Mit Drohnen gegen Feuer, Minen, Beifuß-Ambrosie ... - Mögliche Verwendung von unbemannten Luftfahrzeugen in der Industrie nahezu unbegrenzt
Auf mehr als 10.000 ha in der Vojvodina wurde beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) unlängst mit Hilfe von Hubschraubern und Drohnen aus der Luft entdeckt, zum ersten Mal auf dem Balkan. Dabei wurden präzise Karten der Verbreitung dieser sehr schädlichen und allergieausläsenden Unkraut, diese Orte physisch zu besuchen.
Das Unternehmen Ciklonizacija mit Sitz in Novi Sad hat dieselbe Technologie bei der Suche nach potenziellen Quellen von Mücken verwandt, und die Fernerkundung hat sich bereits als sehr Erfolgreich bei der Überwachung von besäten Flächen, Wäldern sowie bei der Suche und Kontrolle von Hochspannungsleitungen und Minen nach derwiesen.
Die Bundesverwaltung für den Katastrophenschutz der Föderation von Bosnien und Herzegowina wendet unbemannte Luftfahrzeuge zugleich bei der Beseitigung von Sprengkörpern und Minen nach dem Krieg an. Drohnen ermöglichen viel effizientere und sicherer Überwachung vor, während und nach der Zerstörung von Sprengstoff.
Kroatische Feuerwehrleute benutzen sie bei der Suche nach Quellen des Feuers auf Inseln, und Ungarn überwachen ihre Staatsgrenze, um illegalee Grenzübertritte zu verhindern.
Schon diese Beispiele reichen aus, um die Vorurteile über die Anwendbarkeit der unbemannten Luftfahrzeuge, oder populärer gesagt, Drohne in der Industrie und zu verschiedenen kommerzielle Zwecken zu brechen. Sie wurden bisher meistens mit Hochzeiten und Dreharbeiten für Musikspots, oder sogar mit der Schaffung von Chaos während der hochriskanten Fußballspielen verbunden.
Unbemannte Luftfahrzeuge lassen sich in vielen Branchen und Situationen nutzen - in Notfällen, für den Versand von Paketen und anderen Sendungen, in der Energiewirtschaft, Geodäsie, Ökologie, Bauwesen ... Die Möglichkeiten sind groß, und der potenzielle Nutzen noch größer.
Der Nationalcluster der unbemannten Luftfahrzeuge BPL wurde Mitte März 2016 gegründet. Eines seiner wichtigsten Ziele wurde die Verbesserung des Rechtsrahmens für die Entwicklung dieses Segments der Wirtschaft. Serbien gehöre, laut Worten von Sima Markovic, zu seltenen Ländern, die bereits Vorschriften und Regeln für dieses Gebiet verabschiedet habe.
- Europa hat noch immer nicht den Rechtsrahmen für diesen Sektor vervollständigt. Serbien war eines der ersten Länder, die diesen Bereich geregelt hat - sagte er und fügte hinzu, dass das aktuelle Regelbuch, das seit dem Mai dieses Jahres in Kraft ist, enthält jedoch viele Mängel.
Markovic glaubt aber, dass man diese Mängel in der kommenden Zeit beheben wird, und unterstreicht sehr gute Zusammenarbeit zwischen dem Cluster und der Zivilluftfahrtbehörde und dem Verteidigungsministerium.
In Serbien gibt es, inoffiziellen Einschätzungen zufolge, rund 3.000 unbemannte Luftfahrtzeuge, die man meistens für die Unterhaltung und in der Filmindustrie anwendet. Bisher wurden 110 Genehmigungen für Drohnen und für die Aufnahmen in verschiedenen Wirtschaftssektoren erteilt.
- Das hat uns neue Erfahrungen gebracht, die uns auf die Mängel im bestehenden Regelbuch hingtewiesen haben - sagt er.
Der autorisierte Betreiber eines unbemannten Luftfahrzeugs, der zunächst ein entsprechendes Training besucht und eine Fahrprüfung bestanden hat, muss für jeden Flug die Genehmigung der Flugsicherung Serbiens und Montenegros SMATSA beantragen. Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass es nicht erlaubt ist, dass man Drohnen ausschließlich in einer Entfernung von 5 km von Flughäfen und mehr und in einer Entfernung von mindestens 500 m von wichtigen infrastrukturellen und anderen Objekten nutzen kann. Die Nutzung in der Nacht ist streng verboten. Die maximal erlaubte Höhe ist 100 m über dem Boden, und die Drohne darf nicht mehr als einem halben Kilometer vom Betreiber entfernt sein. Sie muss die ganze Zeit in seinem Blickfeld bleiben.
In Hinsicht darauf, dass man in der Presse von Vorfällen lesen kann, die durch die unentsprechende Verwendung von Drohnen verursacht wurden, unterstreicht man im Cluster BPL, wie wichtig das Training für die Nutzung von Drohnen ist.
Sie werden bald den Vorschlag für das Trainingsprogramm für Betreiber von Drohnen vollenden und ihn zuständigen Behörden zustellen.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Inhaber und Betreiber von unbemannten Luftfahrzeugen sollte die entsprechende Police der Haftpflichtversicherung sein.
(Vorfall wegen einer Skimeisterschaft in Italien) Die Police kostet derzeit rund 200 EUR, ist aber notwendig, weil sogar leichtere Drohnen großen Schaden verursachen kann. Eine Drohn mit Kamera ist z.B. im Vorjahr, während der Ski-Weltmeisterschaft in Italien, unmittelbar hinter einen der Skifahrer gestürzt.
Die Frage der Entschädigung bei solchen Vorfällen ist deshalb von großer Bedeutung. Es wundert also nicht, dass mehrere Versicherungsgesellschafen in Serbien, die Haftpflichtversicherung für Drohnenbetreiber in ihr Angebot eingeschlossen haben. Manche nutzen Drohnen selbst, um z.B. den Zustand der bebauten Äcker und von Früchten vor der Versicherung und nach der Beschädgigung festzustellen.
Nicht unbedeutend ist auch die Kaskoversicherung, die den Schaden teilweise oder vollständig decken konnte, z.B. im Falle, wenn das Luftfahrzeug völlig kaputt oder während der Nutzung beschädigt ist, insbesondere in Hinsicht darauf, dass manche Drohnen, die mit der besonderen Ausrüstung versehen sind, mehrere zehntausend Euro kosten können.
Mehr als 100.000 Unternehmen weltweit verwenden Drohnen bereits bei der Arbeit. Der Wert des globalen Marktes für unbemannte Luftfahrzeuge wird auf fast 7 Mrd. EUR geschättz. Schon bis 2021 wird erwartet, dass die Anzahl der Unternehmen, die Drohnen verwenden, achtmal steigt. Der Wert des Marktes könnte 10 Mrd. EUR jährlich übertreffen.
Auf diesem Markt gibt es Raum für die einheimische Industrie, glaubt Sima Markovic und fügt hinzu, dass es Unternehmen in Serbien gebe, die hochwertigste kommerzielle Drohnen bauen können, versehen mit der einheimischen Software und der ganzen Ausrüstung.
Miloš Vlahović