Hypo Alpe-Adria Bank gewinnt Rechtsstreit mit Kroatien - Londoner Gericht sprach Bank 40 Millionen Euro Schadenersatz zu
Kroatien verlor einen Rechtsstreit mit der Hypo Alpe-Adria Bank, der ein Schadenersatz von 40 Mio. Euro zugesprochen wurde.
Vertreter der Hypo Bank mit Sitz in Klagenfurt bestätigten der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass sie nach der Entscheidung der Londoner Gericht den Rechtstreit mit Kroatien gewonnen haben. Hintergrund dieses schon mehrere Jahre dauernden Rechtsstreits ist der Kauf von Anteilen an der Slavonska Banka im Jahr 1998.
Die Hypo hat gemeinsam mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) 35 Prozent um umgerechnet 66,7 Mio. Kuna gekauft. Die Hypo Bank hat inzwischen den EBWE-Anteil übernommen, so dass ihr heute 95% der Slavonska Banka besitzt.
Beim Kauf galt die Bank als saniert, die nötige Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) führte die EBRD durch. Bei einer Routineprüfung durch die kroatische Nationalbank stellte sich aber schließlich heraus, dass es unzureichende Vorsorgemaßnahmen für faule Kredite gab.Es wurden zu wenige Reserven im Verhältnis zu den schlagend gewordenen Krediten gebildet.
2003 entschloss sich der damalige Hypo-Generaldirektor Wolfgang Kulterer die staatliche Agentur für Einlagensicherung (DAB) zu klagen, da diese haftbar ist. Laut dem "Wirtschaftsblatt" verlangte die Hypo von der DAB 30,6 Millionen Euro Entschädigung.
Nachdem eine einvernehmliche Lösung nicht möglich war, entschloss man sich dazu den Streit vor einem Schiedsgericht in London auszutragen. Jetzt müssen die Kroaten 40 Millionen Euro an Strafen, Zinsen und Verfahrenskosten bezahlen.