Trüffeln aus Istrien teuerer als Gold
(Illustration)
Es gibt viele Erscheinungsformen des Goldes. Allein Istrien kann zwei davon vorweisen: das als “grünes Gold” bezeichnete Olivenöl und das weitaus kostbarere, weil sehr viel seltenere “weiße Gold”, wie weiße Trüffel durchaus zutreffend genannt werden.
Die hügelige Waldlandschaft von Mittelistrien mit ihren verborgenen Tälern und verschlungenen Wegen entlang der Flüsse ist das ideale Terrain für einen Pilz, der so kostbar und rar ist, dass er fast mit Gold aufgewogen wird. Schon die römischen Kaiser schätzten die wohlschmeckenden knollenartigen Pilze, deren “Ernte” damals wie heute eine ebenso knifflige wie mühsame Angelegenheit ist. Denn die kartoffelförmigen Trüffel wachsen im Verborgenen und können selbst mit den schärfsten Augen nicht entdeckt werden.
Die absolute Delikatesse unter den Trüffeln ist der weiße Trüffel, der außer in Istrien nur noch im Piemont gedeiht. Er wächst von September bis Januar und schmeckt frisch am besten. Die besten Trüffelgründe liegen in den feuchten Mischwäldern der Gegend von Motovun und Livade.
Der Preis für diese Köstlichkeit ist entsprechend hoch und hängt vom Gewicht, der Qualität und dem Gesamtertrag der Saison ab.
Die Saison hat bereits begonnen. Zur Zeit gibt es nur wenig weiße Trüffeln auf dem Markt, was ihren Einzelhandelspreis erhöht.
Spricht man in Kroatien über die teuerste Knolle aus der Erde kommt man an Giancarlo Zigante, dem größten Trüffelexporteur von Kroatien zweifelsohne nicht vorbei. Über 1.000 kg der wertvollen Knolle spürte Giancarlo in den letzten 20 Jahren auf. Geschickte Vermarkung und Glück bei der Suche brachten Ihm den Titel "Trüffelkönig von Istrien" ein. Er veranstaltet auch die weltweit längste Trüffelmesse.
In der Zeit vom 22. September bis 3. November finden in Livade an den Wochenenden Trüffelauktionen, Suchvorführungen und Kochshows statt. Buzet feiert am 2. und 3. November sein Trüffelfest, und im romantischen Städtchen Motovun findet das Trüffelspektakel am 28. und 29. September statt.
Ein Kilo erstklassiger Pilze wurde am ersten Tag zum Preis von zwei bis drei tausend Euro verkauft.
Gehen Sie bitte nicht davon aus, einen ganzen Trüffel verspeisen zu dürfen; das wäre erstens viel zu teuer, außerdem auch geschmacklich zu intensiv. Hier und da eine "getrüffelte" Speise ist der Höhepunkt eines kulinarischen Herbsturlaubs im Mirnatal, zu dem Feinschmecker aus der ganzen Welt anreisen, um diese Spezialität erntefrisch zu genießen. Feinschmecker schätzen weiße Trüffel in geriebener Form über Nudeln, Fisch oder Fleisch.