Synergie der formalen und non-formalen Bildung wird Nachfrage nach IT-Fachkräfte befriedigen - Hochschulabschluss benötigt für IT-Führungskräfte
Um die Nachfrage nach IT-Fachkräften zu befriedigen und den Schritt mit den schnellen Entwicklungen und Veränderungen am Markt zu halten, benötigen wir neben der formalen auch bestimmte Formen der non-formalen Bildung, orientiert auf die praktische Anwendung von Wissen, einigten sich Teilnehmer am Runden Tisch des Wirtschaftsportls "eKapija" zum Thema "IT-Fachkräfte - Entwicklungspotenzial oder -hindernis", der am 14. Juni 2016 in Belgrad stattfand.
12% aller Studenten werden jährliche zum IT-Studium zugelassen. Studien-Gänge im IT-Bereich weden an 16 staatlichen und 7 privaten Fakultäten und an 16 Fachhochschulen geboten.
Jasmina Nikolić, stellvertretende Vorsitzende eines Expertenteams für die Reform der Hochschulbildung der Republik Serbien wies darauf hin, dass die IT-Branche das komplexe Wissen erfordere, sowie dass die Veränderungen auf diesem Markt viel schneller als in anderen Bereichen seien. Wir müssen uns deshalb dringed mit dem Problem der erforderten Kenntnissen und Fähigkeiten der jungen Menschen beschäftigen und ihre Anzahl regulieren.
- Für so etwas benötigen wir die Zusammenarbeit und die Integration von Wissen, das man durch formale und non-formale Bildung gewonnen hat. Die non-formale Bildung ist schneller, moduliert, gibt spezifisches Wissen und verfolgt die Technologieentwicklung - unsterstrich Nikolić.
Die formale Bildung in Serbien sei in einer Art Krise in Hinsicht darauf, was man auf dem Markt fordert, sagte Milan Novaković, stellvertretender Direktor des Entwicklungszentrums von "Microsoft" in Serbien. Der größte Teil von IT-Fachleuten hätten ihre Kenntnisse durch nov-fromale Bildung erweorben, durch Projekte und Initiativen, so Novakovic.
- Selbst die besten Experten in diesem Bereich, die an Universitäten wie Princeton und MIT studieren, arbeiten zusätzlich, außerhalb des Bildungssystems. Unser Bildungssystem ist nicht schlecht und bietet eine gute Grundlage, ist aber definitiv nicht vollständig - unterstrich Novaković.
Probleme werden, aber, schon in der Sekundärstufe erkannt. Der Direktor des Mathematik-Gymnasiums in Belgrad, Srđan Ognjanović, weist, z.B., darauf hin, dass das Gesetz ehemaligen, erfolgreichen Schülern, die in großen Unternehmen wie "Microsoft" arbeiten, nicht erlaubt, ihre künftigen Kollegen zu unterrichten, sogar wenn sie das freiwillig tun wollen.
- Wir müssen mehrere Jahre auf die Verabschiedung eines Gesetzes warten, weschalb sich alle Veränderungen im rahmen der formalen Bildung nur langsam implementieren lassen. Dies ist der Grund, uns mit mehr Aufmerksamkeit mit der non-formalen Bildung zu beschäftigen und sehr seriöse Kurse der Software-Programmierung für interessierte Kinder zu gestalten, an denen Ministerien, Unternehmen und Schulen teilnehmen sollten - unterstrich Damjanović und fügte hinzu, dass das Mathematik-Gymnasium seit Jahren an Wochenende Programmierungskurse für Kinder im Alter von 11 bis 12 Jahre organisiert.
Die staatliche Verwaltung ist sich der notwendigen Veränderung bewusst, aber die Reformen sind ein sehr langsamer Prozess. Milovan Šuvakov, für die Entwicklung und Hochschulbildung zuständiger Assistent des Ministers für bildungswesen, Wissenschaft und technische Entwicklung ist der Meinung, dass wir mindestens 5-10 Jahre brauchen, um die Effekte der systemischen Veränderungen im formalen Bildungssystem zu sehen. Man wird deshalb das Hauptgewicht auf kurzfristige Lösungen in Form von non-formalen Kursen legen, die kurz, schnell und effizient sein sollten und die Bedürfnisse der Wirtschaft, da Potenzial von Bildugnseinrichtungen und den Staat als Finanzier verbinden sollten.
- Der Mangel an IT-Fachkräften lässt sich in fast allen Ländern weltweit spüren. Die Frage ist, wie man dieses Problem effizient lösen und wettbewerbsfähig bleiben kann - so Šuvakov.
Goran Obradović, Delivery Unit Manager bei "Endava" sei auch der Meinung, dass Serbien wegen des Mangels an IT-Fachkräften seine Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt beeinträchtigen könnte. Es sei deshalb von großer Bedeutung für Serbien, entsprechende Programme zu entwickeln, die die Nachfrage nach bestimmten Fachkräften in den folgenden 5-7 Jahren vorhersagen könnten, glaubt er. Man sollte auch nicht in Programmierer investieren, die dann keinen Job finden werden.
- Sehr wichtig ist es zu schätzen, welche Kenntnisse man in der Zukunft benötigen wird. Das Bildugnssystem kann Schritt mit der Entwicklung der Technologie und des Marktes kaum halten. Wir müssen uns deshalb auf die non-formelen Bildungsforme orientieren, bzw. auf das praktisch anwendbare Wissen statt auf die Theorie - unterstrich Obradović und fügte hinzu, dass "Endava" bereits an der Ausbildung von notwendigen Fachkräften arbeite.
I. Bezarević - M. Andrejić