Markus Bogdanović, Alas holding Srbija – Oppositionsgründer und Sanktionsbrecher
Markus Bogdanović ist heute Mitinhaber und Generaldirektor der "Alas holding" in Serbien, Mitglied der "Asamer & Hufnagl" Beton- und Kisewerke GmbH, eines Familienbetriebs spezialisiert auf die Gewinnung von Beton, Kiesel, Sand und Zement sowie auf das Recycling und Bearbeitung von Rohstoffen.
Er beschäftigt sich mit Baumaterialien seit 1998. Von 1991 bis 1998 war er bei der österreichischen Botschaft für die Handelsbeiehungen zuständig. Jene, die glauben, dass die UNO-Sanktionen den Handel zwischen zwei Ländern gestoppt haben, haben keine Ahnung. Bogdanović gehört zu seltenen, denen bekannt ist, wie man damals gehandelt hatte. Trotz der zeitlichen Abstand will er nichts über die Methoden sagen.
"Es war nie einfach, unter solchen Umständen zu arbeiten. Der Handel zwischen Serbien und Österreich wurde trotz UNO-Sanktionen nie unterbrochen. Ich hatte, natürlich, "keine Ahnung" davon. Die meist gefragten Artikel waren Lebensmitteln, wass die Vereinten Nationen unter bestimmten Bedingungen erlaubt haben. Wir wollten nicht die Aktivitäten des Österreichischen Handelsbüros in –erbien reduzieren. Damals entstandene geschäftliche Beziehungen überlebten diese harte Zeit und werden noch heute geplfegt. Das erklärt, vielleicht, die Tatsache, dass Österreich heute der größte ausländische Investor in Serbien ist", sagte Bogdanović. Er hat die Opposition utnerstützt. Jetzt, wenn sich Sozialisten mit Demokraten versöhnt haben, darf er in der Öffentlichheit davon reden, scherzt er. Er kümmerte sich, unter anderem, um die Versorgung der serbischen unabhängigen und oppositionellen Medien mit Papier, weil der einzige Hersteller von Papier in Serbien damals unter der Kontrolle des Regimes war.
Herkunft
Er wurde in Wien genauso wie seine Eltern geboren, aber seine Familenname weist auf seine Herkunft hin. Eine seiner Vorfahren kam als österreichisch-ungarischer Offizier nach Wien.
Bogdanović machte seinen Managementabschluss an einer Collage in Istanbul. Gute Türkischkenntnisse erwiesen sich als hilfreich, als er Serbisch gelernt hat, natürlich nicht wegen der Grammatik, sonder zahlreicher ähnlicher Worte. Die Zeit in Istanbul war eine gute Gelegenheit, sich mit dem Balkan bekannt zu machen. Serben seien, seiner Meinung nach, vielmehr auf Wien als auf Istanbul orientiert. "Viele Serbien leben und arbeiten in Österreich, zum Glück, weil Österreich ohne sie nicht funktionieren könnte".
Er hat sich in Serbien verheiratet. Ende der Neunzigerjahren hat er wegen seiner Frau die Karierre in der Diplomatie aufgegeben. Ich sollte damals nach Fernost geschickt werden und meine Frau war dagegen". Seiner Frau gefällt das Leben in München, weshalb Bogdanović jedes Wochenende in Deutschland und den Rest der Woche in Belgrad verbringt. Von Zeit zu Zeit fährt er nach Wien.
Wien ist fünf Autostunden von Belgrad entfernt, natürlich mit einem schnellen Auto und ein wenig Glück mit der Radarkontrolle. Er nutzt oft Flugzeuge des Unternehmens, so dass ihm das parallele Leben in Serbien und Deutschland nicht schwer fällt. "Fast wie eine Fahrt nach Novi Sad", meint Bogdanović.
Steinbrüche
Bogdanović hat also 1998 zum privaten Sektor gewechselt. Sein erster Auftrag war die Privatisierung des Zementwerks in Beočin. Noch damals war er fest überzeugt, dass man nicht lange auf politische und wirtschaftliche Veränderungen in Serbien warten muss. Er musste nur noch einen Krieg warten.
Die österreichischen Gesellschaften "Asamer" und "Alpine" (damals hatten sie das gemeinsame Unternhemen "Alas International") bewarben sich nach dem 5. Oktober 2000 um die Privatisierung des Zementwerks BFC gegen den französischen Riesen "LaFarge". Die serbische Regierung unter der Leitung des Premiers Đinđić überzeugte damals beide Seiten, dass eine gemeinsame Investiton die beste Lösung ist. "Alas holding" betreibt heute noch sechs Steinbrücke sowie die Keramikfabrik "Zorka Keramika" in Sabac. Das Unternehmen ist aber vor allem für seine Steinbrüche bekannt.
Interessante und wagemutige Pläne des österreichischen Gesellschaft für Steinbrüche im Gebirge Fruška gora sorgten wieder für großes Aufsehen. "Alas" will die bestehenden Steinbrüche rekultivieren. Die Gesellschaaft hat ähnliche Projekte in mehr als 10 Steinbrüchen in der Welt umgesetzt, aber es handelt sich um eine Neuigkeit in Serbien. Der erste an der Reihe ist der Steinbruch „Kišnjeva glava“, der bis 2012 rekultiviert sein soll. Der zweite, vor zehn Jahren geschlossene Steinbruch “Srebro”, stellt eine große Herausforderung dar, weil man zunächst Wasser auspumpen muss, um die Dauer der Rekultivierung schätzen zu können. Der Steinbruch war in den letzten zehn Jahren als See “Ledinačko jezero” bekannt und trotz der Gefahr oft zum Baden genutzt.
Während der Rekultivierung hat "Alas" Recht, restlichen Stein abzubauen und zu verkaufen. Bewohner aus umliegenden Dörfern, die durch Realisierung dieses Projekts profitieren werden, hoffen, dass die Rekultivierung so schnell wie möglich durchgeführt wird. Das wäre möglich, aber die Dynamik der Förderung hängt auch vom Markt ab.
"Abbauen können wir nur, was wir verkaufen können. Wir brauchen keine Vorräte", erklärt er. Er glaubt, dass das Interesse am Stein nicht zurückgehen wird. Trotz der aktuellen globalen Finanzkrise floriert die Bauwirtschaft in Serbien und Bogdanović glaubt, dass sich der Trend fortsetzen wird. Die Steinbrücke von "Alas" liegen in der Nähe der künfitgen Autobahnen in Serbien. Das Unternehmen plant, unter anderem, die Herstellung von Beton aufzunehmen.
Familienbetrieb
"Asamer" hat heute 5.000 Beschäftigte und macht einen Umsatz von einer halben Milliarde Euro. Es ist noch immer ein Familienunternehmen, betrieben von drei Brüdern. Bogdanović ist Mitinhaber der Tochterfirma in Serbien. Die Entscheidung, bei einem privaten, Familenbetrieb zu arbeiten, erweist sich heute, in der Zeit der großen internationalen Finanzkrise, als sehr schlau, weil solche Firmen die Turbulenzen an internationalen Börsen nicht spüren.
Bogdanović wollte nicht für eine Aktiengesellschaft arbeiten, weil er hier direkt mit Inhabern kommunizieren kann, anstatt die Zeit auf Sitzungen der Vorstände und anderer Ausschüsse verlieren zu müssen. "Eine Studie behauptet, dass Familienbetriebe höchstens drei Generationen überleben und später verkauft werden. Schon in der dritten Generation wird die Geschäftsleitung Schwiegersöhnen oder anderen Personen außerhalb der Familie anvertraut, die, wie die Praxis erwiesen hat, oft andere Interesse haben und miteinander nicht so eng verbunden sind.
"Asamer" wird heute von Enkeln geführt. Glücklicherweise gibt es noch immer nicht Schwiegersöhne, aber es gibt zwei schöne Töchter, die schnell aufwachsen. Könnte so etwas dem Familienbetrieb "zum Verhängnis" werden? "Zur Zeit noch nicht, man lebt in Frieden und Eintracht miteinander. In der nächsten Generation gibt es aber sieben Erben".
Bogdanović will noch mindestens zwanzig Jahren arbeiten. Viermal im Jahr fährt er in den Urlaub mit seiner Familien. Eine Reise in die Karibik um das Neue Jahr und Skiurlaub in den Alpen sind ein absoluter Muss.
Er ist Österreicher und deshalb geborener Skifahrer. Man kann ihn meistens in Skizentren in der Nachbarschaft – Garmisch-Partenkirchen oder Kitzbühl treffen. Er bevorzugt das Brezovica-Gebirge in Serbien.
Heute geht er abends nur wegen eines Geschäftsessens aus. Ihm gefällt "Absint" in Belgrad, aber nur während des Tages, abends gibt es zu viel Leute.
In den Neunzigerjahren war er von dem Nachtleben angezogen. Damals war er jung und, in Hinsicht auf die wirtschaftliche Situation in Serbien, reich und mit einem Pass, mit dem er die ganze Welt problemlos bereisen konnte.
"Das war eine Super-Zeit. Mir fiel aber immer schwer, zu sehen, wie sich meine Kollegen in Serbien um die nackte Existenz bemühen."
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