Amazone will Kinofilme drehen
Der US-Onlinehändler Amazon wandelt sich immer mehr zu einem Medienkonzern. Das Unternehmen kündigte am Montag an, künftig Kinofilme selbst zu drehen oder die Rechte zu kaufen.
Zahlende Abokunden sollen die Streifen im Netz vergleichsweise früh sehen können: Während sie nach einer Leinwandpremiere bisher bis zu einem Jahr warten mussten, sollen die Amazon-eigenen Filme mit einer Verzögerung von nur ein bis zwei Monaten gezeigt werden.
Die Produktion soll den Angaben zufolge in diesem Jahr beginnen. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, knapp zwölf Filme im Jahr zu machen", sagte Amazon-Manager Roy Price.
Amazon hat bereits viel Geld in digitale Medien investiert, um etwa dem iTunes Store von Apple Konkurrenz zu machen und von der wachsenden Nachfrage nach On-Demand-Angeboten zu profitieren. Amazon dreht bereits eigene Fernsehsendungen, vor wenigen Tagen gewann die Serie "Transparent" einen Golden Globe.
Auch der Streaming-Dienst Netflix setzt auf Eigenproduktionen und wird unter anderem vier Filme mit Adam Sandler sowie eine Fortsetzung des Kampfkunst-Streifens "Tiger & Dragon" drehen. Beim Streaming werden Videos direkt aus dem Netz abgespielt. Dienste wie Netflix und Amazon lassen sich den Zugang mit einer Gebühr vergüten.
Bei den Filmen, die Amazon drehen lassen will, gab sich der Onlinehändler am Montag eher bescheiden. Sie würden voraussichtlich zwischen 5 Millionen und 25 Millionen Dollar kosten. Zum Vergleich: Hollywood-Kassenschlager können leicht über 100 Millionen Dollar kosten.