Fachmarktzentren fördern Entwicklung von neuen Standorten - Sehr attraktive Kombination von Schopping und Unterhaltung sowohl für Investoren als auch für Kunden
Serbien ist in der letzten Woche um noch ein Fachmarktzentrum reicher geworden - Immofinanz hat am Donnerstag (19. April 2018) in Pozarevac ein neues Fachmarktzentrum Stop-Shop eröffnet. Der fünfte Standort in Serbien hat den österreicischen Investor rund 10,5 Mio. Euro gekostet. Es ist zugleich die erste ausländische Direktinvestition in dieser Stadt seit Jahrzehnten.
Seit dem Einstieg in den serbischen Markt 2015 hat Immofinanz vier Fachmarktzentren eröffnet - in Nis, Cacak, Valjevo und Lazarevac. In der letzten Woche wurde das fünfte in Pozarevac, und bald sollen ähnliche Zentren in Vrsac und Sremska Mitrovica eröffnet werden.
In den ersten Monaten 2018 hat sich der auf dem serbischen Markt seit einigen Jahren erkennbare Trend fortgesetzt. Im Vergleich zu anderen kommerziellen Formaten werden Fachmarktzentren für Investoren und Kunden immer attraktiver. Ein qualitativ hochwertiges Angebot und starke zusätzliche Merkmale, charakteristisch für solche Zentren in Serbien, schaffen ein Bild von kleinen Städten innerhalb der Städten. Das gemischte Konzept, das neben Läden, Restaurants und Cafés, Kinos, Kinderspielräume, Piazzetten u.Ä. umfasst, zeiht Investoren immer mehr an. Für die Nachhaltigkeit ist ein solcher Geschäftsplan notwendig, behaupten die Experten.
Serbien ist auf dem Vormarsch, wenn es um Investitionen in Fachmarktzentren geht, glauben sie. Wie kürzlich auf der Konferenz über die Immobilien- und Infrastrukturentwicklung in Belgrad zu hören war, beteiligen sich die Fachmarktzentren mit 36% an den insgesamt 712.000 m2 Einzelhandelsfläche in Serbien und sie wachsen ständig.
Ein weiteres wichtiges Merkmal des lokalen Marktes ist eine sorgfältige Auswahl des Standortes. Im Gegensatz zu einigen Beispielen in Nachbarländern (z. B. Kroatien) wird darauf geachtet, dass sich die "Big Player" nicht überschneiden und dass die Einrichtungen selbst nicht überdimensioniert sind, insbesondere in kleineren Städten. Die Praxis zeigt, dass sich Investoren lieber für den Bau in Etappen entscheiden. Neben vielen neuen Arbeitsplätzen und Verbesserung des Einkaufs- und Unterhaltungsangebots, insbesonderen in kleineren Kommunen, tragen Fachmarktzentren auch zur Veränderung und Verbesserung des Aussehsens bestimmter Standorte bei.
Eine der Belgrader Stadtteile, wo es bis vor kurzem keine Einkaufsmöglichkeiten gegeben hat, ist Rakovica, Im vergangenen Herbst wurde aber dort Capitol Park eröffnet. Es ist unbestritten, dass dieses Fachmarktzentrum zur Entwicklung dieser städtischen Gemeinde am Rande der Hauptstadt Serbiens maßgeblich beigetragen hat. Dieses Viertel an der Peripherie von Belgrad, das früher wegen einer Reihe von zerstörten Industrieriesen als "Industriemuseum" bekannt war, hat sich langsam zu einem Handels- und Geschäftsviertel entwickelt. Dies hat auch dazu geführt, dass die Stadtpläne angepasst wurden, die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und neue Arbeitsplätze in den umliegenden Anlagen angekündigt wurden - kurz gesagt, es hat in Rakovica neues Leben eingehaucht. Mit der Eröffnung von Capitol Park bekam Rakovica nach einigen Jahren auch ein Kino.
Die britische Poseidon Group, deren Portfolio in Serbien neben Rakovica auch Sombor und Sabac umfasst, kündigt neue große Projekte in der kommenden Zeit an. Wie die Mitarbeiter des Unternehmens mitteilten, werden sie 15 Mio. EUR in zwei neue Parks investieren - Leskovac bis Ende 2018 und Zajecar Anfang 2019.
In den drei Städten, in denen sie bereits präsent sind, sind die Mieter sehr zufrieden, heißt es in Poseidon. Dies hat sie dazu gebracht, neue Erweiterungen anzukündigen. Sie erwarten am meisten von Rakovica, wo bis Ende des Jahres eine Fläche von weiteren 2.150 m2 entstehen wird, was zur Beschäftigung von etwa 60 weiteren Arbeitnehmern führen wird.
Serbien ist auf dem Vormarsch in diesem Segment des Einzelhandels und trotz zahlreicher angekündigter oder in Umsetzung befindlicher Projekte ist dieser Markt noch immer nicht gesättigt, Es gibt noch viel Platz, wie Ivana Rajkovic, eine Vertreterin dieser Firma, auf der 3. serbischen Konferenz für Immobilien- und Infrastrukturentwicklung in Belgrad unterstrich.
- Investoren in Serbien handeln sehr klug, sie achten darauf, dass ihr Fachmarktzentren ein reiches Angebot haben, sie suchen nach einer kritischen Masse und entscheiden sich nicht für überdimensionierte Anlagen, sondern achten mehr auf die stufenweise Umsetzung. Darüber hinaus haben sie auch die Konkurrenz im Blick, so dass es nicht zufällig passiert, dass Fachmarktzentren am selben Standort von 2-3 großen Spielern entwickeln werden - fügte Rajkovic hinzu.
Die Tatsache, dass immer mehr Flächen auf Kosten der traditionellen Mietflächen für so genannte öffentliche Bereiche reserviert werden, stellt Investoren vor neue Herausforderungen, da die Einkommensplanung entsprechend anspruchsvoller wird.
Kampfum Mieter und Käufer
Das neue Modell, das gemischte Konzept, so Katarina Gajic, Direktorin für Konstruktion und Bau bei Delta Real Estate, bedeutet auch, dass der Kampf um Mieter bald durch den Kampf um Käufer in Fachmarktzentren ersetzt wird. Neue Technologien spielen dabei eine wichtige , weil sie Führungskräften ermöglichen, mit Käufern auf unterschiedliche Weise zu kommunizieren.
- Es gibt mehr und mehr Loyalitätsprogramme, Promotionen durch soziale Netzwerke, spezialisierte Angebote, die an Kunden gesendet werden. Das Ziel von allen ist, dass man sich mit seinen Kunden verbindet, um das Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen. Und dieses Gefühl garantiert, dass der Kunde zurückkommen wird - erklärte sie.
Ende 2017 eröffnete RC Reinvest auch den Nest Retail Park in Kraljevo. Smederevo bekamm das Fachmarktzentrum Shoppi Retail. In diesem Frühjahr kamen die ersten Ankündigungen mit präzisen Fristen von IKEA. Der schwedische Möbelriese will bis 2021 ein neues Einrichtungszentrum in Serbien bauen. Im weiteren Verlauf der Bausaison werden neue Ankündigungen in diesem Bereich erwartet.
M.M.