Entwurf des Gesetzes zum Verbot der Errichtung von kleinen Wasserkraftwerken in geschützten Gebieten vorbereitet
Das vom Ministerium für Umweltschutz erarbeitete Gesetz wird Anfang 2019 an Regierung und Parlament weitergeleitet, sagte der Staatssekretär des Ministeriums Ivan Karic am Dienstag gegenüber Reuters.
- Wenn sich dieser äußerst umweltschädliche Trend der von Wasserläufen in Pipelines fortsetzt, werden wir bald tausende Kilometer Wasserläufe auf dem Balkan für immer verlieren - sagte Karic.
Er sagte auch, dass bereits errichtete kleine Wasserkraftwerke aufgrund der neuen Gesetzgebung das Recht auf die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energiequellen verlieren könnten, wenn festgestellt wird, dass sie die Umweltvorschriften nicht einhalten.
Die Umweltaktivisten sagen, die Dämme würden die Flüsse austrocknen, welche die lokale Bevölkerung zum Trinken, für die Landwirtschaft, zum Angeln und für den Tourismus benötige. Gleichzeitig würden sie den Lebensraum von in der Region einzigartigen Arten, wie einst dem Lachs in der Donau und dem balkanischen Luchs, zerstören.
Die Nichtregierungsorganisationen Riverwatch und EuroNatur haben am Dienstag ein Dokument veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass drei Viertel der Wasserläufe auf dem Balkan so ökologisch wertvoll sind, dass sie für die Entwicklung der Wasserkraft völlig gesperrt sein sollten.
Diese beiden Organisationen plädieren für den Erhalt der Gewässer auf dem Balkan, die sei das "blaue Herz" Europas nennen. Das Flussnetz zwischen Slowenien und Griechenland ist, ihren Einschätzungen zufolge, über 80.000 Kilometern lang.
Behörden und Investoren in den westlichen Balkanstaaten sehen die Wasserkraft als eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Energieträgern an, so Reuters. Sie könnte den Ländern in der Region dabei helfen, die Ziele für erneuerbare Energien zu erreichen, die sie für den Beitritt zur Europäischen Union benötigen.
Nach Planungen der Regierungen könnte in der gesamten Region ein Netz von fast 3.000 Wasserkraftwerken errichtet werden, von denen sich etwa ein Drittel in geschützten Gebieten befindet.