Feuerwehrleute aus Hongkong in Gummistiefeln aus Pirot - "Tigar" investiert in Recycling-Anlage für Altgummi und eine neue chemische Fabrik

Quelle: eKapija Mittwoch, 05.05.2010. 06:29
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"Tigar" hat eine neue Anlage für Erzeugnisse aus Gummi-Recyclat in Betrieb genommen, deren Errichtung und Ausstattung fast 1,5 Mio. Euro gekostet haben. Die Anlage gehört zum Industriekomplex "Tigar - Tehnička guma" und hat eine Kapazität von 10.000 t Gummi-Recyclat jährlich, erklärt der Direktor Goran Jovanović. Man will in diesem Jahr mit ca. 2000 t starten, fügt er hinzu.

In Besitz von "Tigar" sind durch Übernahme des dänischen Herstellers "Bilgutex" nicht nur Ausstattung und Technologie, sondern auch seine breite Palette von zertifizierten Erzeugnissen gekommen, die einen Umsatz von mindestens 1 Mio. Euro jährlich garantieren, gab man an der gestrigen (28. April 2010) Pressekonferenz in Pirot.

- Das erste Kontingent ist noch im März dieses Jahres geliefert werden. Wir wollen 10 solche Lieferungen monatlich an Kunden in Skandinavien realisieren - sagte Jelena Petković, Exekutivdirektorin in "Tigar".

Es handelt sich um Erzeugnisse wie: Fußbodenbeläge für Kinderspiel- und Sportplätze, Ausstattung für Parkplätze, Verkehrszeichen-Ständer, athletische Rennbahnen.

Das ist die erste Anlage dieser Art in Serbien. "Tigar" will bis 2012 weitere 20 Mio. Euro in eine Recycling-Anlage für Altgumme, in eine neue chemische Fabrik und in die Entwicklung seines Service- und Vertriebsnetzes investieren.

Recyclinganlage für Altgummi

Mit dem Bau einer Recychlinganlage für Altgummi im Wert von fast 6 Mio. Euro will man im Januar 2011 beginnen.

- Bis Mai dieses Jahres sind wir mit der Auswahl der Ausstattung fertig. Ein Teil der Investitionskosten können wir aus eigenen Rücklagen finanzieren, über den Rest der notwendigen Summe verhandeln wir momentan mit einem internationalen Kreditinstitut. Wir werden uns außerdem um die Förderungsmittel der Umweltschutz-Fonds in Brüssel bewerben, wo man bereits Geld für Serbien bewilligt hat. Wir fahren nach Brüssel im Mai und sollen bis Oktober auf ihre definitive Entscheidung warten. Es handelt sich aber jedenfalls um eine Reservelösung - sagte Jelena Petković und fügte hinzu, dass man in neuer Anlage 20 Mitarbeiter beschäftigen will.

Durch eine eigene Recycling-Anlage will man das Produktionsverfahrne im Unternehmen schließen. 40% der Produktion in der neuen Anlage genügt für die Versorgung eigener Fabriken in Pirot, während der Rest ausgeführt werden soll.

Parallel zur Anlage will man ein System für die Sammlung von Altgummi entwickeln, erklärte Petković. Als Transferpunkte für Altgummi werden, laut ihr, Temerin und Šimanovci dienen.

Chemische Fabrik

Durch Übernahme des Vermögens des Pleite gegangenen Unternehmens "Dragoš" bildete "Tigar" einen kompakten und gut organisierten Industriekomplex. 2010 will man mit dem Bau einer neuen chemischen Fabrik beginnen.

Modernisierung des Service- und Handelsnetzes

Das Unternehmen "Tigar Trade" betreibt das Servicenetz "Stop & Drive", mehrere Einzelhandelsstellen, die die ganze Produktpalette von "Tigar" - Autoreifen und Automobil-Ausstattung anbieten sowie vier Schuhgeschäfte "Bottega".

- Mit der intensiven Entwicklung unseres Service- und Handelsnetzes haben wir noch 2005 begonne und sollen alle Investitionen bis 2011 zu Ende führen - mit 30 "Stop & Drive"-Objekten, 15 Schugeschäften "Bottega" und noch zehn sonstigen Läden - erklärte Petković.

Finanzielle Ergebnisse

In den ersten drei Monaten dieses Jahres machte das Utnernehmen einen Umsatz von fast 768 Mio. Dinar - um 24% höheren als 2009 - sagte Jelena Petković.

Mit der allmählichen Verbesserung der Situation am Weltmakrt rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von fast fünf Mrd. Dinar in diesem Jahr, sagte sie an der Pressekonferenz.

Verdoppelte Umsätze werden, laut ihr, von Sparten "Schuhe" und "Technischer Gummi" erwartet.

Das vergangene Jahr war sehr schwer, erklärte die Exekutivdirektorin, so schwer, dass erfolgreiche und stabile Unternehmen wie "Tigar" von ihren Auswirkungen nicht verschont gebilieben sind.

Die Schuhfabrik "Obuća" hat aber trotzdem Erzeugnisse im Wert von 8 Mio. Euro ausgeführt und einen Umsatz von 11 Mio. Euro gemacht, um 30% höheren als 2008.

- Die Anlage für techischen Gumme, die wir auf einem neuen Standort im November 2008 eröffnet haben, war fast zehn Monate außer Betrieb. Die chemische Fabrik hat ihre Ergebnisse um 12% im Vergleich zu 2008 verbessert - sagte Petković.

"Tigar" hat im Vorjahr Erzeugnisse im Gesamtwert von 1,9 Mrd. Dinar verkauft, 1,2 Mrd. davon im Ausland.

- Unser vorjähriger Umsatz von 3,75 Mrd. Dinar ist auf dem Niveau 2008 - sagte sie, vor allem, weil zwei Anlagen außer Betrieb waren.

Kostenlose Aktien von "Tigar"?

Die Aktien- und Pensionsfonds der Republik Serbien verfügen über 34% des Unternehmenskapitals.

- Wir haben keine offizielle Information darüber, was mit dem staatlichen Anteil passieren wird. Wir können nur vermuten - in Hinsicht auf die neuesten Erreignisse in der Umgebung - was mit unseren Aktien geschehen kann. Es könnte passieren, dass unsere Aktien als Teil des Privatisierungsfonds unter serbischen Bürgern verteilt werden - sagte sie.

Erst nach der Aktionärsversammlung wird man entscheiden, ob eine Kapitalerhöhung um 25% sinnvoll wäre und ob sie die staatliche Beteiligung umfangen kann.

Feuerwehrleute aus Hongkong in Stiefeln aus Pirot

Die Idee, die Produktion von Pneumatika zugunsten der Gummischuhe aufzugeben, erwies sich als gut, weil "Tigar" heute zu den größten Herstellern in Europa gehört. Mehr als 80% der Produktion werden in der EU abgesetzt, 11% in der Region, 1% in Russland und 5% in den USA und Kanada.

Japaner seien, laut Zuständige in Pirot, an stilisierten Gummi-Opanken interessiert, während Feuerwehrleute aus Hongkong bereits mit "Tigar"-Stiefeln ausgestattet sind.

- Wir haben ein Kontingent von Feuerwehr-Stiefeln an Kunden in Hongkong geliefert. Es handelt sich um die dritte Lieferung für das Feuerwehr in dieser Stadt. Das Vergabeverfahren für das Moskauer Feuerwehr ist für ungültig erklärt und soll im Mai wiederholt werden. Wir glauben, dass wir bald große Kontingente nach Russland liefern werden.

Die neue Gummischuh-Kollektieo "Maniera" für die Saison Herbst/Winter 2010/2011 erregte die große Aufmerksamkeit bei der Premiere an der Schuhmesse in Düsseldorf. Das Schuh-Programm des Herstellers aus Pirot wurde zum ersten Mal am EU-Markt präsentiert.

Tigar-Küche

Die Catering-Abteilung von „Tigar“ bereitet fast 5.000 Mahlzeiten jeden Tag für Mitarbeiter der Unternehmen „Tigar Tyres“ und „Tigar“, aber auch für externe Kunden.

- Ich hoffe, dass man bald in Supermärkten in Belgrad, Fertiggerichte hergestellt in Pirot kaufen kann – sagte Jelena Petković.

"Michelin" und "Tigar"

Der französische Hersteller “Michelin” besitzt 100% der Autoreifen-Fabrik „Tigar Tyres“ in Pirot. „Tigar" hat sich dadurch aus der Produktion von Autoreifen zurückgezogen.

Zwei Unternehmen "Tigar Tyres“ und „Tigar korporacija“ beschäftigen je 2000 Mitarbeiter in Pirot. Auf die Frage, welche Arbeitgeber besser sind – Franzosen oder Serben, antwortete man uns:

- Jeder hat seine Vorteile. Die Franzosen arbeiten nach dem System der „besten Praxis“ und sie haben eine weltbekannte Marke. In „Tigar“ ist viel ungewisser, aber auch herausfordernder

Namen "Tigar"

Der Name wurde noch 1935 von Jovan Cekić, Mitbesitzer, vorgeschlagen. Der Name der Werkstatt sollte alle Eigenschaften der Erzeugnisse – Kraft, Flexibilität und Ausdauer – symbolisch darstellen, erklärte Dragan Nikolić, Vorstandsvorsitzender von „Tigar korporacija“. „Es lohnt sich, im modernen Dschungel einen Tiger als Freund zu haben", glaubt er.

M.K.

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