Ausschreibung für Telekom bis Ende des Jahres?
Der Wert des Unternehmens wurde vor vier Jahren auf 2,2 Mrd. EUR geschätzt, und die damalige Regierung hat für 51% der Aktien mindestens 1,4 Mrd. EUR gefordert. Der einzige Beiter, die Telekom Austria, wollte aber diesen Preis nicht auf einmal zahlen, sondern nur 950 Mio. EUR bar zahlen und den Rest der Summe investieren.
Es sei die höchste Zeit für den Verkauf der Telekom, glaubt Milan Kovačević, Berater für ausländische Investitioenn.
- Es handelt sich um einen Sektor, in dem Investitionen von größter Bedeutung für den Wert des Unternehmens sind, die Schritt mit der harten Konkurrenz halten müssen. Die notwendigen Einzahlungen in den Staatshaushalt können keinesfalls zur weiteren Entwicklung der Telekom beitragen - erklärt Kovačević in einem Interview für "Novosti" - Es wäre besser für den Staat, in dieser Wirtschaftslage, dieses Unternehmen bzw. die ganze Beteiligung daran zu verkaufen.
Der Staat sollte keine einzige Aktie der Telekom behalten, weil das den künftigen Mehrheitseigentümer nur bremsen würde. Das könnte sich auch negativ auf den Kaufpreis auswirken, meint Kovačević.
Er wollte aber nicht über den Preis für die Telekom spekulieren und unterstreicht, dass die Aktien dieses Unternehmens bisher nicht an der Belgrader Börse gelistet wurden. Dieser Preis könnte als Indikator für das Interesse potenzieller Investoren dienen.
Nenad Gujaničić, Börsenanalytiker, ist auch der Meinung, dass der Wert der Aktien außerhalb der Börse schwer zu bewerten seien.
- Man kann den Wert nur schätzen, die aktuelle Geschäftslage mit anderen Unternehmen, vor allem in der Region, vergleichen, betont Gujaničić für die Belgrader Tageszeitung "Novosti". - Als sehr positiv für den heimischen Wertpapiermarkt kann das Wachstum um fast 25% in den ersten 11 Monaten bezeichnet werden. Das verbessert die Aussichten neuer Unternehmen wie die Telekom. An der Belgrader Börse gibt es nicht viele Alternativen, und die Investoren würden sicher die Notierung der Telekom begrüßen. Das bedeutet aber nicht, dass der Wert des Unternehmens seit dem letzten Verkaufsversuch beträchtlich gestiegen ist. Es ist nur gewiss, dass man einen besseren Preis für das Kontrollpaket der Aktien erhalten kann, weil investoren für die Entscheidungsfreiheit mehr zahlen wollen.
Entwicklung des mobilen Bankings
Seit der letzten Ausschreibung Ende 2010 hat sich die Eigentumsstruktur im staatlichen Telekomanbieter verändert. Die Telekom hat zunächst selbst, dank einem Kredit, das Aktienpaket des griechischen Telekommunikationsunternehmens OTE für 380 Mio. EUR gekauft. Ein Teil des Kapitals wurde in Form von Gratisaktien unter Bürgern verteilt. Die Eigentusstruktur sieht deshalb so aus: 58,1% gehören der Republik Serbien, 20% der Telekom und der Rest Bürgern. Die Telekom Srbija sollte in den kommendne Tagen die Bank "Dunav banka" offiziell übernehmen und dadurch die Grundlage für die Entwicklung des Mobilie-Bankings schaffen.