Häfen von niedrigen Pegelständen betroffen - Drei Monate lang ohne Warenumschlag
Das drei Monate lange Niedrigwasser in der Donau hat zu einer Verlagerung von Personen- und Gütertransporten auf die Straße geführt. Ein Ende der unangenehmen Situation ist, wie es scheint, in Sicht. Der Pegel des größten europäischen Flusses begann gestern bei Apatin zu steigen, und die Wettervorhersage für Deutschland und Österreich, wo mehr Niederschläge zu erwarten sind, gibt Anlass zum Optimismus.
- Eine Well hat uns erreicht, die den Wasserstand auf 190 cm erhöht hat, und der Pegel war vor nur einer Woche bei "minus 40". Wenn der Wasserpegel auf der Straße bei 1,7 m liegt, ist er am Eingang in den Hafen zwischen 1,2 und 1,3 m hoch. Das bedeutet, dass Binnenschiffe, die noch fahren, weniger Waren transportieren können. Das Minimu dafür liegt bei rund zwei Meter - sagte Zoran Banjac, Direktor des Unternehmens Napredak Apatin (Hafen Apatin) gegenüber der Belgrader Tageszeitung Novosti.
Die dramatische Situation dauert seit dem Anfang August, weshalb man im September und Oktober nicht nur in Apatnin, sondern auch in anderen Häfen entlang der Donau in Serbien gearbeitet habe.
Die Verluste sind riesen groß, weil in Apatin täglich im Durchschnitt rund 1.000 t zum Preis von 2,5 EUR pro Tonne umgeladen werden. Und die Maschinen waren fast 90 Tage außer Betrieb, so Banjac.
- Wir belegen den Platz zwei, gleich hinter Rumänien, wenn es um Wassertransporte auf der Donau geht. Aber bei 50-60% der Transporte handelt es sich um den Transit. Wir verfügen leider nicht mehr über eine starke Binnenfollte wie früher - sagt Prof. Dr. Zoran Radmilovic, der seine Eindrücke vom kürzlich vollendeten Siebten Donauforum in Sofia vermittelt.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurde ein deutlicher Anstieg des Güterverkehrsvolumens auf den Flüssen in Serbien verzeichnet. Bis zum 30. September dieses Jahres wurden 8,65 Mio. t Waren umgeladen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2017 wurde ein Anstieg von 1,75 Mio. t verzeichnet. Trotz des niedrigen Pegestandes, war der Waremumschlag um 23,35% höher als in den ersten drei Quartalen 2017.
Die Zeit für die Schifffahrt auf der Donau wird immer kürzer. 2017 betrug sie nur 262 Tage, während man früher 310 Tage jährlich fahren konnte. Das erhöht die Transportkosten, weil man statt der Frachtkähne die Lkws für den Warentransport einsetzen muss, und das ist viermal so teuer. Und wie viel Serbien wegen der geringeren Anzahl an Touristenbooten verloren hat, ist noch nicht bekannt.
- Kreuzer erleben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Obwohl es in Serbien keine Reiseschiffe dieser Art gibt, wirkt dies sich sehr gut auf unsere Wirtschaft aus. Dieses Potenzial wird aber noch immer nicht genug genutzt, und es handelt sich um eine gute Chance für unser Land - sagte Krsto Paskovic aus dem VErband "Dunavski propeler" gegenüber Novosti.
Wenn man die linken und rechten Ufer von Flässen, die Ufer von Seen und Kanälen mitrechnet, hat Serbien die längere Küste als die Adria, unterstreicht er.
Diese Tatsache garantiert uns, dass wir durch die Änderung der entsprechenden Gesetze und Vorschriften und durch die Ausbildung notwendiger Fachkräfte in diesem Bereich sogar 10.000 Menschen beschäftigen könnten - so Paskovic.