Dejan Pantović, Direktor von "Prosveta" – Zukunftspläne eines der ältesten serbischen Verlage
An der Aktionärsversammlung der Holdinggesellschaft IPS wurde Dejan Pantović zum neuen Direktor des Verlags "Prosveta" desgniert, übernommen Ende Juni vom Holdingmitglied "Media II",
3,2 Mio. Euro hat "Media II" für die Mehrheitsbeteiligung an "Prosveta" gezahlt und gleichzeitig Investitionen im Wert von ca. 200.000 Euro angekündigt.
Auf die Frage des Wirtschaftsportals "eKapija", wie die erwähnte Summe investiert werden soll, antwortet Dejan Pantović:
- Die Prioritäten sind im Kaufvertrag definiert. Ein Teil der Summe ist für die Entwicklung und Modernisierung des Verkaufsnetzes – Rekonstruktion von Buchhandlungen u.Ä. bestimmt. Mit restlichen Mitteln wollen wir die Einführung eines modernen Informationssystems in "Prosveta" investieren.
"Prosveta" soll dem Geschäftssystem IPS angeschlossen werden, "aber gleichzeitig seine Selbstständigkeit bewahren. Der Verlag soll weiterhin eine der Stützen der serbischen Kultur und wichtiger Treffpunkt für Künstler und Forscher bleiben", erklärte Pantović.
Zunächst soll die Kult-Buchhandlung "Geca Kon" (Knez Mihajlova Straße, Belgrad) rekonstruiert werden. Es handelt sich um Objekt von großer historischer und kultureller Bedeutung, unter Denkmalsschutz als Kulturerbe der Stadt Belgrad.
- Wir verfügen weder über einen definitiven Rekonstruktionsplan noch über einen präziseren Kostenvoranschlag, weil wir mehr Zeit für die Prüfung aller Aspekte benötigen. Minimale kosmetische Veränderungen können aber schnell durchgeführt werden.
Dem Verlag "Prosveta" gehört, unter anderem, ein Gewerberaum (380 m2) im Stadtzentrum, der momentan vom Theater "Boško Buha" genutzt wird.
Wie lassen sich solche Eigentumsverhältnisse klären?
Die Situation ist sehr kompliziert. Man hat den Raum vom Verlag entzogen und dem Theater zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um zwei wichtige kulturelle Einrichtungen. "Prosveta" ist als Eigentumer in das Grundbuch eingetragen und wir hoffen, zu einem Kompromiss kommen zu können - Theater kann seine Tätigkeit in diesem Raum fortsetzen, wenn man uns einen entsprechenden Gewerberaum auf einem anderen Standort zur Verfügung stellt.ng gestellt. Projekt der Rekonstruktiog, besonders n.
Vor der Privatisierung beschäftigte der Verlag "Prosveta" 94 Mitarbeiter. Diese Anzahl soll jetzt verringert werden.
- Manche Abteilungen sind überdimensioniert, in Hinsicht auf ihre eigentlichen Aufgaben, vor allem wegen einer veralteten Organisation und ungenügender Automatisierung. Die Mitarbeiteranzahl soll rationalisiert werden. Überschüssige Arbeiter können zwischen einem anderen Arbeitsplatz oder einer Abfindung wählen. Im Verkaufsnetz des Verlags "Prosveta" haben wir äußerst qualifizierte Mitarbeiter, die wir gewiss behalten werden. Wir verlangen von ihnen nur, dass sie sich an neuen, moderneren Arbeitsmethoden anpassen. Alle, die für so etwas nicht bereit sind, müssen mit der Kündigung rechnen - sagte Pantović für "eKapija".
Neue Bücher
Mirjana Milisavljević Đurić bleibt im Amt der Hauptredakteurin des Verlags "Prosveta". Und kündigte 20 neue Ausgaben vor der Internationalen Buchmesse in Belgrad im Oktober dieses Jahres. Zunächst erscheint eine neue, ergänzte Ausgabe des bekannten Fremdwörterbuchs "Vujaklija". Das Projekt des Gesamtwerks des serbischen Philologen und Sprachreformators Vuk Stefanović Karadžić (19. Jh.) wird allmählich zu Ende geführt. Bald soll auch das Buch "Ko je ko u Nedićevoj Srbiji" (Wer ist wer in Serbien des Generals Nedić / II. Weltkrieg) von Sima Ćirković veröffentlicht werden.
Der erste Teil der Memoiren des Akademiemitglieds Mihajlo Mirković "Juriš na nebo", der einen guten Widerhall gefunden hat, bekommt bald eine Fortsetzung dank dem Verlag "Prosveta".