Srećko Nakić, Vizepräsident der Atlantic Gruppe - Wir wollen serbische Marken nicht verkaufen

Quelle: eKapija Sonntag, 27.02.2011. 19:52
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(Srećko Nakić)

Die Übernahme seitens der kroatischen Atlantic Gruppe wäre die best mögliche Lösung für Droga Kolinska und serbische Unternehmen "Grand prom", "Soko Štark" und "Palanacki keseljak", erklärte Srecko Nakic, Vizepräsident der Atlantic Gruppe für die Sparte Droga Kolinska in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija". Im Unterschied zu anderen Bietern bzw. Investmentfonds, die, im Einklang mit ihrer Natur und strategischen Orientierun nicht für die Entwicklung von Unternehmen, sondern für die schnellst mögliche Erhöhung ihrer Wert und Weiterverkauf interressiert seine, will die Atlantik Gruppe alle übernommene Produktionskapazitäten und Lebensmittelmarken weiter entwickeln.

- Wir sind da, weil wir die Marken von Droga Kolinska weiter entwickeln möchten, genauso wie in anderen Übernahmefällen. Sie können das am besten am Beispiel von "Cedevita" (Erfrischungsgetränk) sehen. Nach der Übernahme 2001 haben wir es zu einer respektablen Lebensmittelmarke entwickelt. Durch kontinuierliche Investitionen haben wir das Erzeugnis in allen Segmenten entwickelt und neue Märkte und Vertriebskanäle für es erschlossen. "Cedevita" ist jetzt bekannt in der ganzen Region, nicht nur im HORECA-Sektor. Wir haben dasselbe mit der deutschen marke "Multipower" getan sowie bei anderen Übernahmen. Die Atlantic Gruppe hat sich durch die Übernahme von Droga Kolinska zum zweitgrößten Lebensmittelhersteller in den ehemaligen jugoslawischen Republiken entwickelt und das ist die best mögliche Marktposition für unser ganzes Sortiment.

Im Interview für "eKapija" erklärt Srecko Nakic, dass die schnelle und effiziente Integration von Droga Kolinska, die Stärkung des regionalen Vertriebsnetzes und Erschließung des westeuropäischen und russischen Marktes zu den wichtigsten Aufgaben der Atlantic Gruppe in diesem Jahr gehören.

eKapija: Sie haben Ende November die Geschäftsleitung von Droga Kolinska übernommen. Wie sah die damalige Situation aus und was waren ihre ersten Schritte?

- Droga Kolinska war uns gut bekannt und ihre Übernahme gut durchgedacht. Wir waren überzeugt, ein erfolgreiches Unternehmen gekauft zu haben, aber gleichzeitig überrascht von positiven und hochwertigen Mitarbeiter, die wir dort gefunden haben. Es ist klar, dass wir wertvolle und aussichtsreiche Marken erworben haben. Hier gibt es Platz für das künftige Wachstum. Die ersten Schritten sollten eine Synergie durch gemeinsamen Auftritt am Markt sichern. Beide Unternehmen hatten eine eigene Handelskette, die wir jetzt in eine effiziente Einheit vereinigen wollen. Bis 1. April dieses Jahres werden wir das in der ganzen Region schaffen.

Um das effizientere und einfachere Management zu sichert, teilte die Atlantic Gruppe das ganze System in Sparten. Droga Kolinska wurde nach der Übernahme als die fünfte Division angeschlossen, naben bestehenden: Vertrieb, Gesundheit und Pflege, Sport und aktive Ernährung und Farm. Die neu gebildete Sparte Droga Kolinska besteht aus fünf Produktionsprogrammen: Kaffee (Marken: Grand kafa, Bar kafe), Süßwaren und Knabberartikel (Soko Štark), Brotaufstriche (Argeta), alkoholfreie Getränke und Wasser (Donat Mg, Cockta und Jupi), Kindernährung (Bebi). Der größte Teil des Portfolios - Kaffee, Süßwaren und Knabberartikel, Cockta und Jupi sowie Mineralwasser "Karadorde" werden in Serbien erzeugt, von Unternehmen "Grand kafa", "Soko Štark" und "Palanacki kiseljak". "Donat Mg" wird in Rogaška Slatina abgefüllt und "Argeta"-Pasten in Izola und Sarajevo hergestellt. Durch Übernahme von Droga Kolinska zhaben wir die hochwertigsten und bekanntesten serbischen Lebensmittelmarken in der Region erworben. Manche von ihnen wie Argeta, Donat oder Cockta haben Potenzial für den europäischen Markt.

eKapija: In welchem Maß werdet ihr das bestehenden Produktportfolio verändern? Sind serbische Lebensmittelmarken bedroht?

- Keinesfalls. Wir werden das Portfolio verändern, im Einklang mit den geplanten regelmäßigen Verbesserungen. Umdesignte "Soko Štark"-Waffeln sind z.B. bereits im Handel und wir bereiten neue Erzeugnisse vor. "Palanacki kiseljak" wird außer Mineralwasser auch Erfrischungsgetränke Cockta und Jupi abfüllen. Cockta ist trotz einer äußerst schweren Situation gelungen, den Absatz in den letzten fünf Jahren um 60-70% zu steigern.

eKapija: Plant euch neue Investitionen in Serbien?

- In den vergangenen 5 Jahren wurden mehrere Mio. Euro in die Entwicklung von Produktionskapazitäten in Droga Kolinska investiert - am meisten in die Automatisierung der Produktion und verpackung. Wir werde nsolche Investitionen fortsetzen. Wir haben bereits mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten in "Palanacki kiseljak" und "Soko Štark" begonnen und kaufen neue ein. Durch Automatisierung der Verpackung und Modernisieurng der Produktion in "Soko Štark" hat man in den letzten fünf Jahren den höchsten Gesundheitsschutz und die hygienische Qualität von Erzeugnissen gesichert.

eKapija: Gibt es Hoffnung für serbische Erzeugnisse am kroatischen Markt?

- Die Lebensmittelmarken von Droga Kolinska waren bisher nicht so viel vertreten am kroatischen Markt - aus verschiedenen Gründen. Verbraucher suchen überall nach dem optimalen Verhältnis zwischen dem Preis und der Qualität. "Smoki" war in Kroatien als "generische Markenname für Flips erkannt", sehr selten in Regalen präsent. Solche Marken haben aber gute Wachstumspotenziale an diesem Markt und wir werden intensiv daran arbeiten. Außer "Smoki" sind wir in Kroatien mit noch einer Marke von "Soko Štark" präsent - "Bananica" (Schokobanane). Derzeitige Marktanteil beider Marken sind nicht erwähnenswert, aber ihre Präsenz in den größten Supermarktketten - und wir verhandeln eben darüber - wird das sicher verändern. Kaffee ist etwas anders. Wenn Marktanteile in allen ehemaligen jugoslawischen Republiken berücksichtigt werden, ist "Grand kafa" weitaus größer als andere drei Konkurrenten. "Grand kafa" hat im Vorjahr den Anteil am bosnisch-herzegowinischen Markt erweitert und zum ersten Mal den Platz eins in Mazedonien errungen.

Wir werden sicher die Marktanteile serbischer Marken nicht nur in Kroatien, sondern in der ganzen Region verbessern. "Soko Štark" erzeugt ca. 25.000 t Süßwaren und setzt fast 30% im Ausland ab. "Štark" ist absoluter Leader in Serbien, wenn es um Knabberartikel geht, mit einem Anteil von 50% und verzeichnet rekordhohe Ergebnisse an allen Märkten. Durch die Erweiterung des Portfolios der Schokoladenmarke "Najlepše želje" kletterten wir auf den ersten Platz am serbischen Markt.

eKapija: "Grand kafa" gehört zu den teuersten am serbischen Markt. Es gibt bereits beträchtlich preiswertere Handelsmarken. Wie kann man solche Konkurrenten besiegen?

- Hochwertige Marken wie "Grand kafa" werden immer Weg zu Verbraucher finden. Der Preis ist im Einklang mit der hohe Qualität. In derselben Kategorie haben wir noch eine, billigere Marke : "Bonito".

eKapija: Rohstoffpreise nehmen konstant zu. Muss man mit neuen Preissteigerungen rechnen?

- Wir werden unser Bestens tun, um das erwartete Preisniveau zu behalten. Der Preis von Rohkaffee ist aber auf dem rekordhohen Niveau für die letzten 30 Jahren. Große Kakaohersteller sind in der Krise, Zuckerpreise haben explodiert. Unser Geschäftsumfeld und die makroökonomische Situation sind äußerst ungünstig, weshalb wir die Veränderung unser Geschäftspolitik überlegen müssen..

eKapija: Habt ihr noch eine Übernahme in der Region vor?

- Nein, nicht in der nächsten Zukunft. Wir werden uns jetzt auf Droga Kolinska und die Atlantic Gruppe im bestehenden Umfang konzentrieren. Wir sollen alle geschäftlichen Prozesse miteinander verbinden und die Synergie maximal nutzen.

eKapija: Wie sehen ihre finanziellen Ergebnisse 2010 aus?

- Die Atlantic Gruppe hat 2010 einen Umsatz von 2,3 Mrd. Kuna (ca. 310 Mio. Euro) gemacht, um 3,6% höheren als 2009. Unser Nettogewinn ist um 10% bzw. auf 106,8 Mio. Kuna (14,4 Mio. Euro) gestiegen. Das Umsatzwachstum im Jahre 2010 ist vor allem unserer Sparte Sport und aktive Ernährung mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland (+12,9 %) sowie der Sparte Farm (+9,8 %) zu verdanken. 55% des Umsatzes der Atlantic Gruppe 2010 (ohne Droga Kolinska) entfallen auf den kroatischen Markt. Deutschland ist im Vorjahr unser größter ausländischer Markt gebileben. Den größten Zuwachs haben wir außer in Slowenien, wo der Verkauf fast verdoppelt wurde, in Italien (+ 55%) verzeichnet. Eigene Warenmarken beteiligen sich mit 41% am Verkauf. 40% des Umsatzes entfallen auf vertriebene Marken, 11% auf pharmazeutische Erzeugnisse und 8% auf Handelsmarken, die die Atlantic Gruppe für große Handelskette im In- und Ausland erzeugt. Wenn die Ergebnisse von Droga Kolinska mitgerechnet werden beträgt unser Umsatz 4,5 Mrd. Kuna. 82% davon wurden in der Region erzielt.

eKapija: Was war die größte Herausforderung für Sie, wenn Sie das neue Amt übernommen haben?

- Ich glaube nicht, dass das Geschäft von einem Man abhängt. Meine wichtigste Aufgabe ist, Mitarbeitern die Freiheit für die Erfüllung ihrer Aufgaben zu geben. Ich muss versuchen, ihre geschäftlichen Herausforderungen zu verstehen. Sie müssen verstehen, dass sie sowohl für Segmente als auch für Entwicklung des ganzen Unternehmens verantwortlich sind. Wir müssen als ein großes Team unser Maximum geben.

M.K.

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