Deutscher Handelsriese "Metro" spaltet sich in zwei Teilen auf -
Demnach soll das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft auf eine neue Gesellschaft übertragen werden. In der heutigen Metro AG soll im Wesentlichen die Elektronik-Sparte verbleiben.
Noch sei aber keine endgültige Entscheidung gefallen, erklärte Metro. Wenn, dann soll die Aufspaltung 2017 realisiert werden.
Zu Metro gehören neben der gleichnamigen Großhandelskette auch die Supermärkte Real sowie die Elektromärkte Saturn und Media Markt. Weltweit beschäftigt der Handelsgigant nach eigenen Angaben rund 230.000 Mitarbeiter.
Metro -Chef Olaf Koch sieht in einer Aufspaltung des Konzerns in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler einen Befreiungsschlag für beide Teile. "Jetzt ist der historische Zeitpunkt gekommen", sagte Koch am Mittwoch in einer Telefonkonferenz: Es entstünden zwei leistungsstarke, unabhängige und börsennotierte Handelsgruppen, die in ihren Segmenten führend seien. "Die Struktur ist deutlich fokussierter", unterstrich Koch.
Koch sprach von einem Mehrwert für die Aktionäre. Die neue Struktur schaffe auch Möglichkeiten für Übernahmen. Die Aufspaltung soll bis Mitte 2017 umgesetzt werden, die Aktionäre sollten dann über einen Aktiensplit Anteilsscheine der beiden neuen Gesellschaften in ihren Depots haben.
Auch für die Beschäftigten seien die Pläne positiv: Durch Wachstum der beiden neuen Unternehmen würden neue Arbeitsplätze entstehen. Beide neue Ketten sollten ihren Sitz in Düsseldorf haben, auch die Media-Saturn-Zentrale in Ingolstadt bleibe erhalten.
Metro-Chef Koch soll künftig das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft führen, Media-Saturn-Chef Pieter Haas die Unterhaltungselektronik. Das sehen die Planentwürfe vor, endgültig entschieden ist der Plan noch nicht.
Auch Haas begrüßte die Pläne. "Wir hätten künftig eine Mehrheitsgesellschafterin, die sich ausschließlich auf unsere Branche konzentriert und wir wären der Kern ihrer Aktivitäten", teilte Haas mit. "Wir sehen großes Potenzial, dass die so geschaffene Consumer Electronics Gruppe verstärkt in Zukunftsthemen investieren und damit den Wert der gesamten Gruppe für unsere Kunden, Partner und Gesellschafter sowie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern wird."
Die geplante Neustrukturierung hat die Anleger am Mittwoch begeistert. Die Aktien des Handelskonzerns stiegen um bis zu 10,3 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Hoch von 27,09 Euro. Damit lagen sie an der Spitze des Nebenwerteindex MDax.
"Das ist ein Paukenschlag", sagte ein Händler. Investoren gefalle die Idee. Sie hofften, dass die einzelnen Unternehmensteile für sich betrachtet mehr wert seien als im Verbund. "Grundsätzlich werden solche Aufspaltungen deshalb an der Börse gerne gesehen", ergänzte der Händler.