Enzo Smrekar, CEO von "Droga Kolinska" - "Grand kafa" Nummer eins in Mazedonien
(Enzo Smrekar)
Jede zweite Tasse Kaffee getrunken in Serbien stammt aus Produktionsanlagen von "Grand kafa". Die Kaffeemarke ist in mehr als 2 Mio. Haushalte in der Region präsent. Während mehr als 50% Snacks-Fans in Serbien Erdnuss-Flippies "Smoki" bevorzugen und deshalb "nicht aufwachsen wollen", feiert die bisher unübertroffene Schokobanane "Bananica" den sechszigsten Geburtstag. Milchschokolade "Najlepše želje" (Herzliche Glückwünsche) gehört zu den beliebtesten Süßigkeiten dieser Art, gleich hinter "Milka" und Neapolitanerschnitte "Napolitanke" sind, dank ihrer charakteristischen Verpackung, noch immer die erste Assoziation für alle Fans von gefüllten Waffeln.
Dass "Argeta"-Pasten die "gute Seite jeder Brottscheibe" darstellen, beweisen Berichte über ihren guten Absatz an mehr als 20 Märkten oder die Frage, gestellt auf der Webseite "Yahoo answers": "Where can I buy Argeta pate in Belfast, UK?" (Wo kann ich Argeta-Paste in Belfast, UK, finden?". Der Absatz von Mineralwasser "Donat Mg" sollte 2010 das Rekordjahr 1986 übersteigen, als man 22,3 Mio. l getrunken hatte. Die einzigartige Kombination von sogar 11 Kräutern stellt das Geheimnis des Erfrischungsgetränks "Cockta". "Jupi" gehört zu den meist gefragten Erfrischungsgetränken mit Orangengeschmack in Slowenien, während jeder zweite Einwohner der Alpenrepublik die Kaffeesorte "Barcaffe" trinkt. Mehr als 20 Mio. Menschen haben für Lebensmittelmarken "Sweet" (Schokoriegel), "Prima grisine" (Salzstangen), "Zlatno Polje" (Keks), "Tiha", "Tempel", "Karadorde" (Mineralwasser), "No problem" (Schokobonbons) , "Petit Beurre" (Butterkeks) gehört.
Der Wert aller aufgezählten Lebensmittel- und Getränkemarken wurde unlängst auf 382 Mio. Euro geschätzt - So viel hat die kroatische "Atlantic Gruppe" für die Übernahme des größten slowenischen Lebensmittelherstellers "Droga Kolinska" und seiner Tochtergeselslchaften in Serbien "Soko Štark", "Grand prom" und "Palanacki kiseljak" gezahlt. Und während Slowenen im Juni dieses Jahres den Verlust des strategisch wichtigen Unternehmens bedauert und Serben um die Zukunft der beliebtesten Lebensmittelmarken "Smoki" und "Bananica" gebangt haben, war Slobodan Vucicevic, Vorstandsvorsitzender von "Droga Kolinska" der Meinung dass "keinen Grund für Sorgen gibt. Unsere Marken sind wahre Sieger der Transaktion". Die neuesten Berichte über den Absatz der oben genannten Markenartikel haben seine Meinung bestätigt. Die Geschäftsleitung kündigt eine neue Expansion in der Region an.
- Der operative Gewinn der Gruppe war im ersten Halbjahr 2010 um 127% höher gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 - wir haben die Profitabilität um 144% verbessert. Eine Hälfte unseres Umsatzes machen wir am serbischen Markt - erklärt Enzo Smrekar, CEO der Gruppe "Droga Kolinska" und Generaldirektor der Sparte "Namazi" (Brotaufstriche) am Anfang eines Interviews für das Wirtschaftsportal "eKapija".
eKapija: Wie viel Fabriken in Serbien gehören zum System "Droga Kolinska"?
- Die Gruppe "Droga Kolinska" hat sich zu einem der führenden Lebensmittelhersteller in der Region entwickelt. Seine Lebensmittelmarken haben einen Markt von mehr als 20 Mio. potenzieller Verbraucher. Es gibt vier Sparten: Kaffee ("Grand Kafa", "Barcaffe"), Süßwaren ("Soko Štark"), Delikatessen und Brotaufstriche ("Argeta") und alkoholfreie Getränke und Mineralwasser ("Donat Mg", "Cocta", "Jupi").
Bekannte serbische Hersteller "Grand kafa", "Soko Štark" und "Palanacki kiseljak" üben ihre Tätigkeit seit fünf Jahren im Rahmen der Gruppe "Droga Kolinska" aus. Wir beschäftigen ca. 1.600 Arbeiter in Serbien.
Die Synergie mehrerer Marken ermöglicht Mitgliedern der Gruppe, neue Märkte zu erschließen, den Absatz an bestehenden Märkten anzutreiben und sich eine bessere Marktposition in der Region im Vergleich zum früheren Zeitraum zu verbessern.
eKapija: Wie groß sind die Produktionskapazitäten von "Droga Kolinska" in Serbien?
- "Grand kafa" erzeugt 25.000 t Kaffee jährlich, 15.000 t davon für den serbischen Markt. Jede zweite Tasse Kaffee getrunken in Serbien stammt aus Röstereien von "Grand kafa". Wir sind gleichzeitig in mehr als 2 Mio. Haushalten in der Region präsent. "Grand kafa" ist sicher der erste von allen drei Kaffeeherstellern in ehemaligen jugoslawischen Republiken.
"Soko Štark" stellt ca. 25.000 Süßwaren jährlich her, fast 30% davon für den Export. Durch Automatisierung der Verpackung und Modernisierung der Produktion in den letzten fünf Jahren haben wir die Kapazitäten erweitert und die best mögliche Hygiene in unseren Anlagen gesichert. "Soko Štark" ist führender Hersteller von Mais-Snacks in Serbien - mit Erdnuss-Flippies "Smoki" decken wir mehr als 50% des serbischen Marktes. Durch Erweiterung des Portfolios der Schokoladenmarke "Najlepše želje" ist es uns gelungen, den Platz eins unter einheimischen Schokoladenhersteller zu erringen und mit einem Marktanteil von 18% auf den Platz zwei - gleich hinter weltbekannter "Milka" zu landen.
eKapija: Was können Sie uns über Produktionsergebnisse der Gruppe außerhalb Serbiens erzählen?
- Jährlich erzeugen wir ca. 10.000 t des Brotaufstrichs "Argeta" - 5.000 t in unserem Werk "Argeta" in Sarajevo und 5.000 im Werk in Izola in Slowenien. 1.000 t davon verkaufen wir in Slowenien, 1.600 t in Serbien und sogar 2.800 t in Bosnien und Herzegowina. Der Rest wird ausgeführt. "Argeta" wird auf mehr als 20 Märkten abgesetzt. Zu unseren wichtigsten Märkten gehören Bosnien und Herzegowina, Serbien, Slowenien, Mazedonien, Österreich, Deutschland, die Schweiz und Schweden.
Und wenn es um unsere Marktposition an in erwähnten Ländern geht, haben wir den größten Marktanteil in Bosnien und Herzegowina (50%), dann in Slowenien (41%), Kosowo (40%), Mazedonien (39%). Auf dem Platz zwei sind wir in Montenegro (33%), Serbien (27%), Österreich (21%), der Schweiz (18,5%) und Kroatien (13,6%).
Wir betreiben noch eine Rösterei in Slowenien, in der 4.500 t der Kaffeesorte "Barcaffe" erzeugt werden. Diese Marke wird am meisten in Slowenien und Kroatien abgesetzt. Der größte Teil unseres Portfolios - warme Getränke, Süßwaren und Knabberartikel, "Cockta", "Jupi" und Mineralwasser "Karadorde" werden in Serbien hergestellt, während "Donat Mg" in Rogaska Slatina abgefüllt wird.
eKapija: Und wie sehen euere Investitions- und Expansionspläne für die folgende Zeit aus?
Wir sind stolz auf bisherige Ergebnisse, sowohl wenn es um die Produktion als auch um den Absatz geht. Neue Investitionen in die Erweiterung von Produktionskapazitäten und des Sortiments erscheinen deshalb als logische Folge. Die Investitionen der Gruppe "Droga Kolinska" haben immer den Wert der jährlichen Amortisation errreicht.
Wir sind entschlossen, alle Segmente der Produktion - von Auswahl der Rohstoffzulieferer und Erwerb von Rohstoffen bis Verpackung von Fertigprodukten zu kontrollieren. Wie haben vor mehreren Jahren die ISO Norm und das HACCP-Konzept eingeführt, um das höchst mögliche Qualitäts- und Sicherheitsniveau in der Lebensmittelindustrie zu erreichen. Unsere Experten arbeiten kontinuierlich an der Bewahrung und Erhöhung der Qualität und der hygienischen Sicherheit aller Erzeugnisse, die nie infrage kommen dürfte. Genauso strenge Prozeduren gelten für alle unsere Lieferanten. Sie müssen unsere hohe Normen und Kriterien erfüllen, um mit uns zusammenzuarbeiten. In Hinsicht auf immer hohe Risiken in der Behandlung und Verarbeitung von Lebensmitteln müssen wir äußerst sorgfältig bei der Auswahl und Kontrolle unserer Zuliefere sein.
eKapija: Wie sehen die geschäftlichen Ergebnisse der Gruppe 2010 aus?
Wir haben uns auf die aussichtsreichsten und meist profitabln Produket und Marken orienitert, weil wir nur dadurch mit starken internationalen Konkurrenten und wagemutigen regionalen Spieler wettkampfen können. Wir wollen eine von drei ersten Marktpositionen in jeder von vier oben erwähnten Produktenkategorien erreichen, sowohl in der Regiona als auch in Serbien. Und uns ist gelungen, diese wagemutige Strategie zu realisieren.
Das es um eine Erfolgsformel geht, beweisen die Ergebnisse in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, trotz aller Schwierigkeiten an den wichtigsten Märkten. Der operative Gewinn der Gruppe im ersten Halbjahr 2010 war um 127% höher im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2009 - wir haben unsere Profitabilität um 144% erhoben. Fast eine Hälfte des Umsatzes wird am serbischen Markt gemacht. Ich darf sagen, dass wir zufrieden sind, aber man kann sich immer verbessern.
eKapija: Einzelhandelspreise werden in Serbien oft verändert, oft wegen der Entwicklung des Wechselkurses. Wie wirken sich solche Kursschwankungen auf euere Preise aus?
Die wirtschaftliche Unstabilität, höhere Kosten, Wechselschwankungen - alles das erschwert jede langfristige Planung und macht jeden Hersteller unsicher. Ich muss an den sechsprozentigen Rückgang des Wechselkurses des Dinars am serbischen Markt erinnern, wo die Gruppe eine Hälfte des Umsatzes macht.
Wir versuchen, trotz dieser Kursschwankungen, den Druck auf Endverbraucher maximal zu mildern und die notwendigen Preissteigerungen zu verschieben. Steigende Input-Kosten und die aktuelle Preisexplosion am Kakao- und Kaffeemarkt führten zur Erhöhung unserer Preise ("Grand kafa" und "Soko Štark") im September dieses Jahres.
eKapija: Wie sehen eure Beziehungen zu Lieferanten aus? Gibt es Verzögerungen bei der Bezahlung?
- Uns ist in den vergangenen Jahren gelungen, partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Lieferanten zu bauen, die sich auf dem gegenseitigen Vertrauen und Respekt gründen. Das ist von größter Bedeutung für die Qualität unserer Produktionsverfahren und Produkte. Das schließt, natürlich, die regelmässige Erfüllung aller finanziellen und anderen Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern ein.
eKapija: Viele in eueren Branche befürchten das Freihandelsabkommen mit der Türkei bzw. die dortigen Konkurrenten?
- Rohstoffpreise in Serbien sind, Einschätzungen zufolge, um 20-30% höher als irgendwo anders in Europa und in der Nachbarschaft. Das wirkt sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit serbischer Süßwarenhersteller und dadurch natürlich auf ihre Ergebnisse. Wenn es um Konkurrenten mit günstigeren Preisen geht, wir werden sie mit unserer hohen Qualität und dem langjährigen Vertrauen unserer Verbraucher in Serbien am besten bekämpfen. Die Verschärfung des Konkurrenzkampfs war immer eine Herausforderung für uns, sowohl in Serbien als auch in der Region.
eKapija: Wäre "Droga Kolinska" an der Herstellung von privaten Handelsmarken interessiert?
- Wir sind momentan auf unsere eigenen Marken orientiert und wollen sie in der Zukunft im Einklang mit den neuesten Trends in der Lebensmittelindustrie und am Markt entwickeln. Wir sind jene die durch Marken wie "Argeta", "Smoki", "Cockta", die nach den neuesten Analysen der Agentur "Valikon" zu den stärksten Warenmarken unter Konsumgütern in der ganzen Region gehören, die Normen für alle anderen am Markt setzen. So etwas lässt kein Platz für die Herstellung von Handelsmarken.
eKapija: Und wie sehen die regionalen Expansionspläne von "Droga Kolinska" aus?
- Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Mazedonien sind und bleiben unsere wichtigsten Märkte. Wir wollen unsere Position durch Vermischung der Tradition und moderner Trends stärken. Wie lässt sich so etwas verwirklichen? Die Antwort ist nicht einfach. Wir versuchen, proaktiv, unbeschränkt und frei zu denken, planen und entwickeln, weil wir nur auf diese Weise einen erfolgreichen Einstieg in den EU-Markt realisieren können.
Der aktuelle Anteil unserer Marke "Argeta" am österreichischen (21,6%) und schweizerischen (19,1%) Markt zweigen, dass wir eine entsprechende Kombination der Qualität und Marketingaktivitäten für diese Marke gefunden haben. Wir erwarten einen Absatzzuwachs für unser Mineralwasser "Donat Mg" in diesem Jahr, der 22,3 Mio. l im Rekordjahr 1986 übersteigen sollte. Dieser Erfolg ist vor allem dem regionalen Markt, aber auch dem Absatz in Frankreich, Italien und Russland zu verdanken.
"Grand kafa" hat seinen Marktanteile in Serbien und Bosnien und Herzegowina beträchtlich erweitert und zum ersten Mal auf den Platz 1 in Mazedonien gelandet. "Smoki" schlägt, wie immer, Rekorde an allem Märkten. Das sollte unsere Pläne für die Region und den EU-Markt illustrieren.
eKapija: Es scheint, dass alle Sparten der "Droga Kolinska" ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich haben. Und gibt es vielleicht eine Marke die über den Durchschnitt herausragt?
Ich glaube, dass unsere Brotaufstriche "Argeta" am erfolgreichsten waren. Der Absatz ist in den letzten fünf Jahren um fast 60% gestiegen. Wir haben die Produktion auf 10.000 t gesteigert und gehören momentan zu den größten Herstellern in Europa in diesem Sektor. "Cockta" hat auch äußerst gute Ergebnisse trotz einer harten Konkurrenz verzeichnet. Der Absatz ist um 60-70% gestiegen. Die meisten Marken haben ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Ich kann nur sagen, dass "Droga Kolinska" ein erfolgreiches und profitables Unternehmen mit ausgezeichneten Marken, guter Organisation und guter Marktposition ist.
"Smoki" verzeichnet einen rekordhohen Absatz an allen Märkten. Unser "Party-Pack" (Verpackung von 250g) hat sich als großer Erfolg erwiesen - mit einem Absatzzuwachs um 17% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009. Wir haben unseren Plan für dieses Jahr um 10% übertroffen.
Wir haben die Erweiterung des Portfolios unserer Schokoladenmarke "Najlepše želje" fortgesetzt und die Geschmackspalette mit Schwarzschokolade mit Minze und "Cherry"-Schokolade (mit in Kirschwasser eingelegten Kirschen) erweitert. Uns ist gelungen, den Kraft-Index der Marke in der Perzeption der Verbraucher um 10% zu erhöhen. Der Absatz war um 6 höher im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2009.
Das Unternehmen hat 5 neue Sorten von Mini-Schokowürfeln auf den Markt gebracht und will bis Ende des Jahres weitere zwei Schwarzschokoladensorten - mit Himbeeren und Sauerkirschen und Keks sowie eine limitierte Serien mit Haselnüssen lancieren.
Neue Sorten der Schokoriegel "Sweet" in einer neu designten Verpackung erschienen im März dieses Jahres nach einer erfolgreichen Werbekampagne und verzeichneten in den ersten sechs MOnaten einen Absatzzuwachs um 37% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009. BTL-Aktivitäten sollten bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.
eKapija: Werdet ihr in der nächsten Zeit das Hauptgewicht auf die Erweiterung des bestehenden Sortiments legen oder etwas Neues auf den Markt bringen?
- Jeder, wer im harten Konkurrenzkampf siegen will, muss sich kontinuierlich an Wünschen und Forderungen des Marktes und Verbraucher anpassen. Wir werden das Hauptgewicht auf bestehende Produktionsprogramme und Produkte legen. Das bedeutet aber nicht, dass wir Innovationen vergessen werden. Wir investieren kontinuierlich in die Entwicklung der Qualität und Erweiterung der Auswahl - das ist die Grundlage der geschäftlichen Strategie der Gruppe "Droga Kolinska".
T.S.