Lav Odorovic, CEO bei "BEO Coders" – Ein vielversprechender Junge
(Lav Odorović)
Der Miteigentümer und Direktor von "BEO Coders", Unternehmen spezialisiert auf die Entwicklung von Internet Anwendungsprogrammen, kam zum vereinbarten Interview gleich nach dem erfolgreich abgelegten Englisch-Examen. Der erfahrene Geschäftsmann braucht nicht nur noch eine Auszeichnung, in Form eines Diplomabschlusses, es handelt sich nämlich um einen zwanzigjährigen Studenten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, der vor einem Jahr, mit einem Partner aus den Niederlande, eine Firma in Belgrad gegründet hat.
- Wir wollten in Serbien ein Unternehmen gründen, die mit der Firma meines Partners, "MAS Coders" aus Arnhem, an der Entwicklung von OffShore ICT-Lösungen für niederländische Unternehmen zusammenarbeiten kann. Es handelt sich um zwei unabhängige Unternehmen, die nach einer entsprechenden Verbindungsform suchen - erklärte Lav Odorovic am Anfang seines Interviews für das Wirtschaftsportal "eKapija".
"BEO Coders" feiert bald seinen ersten Geburtstag. Ihre Software-Lösungen werden durchschnittlich für 25 000 Euro verkauft. Niederländische Unternehmen machen den größten Teil (98%) der Kundschaft aus. Ihre Webseite "Online-Einkauf" für den serbischen Markt wurde mit dem "E-trgovina Award 2008", einem Preis für die Entwicklung des elektronischen Handels, ausgezeichnet.
- "BEO Coders" und "MAS Coders" bieten "maßgeschnittene" Anwendungsprogramme, um Wünschen und Forderungen ihrer Kunden völlig entgegenzukommen. Wir arbeiten vorwiegend in php, nutzen aber auch Java, Flash und andere technische Möglichkeiten - erklärt Odorovic.
Es handelt sich um etwa komplexere und fortgeschrittenere Lösungen als jene, die am serbischen Markt dominieren. Die Situation in den Niederlande ist ganz anders.
- In Hinsicht auf die immer lebhaftere Nachfrage am internationalen Markt sowie auf einen beträchtlich höheren Preis, entschieden wir uns für den Export. Programmierer werden in den Niederlande mit 60 bis 120 Euro pro Arbeitsstunde bezahlt.
In Serbien können sie mit 20 bis maximal 50 Euro rechnen - sagt Odorovic und fügt hinzu, dass "MAS Coders" für die Suche nach neuen Kunden und Aufträgen in den Niederlande und das Büro in Belgrad für die Produktion zuständig ist.
Niederländische Unternhemen bevorzugen das Outsourcing in ihrer Umgebung, weil solche Unternehmen den gleichen Regeln und Gesetzen unterliegen. Das bietet Ihnen Sicherheit, dass aufgenommene Aufträge rechtzeitig erledigt werden, sagt Odorovic.
- Kunden von "MAS Coders" ist bekannt, dass ihre Softwares von einer ausländischen Firma entwickelt werden, der Vertrag mit einem niederländischen Unternehmen gibt ihm Gefühl der Sicherheit. Für uns in Belgrad handelt es sich um ein lukratives Geschäft. Uns ist gelungen, übliche Probleme mit ausländischen Auftraggebern zu vermeiden. Wir haben. Angestellte mit äußerst guten Niederländisch- und Englischkenntnissen, die unseren ausländischen Kunden die notwendige technische Unterstützung leisten. Dank einem, natürlich, legalen Programm können wir aus dem Belgrader Büro in die Niederlande zum Ortstarif telefonieren.
Seinen Geschäftspartner hat Odorovic in den Niederlande, bei einer UNO-Simulation 2006. In Hinsicht auf zahlreiche außerschuliche Pflichten, Arbeit bei Nichtregierungsorganisationen, beim Fachschulenparlament und Internationalen Studentenorganisationen hat er bis dann nie die Gründung einer eigener Firma in Betracht gezogen.
- Ich habe Serbien im Europäischen Jugendparlament vertreten, bei mehreren Sitzungen wie beim Treffen in Paris, an dem ich das serbische Komitee vertreten habe.
Lav ist besonders stolz auf seine Teilnahme an einem Programm veranstaltet vom internationalen Studentenverband "United World Coledges of Atlantic". Er bekam die Aufgabe, kleine Chinesen in China innerhalb von elf Monaten in Englisch zu unterrichten und sie mit dem europäischen Kulturerbe bekannt zu machen.
- Wir waren zunächst im sehr reichen, südöstlichen Gebieten. Meine Schüler wurden von Fahrern in Rolce Royces abgeholt. Dort haben wir gut verdient, wurden aber später in zentrale, beträchtlich ärmere Gebiete versetzt. Ich war in einem Dorf, das wir erst nach fünf Stunden im Flugzeug und zwanzig im Zug erreicht haben. Wir haben unser Verdienst aus reicheren Gebieten unseren Schülern als Stipendien geschenkt, weil sie nur auf diese Weise die Ausbildung in der naheliegenden Stadt fortsetzen konnten. Und das war das Hauptziel des Programms - erklärt Odorovic.
Wie jeder Zwanzigjährige hat Odorovic große Pläne für die Zukunft. Er würde gern bei der Weltbank oder den UNO arbeiten, weshalb er die "Internationale Wirtschaft" für sein Hauptfach gewählt hat. Er denkt außerdem über ein gutes MBA-Programm im Ausland nach. Die Geschäftsführung fällt ihm momentan beträchtlich leichter als sein Studium, sein Privatleben leidet aber nicht darunter. Er hat genug Zeit für seine Freunde, Freundin, Hobbys wie Fotografie u.a.
- Meine Eltern waren nicht glücklich, als ich meine Firma gegründet habe. Sie haben gedacht, dass ich mein Studium vernachlässigen wird. Mein Vater hat mir sogar Geld geboten, um diese Idee aufzugeben. Im Gegenteil dazu, was die meisten denken, waren sie keinen Wind im Rücken.
Lav gesteht seine Fehler immer. Ehrgeiz zählt er zu den größten Mängeln. Zu Beschäftigten, die oft fast sieben Jahren älter sind, habe er ein fair und professionelles Verhältnis.