Vier Oscar für "The King's Speech" - Natalie Portman zur besten Hauptdarstellerin, Colin Firth zum besten Hauptdarstellre gekürt
(Christian Bale, Natalie Portman, Melissa Leo, Colin Firth)
Der Film "The King’s Speech" ist der große Gewinner der 83. Oscar-Verleihung im Kodak Theater in Hollywood. Der Streifen erhält insgesamt vier Preise, darunter die Academy Awards als bester Film, für Hauptdarsteller Colin Firth und Regisseur Tom Hooper. Der Film war für insgesamt 12 Oscars nominiert.
Firth spielt in "The King`s Speech" den stotternden britischen König George VI., der einen Sprachtherapeuten aufsucht, um sich auf seine Radioansprachen vorzubereiten. Ausgezeichnet wurde zudem David Seidler für das Originaldrehbuch zu dem Film. Seidler, der als Kind selbst stotterte und die Reden von George VI. im Radio hörte, dankte im Scherz der Queen, dass er nicht in den Tower geworfen wurde.
Als beste Hauptdarstellerin wurde Natalie Portman geehrt. Die hochschwangere Schauspielerin nahm ihren ersten Oscar sichtlich gerührt entgegen und rief: "Das ist verrückt." Sie war das zweite Mal nominiert. In "Black Swan" spielt sie eine Ballerina, die in einen Strudel aus Sex, Gewalt und Eifersucht gerät.
Bei den Nebendarstellern räumte "The Fighter" ab. Sowohl der britische Schauspieler Christian Bale als auch die US-Amerikanerin Melissa Leo erhielten den Preis für ihre Darstellung in dem Boxerfilm. Leo bekam den Oscar aus den Händen der 94-jährigen Schauspielerlegende Kirk Douglas, der seinen Auftritt sichtlich genoss. Moderiert wurde die weltweit im Fernsehen übertragene Gala von den Schauspielern Anne Hathaway und James Franco: Sie führten locker und fröhlich durch die Zeremonie.
Die dänische Regisseurin Susanne Bier erhielt den Oscar für den besten fremdsprachigen Film für den Streifen "In einer besseren Welt", der in Deutschland am 17. März startet. Bester Animationsfilm wurde "Toy Story 3". Die deutschen Trickfilmer Jakob Schuh und Max Lang gingen dagegen leer aus. Ihr animierter Kurzfilm "Der Grüffalo" nach einem beliebten Kinderbuch verlor gegen den australischen Beitrag "The Lost Thing". Der Dokumentarfilm-Oscar wurde an den Finanzkrisenfilm "Inside Job" vergeben.
Den Preis für das beste adaptierte Drehbuch erhielt Aaron Sorkin für "The Social Network". Der Streifen über Facebook-Gründer Mark Zuckerberg heimste auch Oscars für den besten Schnitt und die beste Filmmusik ein. Der ebenfalls für die beste Filmmusik nominierte Deutsche Hans Zimmer konnte damit nicht seinen zweiten Oscar in Empfang nehmen. Randy Newman erhielt bei seiner 20. Nominierung die zweite Goldstatue für seinen Song "We Belong Together" aus "Toy Story 3".
Der Science-Fiction-Blockbuster "Inception" von Christopher Nolan erhielt wie "The King’s Speech" insgesamt vier Oscars, allerdings vor allem in Nebenkategorien. Der Streifen wurde für seine visuellen Effekte, Tonschnitt, Ton und die beste Kamera geehrt. Sehr enttäuschend verlief der Abend dagegen für "True Grit" von Ethan und Joel Coen. Der Western mit Jeff Bridges, der im letzten Jahr den Oscar als bester Hauptdarsteller erhalten hatte, ging trotz zehn Oscar-Nominierungen komplett leer aus. Keinen Oscar erhielt auch der sechsmal nominierte Film "127 Hours" über einen Bergsteiger, der in einer Felsspalte festklemmt. Der Streifen basiert auf einer wahren Begebenheit.