Versicherung „Cardif“ und Bank „BNP Paribas“ bald in Serbien – Franzosen verschärfen Konkurrenzkampf am serbischen Finanzmarkt
Immer wahrscheinlicher scheinen Spekulationen über den Einstieg noch einer ausländischen Versicherungsgesellschaft und zwei Banken in den serbischen Markt. Die Zentralbank Serbiens bestätigte bereits, dass die Versicherung „Cardif“, Mitglied der französischen Bankgruppe „BNP Paribas“, großes Interesse für die Gründung einer Lebensversicherungsgesellschaft in Serbien zeigt, meldet das Magazin „Novac“.
Die Genehmigung zur Ausübung der geschäftlichen Tätigkeit wurde noch immer nicht offiziell beantragt, erklären Zuständige in der Notenbank. „Cardif“ sollte, aber, in folgenden Monaten in den serbischen Markt einsteigen. Fast gleichzeitig wird die Ankufnt der größten französischen Bank „BNP Paribas“ erwartet. Die gleichnamige Bankgruppe betreibt die „Findomestic bank“ in Serbien, berichtet die Belgrader Tageszeitung „Blic“ unter Berufung auf gut informierte Person.
Die slowenische Bank „Nova kreditna banka“ aus Maribor hat in der letzten Woche die definitive Entscheidung über die Übernahme der „Credy bank“ aus Kragujevac angekündigt. Die Regierung Serbiens hat die Fusion der Banken „Privredna banka Pančevo“ und „Poštanska štedionica“ bewilligt.
Als Mitglied der Gruppe „BNP Paribas“ ist die Versicherung „Cardif“ in mehr als 40 Ländern weltweit tätig. In den serbischen Markt will „Cardif“ nicht durch Übernahme einer einheimischen Versicherung, sondern durch Gründung einer eigenen Gesellschaft einsteigen, erfährt „Blic“ in der Zentralbank Serbiens. Zu ihren Partnern gehören dreißig größte Banken, zahlreiche Finanzinstitute und Unternehmen wie Volkswagen, Renault, GMAC, Fiat u.a.
Der serbische Financmarkt soll fast gleichzeitig um noch eine Bank reicher werden. Es handelt sich um „BNP Paribas“, die fünftgrößte Bankgruppe in der Welt und die erste in der Eurozone. Die Bank übt ihre Tätigkeit innerhalb der gleichnamigen Gruppe „BNP Paribas“, die im August 2009 die „Findomestic bank“ in Serbien übernommen hat.
Die „Findomestic bank“ wird ihren Namen bald in „BNP Paribas“ ändern und den Aufbau ihres Filialennetzes in Serbien fortsetzen.
- Die “Findomestic bank” wurde vor einigen Monaten von der “BNP Paribas” übernommen, so dass wir nicht lange auf ihren Einstieg in den serbischen Markt warten werden. Eine der größten Bankgruppen garantiert einen leichteren Zugang zu günstigeren Mitteln und ein reiches Angebot.
Die Gruppe „BNP Paribas“ ist seit dem vergangenen Jahr in Serbien präsent – über ihre griechische Beratungsfirma „Danos“. "Danos & Associates" gehört heute zu den führenden Beratungsunternehmen im Bereich der Gewerbeimmobilien.
Die slowenische Bank “Nova kreditna banka” (NKBM) aus Maribor könnte auch bald in den serbischen Markt einsteigen. Es scheint, als ein im Vorjahr angekündigter Plan zur Übernahme der „Credy bank“ aus Kragujevac bald in Erfüllung gehen könnte.
- Im Einklang mit der Entwicklungsstrategie und Plänen zur Expansion in Südosteuropa forderte der Vorstand die Geschäftsleitung auf, die Prozedur für die Übernahme des Kontroll-Aktienpakets der „Credy bank“ zu starten – gab die NKBM kurz bekannt. Die NKBM ist die zweitgrößte Bank in Slowenien, deren Marktwert bei 310 Mio. Euro liegt.
Diese Nachricht hat in nur zwei Tagen zum stürmischen Anstieg der Aktien der „Credy bank“ an der Belgrader Börse – um 20% oder auf 3500 Dinar geführt. 2.400 Aktien wurden gefragt und nur 400 zum Verkauf angeboten.
Wie viel der Staat für seinen Anteil von 66% bekommen könnte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Betrag wird sicher beträchtlich geringer als vor einigen Jahren sein, als serbische Banken zu drei-, vier- oder sogar fünfmal höheren Preisen als ihr Buchwert verkauft wurden.
Slowenische Medien spekulieren über eine Summe von 10 Mio. Euro – für alle oder nur staatliche Aktien ist noch immer nicht bekannt. Der aktuelle Marktwert der „Credy bank“ an der Belgrader Börse liegt bei 5,7 Mio. Euro.
- Der Preis hänft vor allem vom aktuellen Geschäftsumfeld und Umständen, erheblich unterschiedlich im Vergleich zu 2006 und 2007, als die meisten einheimischen Banken verkauft wurden. Strategische Investoren vermeiden heute nicht nur Serbien, sondern die ganze südosteuropäische Region. Man muss mit einem verlangsamten BIP-Wachstum, relativ starker Konkurrenz im Banksektor und Greenfield-Lizenz der Zentralbank Serbiens rechnen – sagte Milan Kovač, Direktor der Kapitalanlagegesellschaft „Ilirika“.
Kovač weist auch auf Verluste der „Credy bank“ hin.
- Die „Credy bank“ hat einen kleinen Marktanteil, der nach der Übernahme erweitert werden soll. Viele Investoren sind in diesem Moment für so etwas nicht bereit – sagte Kovač.
Die Aktiva der „Credy bank“ haben im September 2009 den Wert von 21,2 Mrd. Dinar (fast 218 Mio. Euro erreicht).
Fusion zwischen "Privredna banka Pančevo“ und „Poštanska štedionica“
Die Regierung Serbiens hat den Zusammenschluss zwischen "Privredna banka Pančevo“ und „Poštanska štedionica“ bewilligt. Der Staat beteiligt sich mit 97% an und „Poštanska štedionica“ und mit 96% an „Privredna banka Pančevo“. In den vergangenen Jahren hat man oft darüber spekuliert, dass diese Fusion noch eine Bank – „Srpska banka“ – umfangen wird.
Ende des dritten Quartals 2009 erreichten die Aktiva der „Privredna banka Pančevo“ den Wert von 4,6 Mrd. Dinar. Die Bank hat gleichzeitig Verluste von 1,8 Mrd. Dinar gebucht. Die Nachfrage nach ihren Aktien an der Belgrader Börse ist ziemlich schwach. Sie konnten in dieser Woche für 6.336 Dinar gekauft werden. Ihr Marktwert liegt bei 1,5 Mrd. Dinar (ca. 15,7 Mio. Euro).
(Anmerkung: Artikel übernommen aus der Tageszeitung "Blic" vom 30.1.2010)