Was kann Serbien vom Zertifizierungssystem für Gesundheitstourismus erwarten - Im ersten Jahr werden Umsätze von 200 Mio. EUR erwartet
Die ersten Zertifikate wurden im Juni dieses Jahres privaten Gesundheitseinrichtungen erteilt, die Bedingungen für die Teilnahme am Projekt zur Förderung und Entwicklung des Gesundheitstourismus in Serbien erfüllen. Der Wettbewerb wurde vom Gesundheitsministerium noch im vergangenen Jahr ausgeschrieben und ist ständig offen. Bisher haben sich 130 private Zahnarztpraxen, Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen beworben, und 60 davon wurden zertifiziert.
Bei einem Gespräch mit dem Staatssekretär des Gesundheitsministeriums Meho Mahmutovic erfahren wir, dass die staatliche Zertifikate eine Art Empfehlung für ausländische Patienten darstelle, wie auch Garantie für die hohe Qualität und Effizienz der zu günstigeren Preisen gebotenen medizinischen Dienstleistungen. Es handele sich, laut seinen Worten, um den ersten wichtigen Schritt in der Entwicklung dieser Art des Tourismus.
- Unsere Erwartungen für das erste Jahr sind ziemlich bescheiden. Wir rechnen mit 100.000 Touristen und Einnahmen von 200 Mio. EUR. Wir haben Potenziale unseres Gesundheitstourismus bereits auf Tourismusmessen in Moskau und Berlin präsentiert.
Unser größter Vorteil im Vergleich zu anderen Ländern sollte "die staatliche Zertifzierung als Garantier der Dienstleistungsqualität" sein, behauptet Mahmutovic.
Ab diesem Herbst werde man auf der Website des Ministeriums alle vom Staat zertifizierten Kliniken und Arztpraxen präsentieren, kündigt der Staatsekretär an. Das Ministerium werde daneben das Angebot aller zeritifizierten Gesundheitseinrichtungen an allen internationalen Fachmessen vorstellen.
Zertifikat für 9 Schönheitskliniken in Belgrad
Die ersten zertifizierten Gesundheitseinrichtungen wurden bereits vom Gesundheitsministerium geprüft und vom Agentur für Handelsregister oder Handelsgericht registriert.
Die Kriterien waren: ein Doktor der Medizin - Facharzt mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung, mit der Lizenz der zuständigen Kammer, Doktor der Zahnmedizin mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung und Lizenz; ferner ein POS-Terminal für Zahlungskarten, eine Preisliste in Übereinstimmung mit der empfohlenen Preisliste des Gesundheitsministeriums. Notwendig war auch ein akzeptables Erscheinungsbild des Zugangs, des Empfangs- und Arbeitsraumes, was eine von der Arbeitsgruppe zur Förderung und Entwicklung des medizinischen Tourismus gebildete Kommission bestätigen musste, wie auch eine Web-Präsentation, in Einklang mit den Vorschriften für Werbungen im Bereich Gesundheit. Die Schönheitskliniken müssen, außerdem, Mitglieder des Nationalverbandes - SRBPRAS sein, und von Zahnarztpraxen wird erwartet, mindestens einen Zahntechniker zu haben. Sie sollen auch in den letzten fünf Jahren registriert sein.
- Wir waren gezwungen eine Preisspanne zu bestimmen, um den unlauteren Wettbewerb zu verhindern. Touristen müssen genau wissen, was sie hier erwarten können. Allen, die diese Bedingungen nicht erfüllt haben, wurde eine zusätzliche Frist für die Korrektion gegeben - erklärte Mahmutovic.
Eine Kommission, gebildet von Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums und Vertretern von Fachverbänden - Zahnarztkammer Serbien und Vereinigung für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie Serbiens - hat geprüft, ob die angemeldeten Gesundheitseinrichtungen die oben genannten Kriterien erfüllen.
- Die Kommissionen, gebildet von Ärzten, Zahnärzten und Inspektoren besuchen weiterhin private Zahnarztpraxen - unterstreicht beim Gespräch mit eKapija Dr. Miloje Stefanovic, der in der Zahnarztkammer Serbiens für die Förderung des medizinischen Tourismus zustänig ist.
- In vielen Zahnarztpraxen war es nicht möglich, die Dienstleistungen elektronisch zu bezahlen, es scheint, dass die meisten diese Bedingung nicht erfüllen - sagte er.
Sanja Šojić