"Srbijagas" übernimmt "Gas promet" aus Pale
Der Gasanbieter "Srbijagas" aus Novi Sad bereitet sich für die Übernahme des Unternehmens "Gas promet" aus Pale (Republik Srpska) vor, um Bedingungen für den Anschluss dieses Teiles Bosniens und Herzegowinas an die Gasleitung "South Stream" zu sichern.
Die Übernahme von "Gas promet" startet mit der Unterzeichnung eines Verständnismemorandums in Belgrad, das Eigentumsverhältnisse zwischen zwei Unternehmen definieren soll, meldet die Tageszeitung "Nezavisne novine".
Durch Konversion seiner Forderungen kann "Srbijagas" 40% der Aktien von "Gas promet" erwerben. Die Republik Srpska, der momentan 65% der Aktien gehören, will 25% für sich behalten. Restliche Aktien sollen unter öffentlichen und Investmentfonds und Kleinaktionären vertreilt wreden.
Das Unternehmen aus Novi Sad bekommt, wie erwartet, die Mehrheitsbeteiligung an der 22 km langen Gasleitung von Gornji Šepak bis Karakaj, unweit von Zvornik, die an einen Zweig der Gasleitung "South Stream" angeschlossen werden kann.
Das Ministerium für Industrie, Energiewirtschaft und Bergbau der Republik Srpska konnte die Nachrichten über die Übernahme nicht bestätigen, man wies nur darauf hin, dass die Regierung die Entscheidung über die Unterzeichnung des Verständnismemorandums getroffen hat.
Das Memorandum sollte, so "Nezavisne novine" in der nächsten Woche in Belgrad unterzeichnet werden.
Das Unternehmen "Gas promet" wurde 1998 gegründet. Eine Gaslietung des serbischen Erdölunternehmens NIS aus der Vorkriegszeit, stellte das Anlagevermögen des Unternehmens dar. Mit einer staatlichen Beteiligung von 65% gehört "Gas promet" zu strategisch wichtigen Unternehmen.
Milomir Draganić, Direktor von "Gas promet", glaubt, dass die Übernahme seitens der "Srbijagas" einen ungestörten Zugang zum Untertage-Gasspeicher in der serbischen Stadt Banatski dvor sichert.
- Wir würden auf diese Weise den stärksten "Spieler" in der Region als Partner bekommen. Die Republik Srpska kann dadurch Probleme mit dem Gasmangel und mit der Gasversorgung lösen - sagte Draganić und erinnerte daran, dass Bosnien und Herzegowina das einzige Land in der Region ohne entsprechenden Objekte für die Lagerung von Erdgas ist.
"Srbijagas" habe der Regierung der Republik Srpska versprochen, das bestehenden Verteilungsnetz in der Republik zu erweitern. Das Verteilungsnetz besteht momentan nur in Zvornik und Istocno Sarajevo.
"Srbijagas" und "Gazprom" gründen bis Ende Juni dieses Jahres ein gemeinsames Unternehmen für die Umsetzung des Projekts "South Stream" in Serbien.