Ausstieg aus der Käfighaltung

Die EU verbietet ab Anfang 2012 die konventionelle Käfighaltung, also Käfige ohne Sitzstangen, Nest und einer Einstreufläche von mindestens 750 Quadratzentimetern, sogar wenn das zu einem enormen Preissteigerung führt.

Polen will aber eine Verlängerung der konventionellen Käfighaltung von Hühnern in Europa bis Ende 2016 erreichen. Das berichtet Agra-Europe. Eine entsprechende Anfrage hat der polnische Landwirtschaftsminister Marek Sawicki seinen Amtskollegen im Vorfeld des EU-Agrarrats am 22. Februar vorgelegt.

In der EU würden erst 6,9 Prozent der Legehennen mit den neuen Vorschriften gehalten, argumentierte Sawicki. In Polen haben erst 99 von 591 Betrieben auf die neuen Richtlinien umgestellt. Zudem seien die Betriebe durch die Wirtschaftskrise zusätzlich geschwächt, so Sawicki.

Es sieht allerdings nicht danach aus, dass der Vorschlag im Ministerrat eine Mehrheit findet. Mehreren Mitgliedstaaten – darunter Deutschland, Österreich, Schweden und die Niederlande – äusserten sich bereits im Vorfeld des Treffens ablehnend. Gerade Deutschland, das Anfang 2010 aus der konventionellen Käfighaltung ausgestiegen ist, hat kein Interesse an Ausnahmeregelungen für EU-Produzenten, die mit heimischen Betrieben konkurrieren.

Die Verhandlungen zwischen Landwirtschaftsminister in Brüssel stellen den ersten Schritt in der Entwicklung einer neuen Agrarpolitik der EU dar. Auf die Tagesordnung kommt ein heikles Thema - Subventionen und Abänderung der Subventionspolitik in der Landwirtschaft.

Deutschland und Frankreich sind bereit, um Subventionen für Landwirte zu kämpfen, während Länder wie Großbritannien schon lange auf ihrer Reduzierung bestehen.

56 Mrd. Euro werden jedes Jahres für Landwirtschaftssubventionen bereitgestellt. Es handelt sich um die große Haushaltsausgabe in der EU, erinnern Agenturen.