Serbische Bürger sind im Durchschnitt mit etwa 1.000 EUR pro Kopf verschuldet, weniger als Bürger der Nachbarländer
Serbische Bürger sind derzeit mit ungefähr 7 Mrd. EUR bei den Banken verschuldet, bzw. mit etwa 1.000 EUR pro Kopf im Durchscnitt. Das Problem ist, dass Bürger Barkredite im Gesamtwert von 3,5 Mrd. EUR aufgenommen haben, was der Schuldenlast für Wohnbaukredite entspricht. Bargeldkredite sind riskanter, weil sie nicht für Investition, sondern für den Verbrauch genutzt werden, erklärt das Büro der Weltbank in Belgrad.
Auf der anderen Seite ist man hier viel weniger im Vergleich zu Bürgern der Nachbarländer oder in anderne europäischen Ländern verschuldet, unterstreichen Vertreter der Banken und weisen darauf hin, dass 7 Mrd. EUR ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts dastellen sowie dass die Nationalbank von Serbien die Laufzeiten für Bargeldkredite auf max. acht Jahre beschränkt hat. Die makroökonomischen Indikatoren sind ausgezeichnet, die Inflation niedrig und der Wechselkurs stabil, unterstreichen sie. Daher sehen sie nicht das Risiko einer erhöhten Kreditaufnahme.
Zoran Grubisic, Professor an der Belgrader Bankenakademie stimmt diesen Worten zu:
- Das Schuldenwachstum ist dynamisch, aber wenn es langfristig ein stabiles Wirtschaftswachstum gibt und das Lohnwachstum folgt, sehe ich nicht, dass die Kreditaufnahme problematisch sein kann.
Der größte Teil der Bargeld- und Refinanzierungskredite entfällt auf Kredite in Dinar. Der durchschnittliche Betrag der Barkredite beträgt rund 400.000 Dinar.
- Jeder soll sich so viel verschulden, wie er will und wie viel eine Bank es erlaubt. Der Staat muss eine klare Botschaft senden, dass Verträge eingehalten und ausgeführt werden müssen und dass es keine Ausnahmen gibt, wie im Falle der in Schweizer Franken indexierten Wohnkredite. Der Vertrag kann nur durch Verhandlungen zwischen der Bank und dem Kunden geändert werden - unterstreich der Volkswirt Ljubomir Madzar.
Wenn es um die Nachbarländer geht, ist die Verschuldung in Kroatien auf 3,800 EUR pro Kopf, in Bosnien-Herzegowina auf 3.000 EUR, in Montenegro auf rund 2.000 EUR und in Mazedonien auf 1.500 EUR gestiegen.