Inhaber von Apfel- und Kirschenplantagen in Serbien können Umsatz von 20.000 EUR pro Hektar erwirtschaften - Italien kann Landwirten in Serbien helfen, Kreditlinie im Gesamtwert von 30 Mio. EUR bereit
Die Vergrößerung der Fläche, die organisch-biologisch bebaut wird, stelle ein großes Potenzial für die künftige Entwicklung der Landwirtschaft in Serbien dar, erklärte die Landwirtschaftsministerin Serbiens, Snežana Bogosavljević Bošković, die mit dem Botschafter Italiens in Serbien, Giuseppe Manzo, die Konferenz "Italien-Serbien - Partnerschaft in der Agrarwirtschaft" im Rahmen der Landwirtschaftsmesse in Novi Sad eröffnete.
An der Konferenz, die das Landwirtschaftsministerium und Italien, Partnerland der diesjährigen 83. Landwirtschaftsmesse, bzw. der Italiensichen Agentur für Außenhandel (ICE) veranstaltet wurde, bezeichnete Bogosavljević Bošković die Zusammenarbeit zwischen Serbien und Italien in der Landwirtschaft als sehr intensiv.
Serbien und Italien ahben bereits zahlreiche Vereinbarungen im Bereich der Agrarwirtschaft unterzeichnet, die eine bessere Platzierung von landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln sichern sollen. Zahlreiche italienische Lebensmittelhersteller über bereits ihre Geschäftstätigkeit in Serbien aus, fügte sie hinzu.
Durch Diskussion an der Konferenz wurde die aktuelle Situation in einigen sehr wichtigen Bereichen wie z.B. der Obstbau und die Bio-Produktion analyisiert und die Möglichkeiten für die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit erörtert.
- Ich seh sehr großes Potenzial für die künftige Entwicklung der Landwirtschaft in Serbien in der Vergrößerung der Fläche, die organisch-biologisch bebaut wird - erklärte die Ministerin Bogosavljević Bošković und präzisierte, dass sich die organisch-biologisch bebaute Fläche in den letzten fünf Jahren allmählich erweitert. Die Erweiterungskapazitäten sind aber viel größer.
2014 wurden 9.430 ha organisch-biologisch bebaut, um 14,6% mehr als 2013. Der signifikante Anstieg wurde bei mit organisch-biologisch bebauten Obstplantagen verzeichnet. Ihre Fläche ist um 48% größer als 2013.
- In den letzten Jahren nehmen die Exporte von Bio-Produkten zu. Wir haben 2014 das Wachstum um sogar 12% im Vergleich zu 2013 verzeichnet - gab die Ministerin Bogosavljević Bošković bekannt.
Nur 67 Unternehmen sind aber in Serbien auf die Verarbeitung von Bio-Produkten spezialisiert, die meisten auf die Verarbeitung von Obst.
- Wir sollten dieses Segment der Produktion fördern, vor allem wenn es um die Ausrüstung geht. Unser Lebensmittelsektor benötigt erhebliche Investitionen in die Ausstattung, Technologie und Stärkung von Produktionsketten - sagte die Ministerin und präzisierte, dass das Ministerium das Hauptgewicht auf die Unterstützung der primären landwirtschaftlichen Produktion legt.
Intensivere Investitionen würden sicher zur Erhöhung der Produktivität, zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Implementierung von EU-Normen, glaubt die Ministerin und fügt hinzu, dass Investitionen in die Landwirtschaft eine große Chance darstellen. Um die Qualität der Produkte aus Serbien zu erhöhen, die Kontinuität der Produktion zu sichern, müssen wir die Organisation, Vereinigung und Vernetzung von heimischen Herstellern und ihren gemeinsamen Auftritt auf dem Markt unterstützten. Sie empfahl deshalb alle interessierten italienischen Unternehmen und Hersteller, in unser Land zu investieren.
Hilfe Italiens
Italiens Botschafter in Serbien, Giuseppe Manzo, erinnerte an mehr als hundert Unternehmen, die in den letzten Jahren auf der Messe in Novi Sad auftraten, sowie dass 16 von ihnen in diesem Jahr an einer Kollektivausstellung an der Messe teilnehmen, und empfahl serbischen Landwirten, in hochwertige Produkte zu investieren. Die Regierung Italiens sei, laut seinen Worten bereit, ihnen dabei mit einer Kreditlinie im Wert von 30 Mio. EUR für Klein- und Mittelstandsunternehmen einschließlich Gewerbetreibende in der Landwirtschaft zu unterstützen.
Das Landwirtschaftsministerium Serbiens verspricht seinerseits, "moderne Entwicklungstendenzen in verschiedenen Landwirtschaftssektoren sowie die Implementierung von neuen Produktionstechnologien zu unterstützen".
Der Leiter des Belgrader Büros der Italienischen Agentur für Außenhandel ICE, Giovanni Mafodda, ist sehr zufrieden mit der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Italien und Serbien in der Agrarwirtschaft und weist auf den organisch-biologischen Anbau als besonders aussichtsreich hin.
Der Professor an der Fakultät für Landwirtschaftswissenschaft in Novi Sad, Dr. Zoran Keserović, behauptet, dass man in Serbien durch Anwendung der modernsten Technologie, nach dem italienischen Vorbild, 20.000 EUR pro Hektar jedes Jahr durch Anbau von Kirschen und Äpfeln erweirtschaften kann.
Er lobte die Bemühungen des Staates, die Vereinigung von Obstbauer und die Modernisierung der Produktion zu unterstützen. Die Effekten sind schon deutlich - die Exporte haben zugenommen. Wir haben, z.B. Äpfel im Gesamtwert von 100 Mio. USD ausgeführt.
- Der Obstbau kann als Modell für die Lösung von sozialen, wirtschaftlichen und demographischen Problemen genutzt werden, insbesondere i nweniger entwickelten Teilen des Landes - meint Keserović.
Das man durch intelligent angewandte Kenntnisse und Erfahrungen aus Italien sehr gut von der Landwirtschaft verdienen kann, hat Milan Marinković, Geschäftsführer von "Intersad" bewiesen. Neben der Produktion von Erdbeeren, ist "Interstad" der exklusive Vertreter des italienischen Unternehmens "Salvi Vivai" für Serbien.
Das Untenrehmen "Salvi Vivai" ist europaweit führender Anbieter von zertifiziertem Pflanzgut für Erdbeeren und andere Früchte, der die Lizenz für den Anbau von geschützten Obstsorten hat, die "CIV - – Consorzio Italiano Vivaisti" gehören.