Telefonnummer gehen in Geschichte ein?

Facebook ist stolz auf seinen Messenger, das zeigt ein aktueller Blogpost des Sozialen Netzwerks. Daraus geht hervor, dass 2015 jeden Monat 800 Millionen Menschen den Messenger genutzt haben. Die zahlreichen Maßnahmen haben sich für Facebook also gelohnt: Das Unternehmen hat zum Beispiel an einer Business-Lösung gearbeitet, Video-Anrufe eingeführt, das Senden und Empfangen von Geld ermöglicht und den Messenger zu einer Transport-Plattform gemacht

Der Facebook Messenger soll die Telefon App ersetzen (und nicht nur diese, dazu später mehr), denn dort können wir einfach nach Namen suchen und brauchen uns nie wieder um eine Telefonnummer zu kümmern. Nachdem wir unsere eigene Facebook verraten haben, versteht sich.

Das zumindest meint David Marcus, VP of Messaging Products bei Facebook in einem ausführlichen Blog Posting. Und das ist auch durchaus vorstellbar, laufen doch immer häufiger Telefonate über eine der Chat Apps. Bei mir zumindest im Ausland, wenn mein Smartphone nur mit einer lokalen Daten SIM bestückt ist. Gelegentlich auch bei Interviews über die Video Call Funktion einer Messaging App.

Das bietet allerdings nicht nur der Messenger von Facebook, sondern auch WhatsApp ebenfalls zu Facebook gehörig, und Google Hangouts sowie auch andere Chat Apps. Der Messenger hatte zu Jahresende immerhin 800 Millionen monatlich aktive User (MAU). Im Juli waren es noch 700 Millionen, 600 Millionen im März und 500 Millionen im November 2014. WhatsApp kommt gar bereits auf 900 Millionen. Auch Telegram, Hangouts, WeChat, LINE, Kakao und andere kommen auf Hunderte Millionen User.

Aber Messenger ersetzt nicht nur SMS und das Telefon, auch andere Dinge können direkt in der App erledigt werden. Man kann es nutzen um GIFs zu suchen und zu teilen mit Giphy; Sendungen und Empfangsbestätigungen verfolgen; Geld versenden und ein Uber rufen und bezahlen ohne jemals den Messenger zu verlassen. Und wenn du ein glücklicher Beta-User bist, dann ersetzt es dir auch einen persönlichen Assistenten wie Google Now oder Apples Siri.

Im Jahr 2016 möchte Facebook beim Messenger nochmals kräftig zulegen. "Wir glauben, dass noch viel mehr Möglichkeiten vor uns liegen“, schreibt Marcus. „Wir stehen mit dem Messenger noch am Anfang." Die Telefonnummer soll überflüssig werden und die Message Threads sollen neue Apps werden. Einkaufen, nach Informationen suchen, mit Freunden gamen - all das soll in Messenger Threads stattfinden können. Marken, Medien und Games sollen integriert werden und vielfach soll der Messenger damit auch den Browser ersetzen.

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