Sberbanka fordert Mercator als Ersatz gegen Schulden von Agrokor?
Das "Lex-Agrokor" genannte Sondergesetz ermöglichte der kroatischen Regierung, riesengroße Schulden des insolventen kroatischen Lebensmttelkonzerns zu verwalten. Der Meinung des Bezirksgerichts in Ljubljana verstößte das kroatische Gesetz gegen den insolvenzrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz.
Das von der kroatischen Regierung gewählte Restrukturierungsmodell gleicht Gläubiger in verschiedenen Positoinen miteinander aus.
Gläubiger mit Ansprüchen an Teile des Agrokor-Konglomerats in einer besseren finanziellen Lage würden schlechter, und diejeningen mit Forderungen gegenüber finanziell angeschlagenen Unternehmen des Konzerns besser entschädigt werden als üblich.
Dies verstöße gegen das slowenische Inslovenzrecht, entschied das Bezirksgericht. In Hinsicht darauf, dass Agrokor Gläubiger und Vermögenswerte in Slowenien hat, wurde die Gültigkeit des kroatischen Sondergesetzes in Slowenien bestritten.
Das Gericht hat die Beschwerde der slowenischen Tochter der russischen Sberbank akzeptiert. Die Sberbank ist einer der Gläubiger von Agrokor, der derzeit Aktien der slowenischen Einzelhandelskette Mercator, eines erfolgreichen Teils von Agrokor, fordert.
Wenn das Lex-Agrokor in Slowenien gültig wäre, könnte Anto Ramljak, außerordentlicher Konzernverwalter, Mercator verkaufen und den Erlös unter Gläubigern verteilen, erklärt Miha Juhart, Professor an der Fakultät für Rechtswissenschaft in Ljubljana. Es ist zu erwarten, dass die Sberbank versucht, die Mehrheitsbeteiligung an Mercator vor dem Gericht zu erringen.
Die Sberbank hat noch früher 18,53% Aktien des niederländischen Unternehmens Agrokor B. V. übernommen.