Chinesisches Angebot für Hypo Bank abgelehnt
Das Interesse aus China an den Balkantöchtern der ehemaligen Hypo Alpe Adria ist medial bereits kolportiert worden. Die staatliche China Energy Reserve & Chemicals Group aus Peking hat im Sommer ein indikatives und im September ein unbedingtes Anbot gelegt. Beide wurden nicht berücksichtigt. Denn: Die Chinesen sind zu spät (nach dem 9. Mai) in den Deal eingestiegen. Sie hätten 40 Millionen Euro mehr als der Bestbieter auf den Tisch gelegt – bis zu einem Kaufpreis von 350 Millionen Euro. Termine im Finanzministerium bekamen sie nicht
Es hat noch Alternativangebote gegeben, vom bulgarisch-russischen Konsortium rund um die Via-Group (mit russischer VTB Bank) etwa. Von Verhandlern ist zu hören, dass das Konsortium für rund die Hälfte der zwei Milliarden schweren Refinanzierungslinie eine Bankgarantie geboten und die Rückzahlung bis 2018 garantiert hätte. Der Kaufpreis sollte 100 Mio. betragen (50 Mio. gleich) – dafür hätte sich die Gruppe mit Garantien von 100 Mio. Euro zufriedengegeben. (Advent will 1,2 Milliarden Euro an Garantien.) Die Verkäuferseite argumentiert, die Gruppe mit der VTB habe sich nicht rechtzeitig formal festgelegt. Das Konsortium bereitet nun eine Beschwerde bei der EU vor.
Auch die Frage mit dem Bestbieter ist umstritten. Advent hat sich nach jetzigem Verhandlungsstand jede Menge Goodies gesichert. So sollen die Amerikaner nur 50 Mio. Eigenkapital einbringen, die restlichen 150 Mio. Euro Kaufpreis sind an Bedingungen und Fristen geknüpft. Die letzte Tranche aus den 2,2 Mrd. Euro, die die Hypo im Netzwerk stecken hat (Refinanzierung), soll erst 2022 fließen. Zudem dürften die Amerikaner bis zu 600 Mio. Euro an faulen Krediten zurückgeben.