Etihad verlor 1,52 Mrd. USD 2017
Etihad Airways hat auch im vergangenen Jahr unter den Spätfolgen ihrer abgebrochenen Expansionsstrategie gelitten. Die arabische Fluggesellschaft hat am Donnerstag einen Fehlbetrag von 1,52 Mrd. Dollar (1,3 Mrd. Euro) 2017 gemeldet. Der Umsatz stieg knapp zwei Prozent auf 6,1 Mrd. Dollar, die Passagierzahl stagnierte bei 18,6 Millionen.
Trotz diesem Aderlass stiessen zwölf neue Flugzeuge zur noch 115 Einheiten umfassenden Flotte, was die Frage aufkommen lässt, wie die Finanzierung sichergestellt wurde.
Das Management führte die roten Zahlen auf gestiegene Treibstoffpreise, die Kosten der laufenden Umstrukturierung sowie Geschäftsausfälle durch den Zusammenbruch von Air Berlin und Probleme bei der Beteiligung Alitalia zurück.
Der Schweizer Peter Baumgartner, der Etihad Airways führt, weist in einer Pressemitteilung auf operative Fortschritte hin. Der Mehraufwand von 337 Mio. USD für Kerosin wurde zum Teil durch Einsparungen bei den übrigen Kostenträgern aufgefangen. In der Folge sanken die Kosten je Sitz um 7,3%, und weiter wurden die Kapazitäten von Etihad Cargo um 6% gekürzt. Die Fluggesellschaft hielt den Auslastungsgrad mit 78,5 gegenüber 78,6% im Vorjahr stabil, wobei diese Leistung im internationalen Vergleich nicht sonderlich gut war.
Der Staatskonzern aus Abu Dhabi leidet unter seiner kostspieligen Expansion. Er kaufte über Jahre für Milliarden Anteile an Fluggesellschaften im Ausland, ohne dass sich die Investitionen auszahlten.
2016 rutschte Etihad mit einem Minus von fast 2 Mrd. Dollar tief in die roten Zahlen und schrieb den ersten Verlust seit 2010. Die Fluggesellschaft leitete einen grundlegenden Strategiewandel ein. Sie wechselte die Konzernspritze aus, gab unprofitable Strecken auf und zog Flugzeuge aus dem Verkehr.
Etihad beteiligt sich mit 49% an der serbischen nationalen Fluggeselslchaft Air Serbia. Die Regierung Serbiens kontrolliert restliche 51%.
Inoffiziellen Informationen zufolge will sich Etihad aus der Geschäftsleitung von Air Serbia zurückziehen und das Management der Regierung Serbiens überlassen.