Slowenien oder "Agrokor" - Wer sollte "Mercator" kaufen?
Der slowenische Finanzminister Franc Križanič ist der Meinung, dass der Staat und nicht der kroatische Lebensmittelriese "Agrokor" die slowenische Handelskette "Mercator" übernehmen sollte. Der Verkauf an den kroatischen Konzern könnte, glaub er, zur Verschwindung slowenischer Erzeugnisse aus Regalen einer der größten Handelsketten auf dem Balkan führen.
Die Stellenabbau, Verkauf von Immobilien und ähnliche Methoden zur Reduzierung der Kosten und Erhöhung des Gewinns seien, seiner Meinung nach, nicht der best mögliche Weg für die Entwicklung slowenischer Unternehmen. Das lang erwartete Treffen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden von "Mercator" Žiga Debeljak und dem Inhaber von "Agrokor" Ivica Todorić sollte, Erwartungen zufolge, an diesem Freitag stattfinden.
Slowenische Medien spekulieren, dass man dabei über die mögliche Fusion von "Agrokor" und "Mercator" verhandeln könnte. "Mercator" würde in solchem Fälle die "Agrokor"-Handelskette "Konzum", und "Agrokor" "Mercator" übernehmen. Beide Unternehmen, Freunde des slowenischen Staates, könnten 25% plus eine Aktie behalten und der ganze Gewinn des neu gebildeten Unternehmens würde in Slowenien bleiben.
Der slowenische Minister ist auch gegen den Zusammenschluss von "Mercator" und "Agrokor", weil er "Mercator" als infrastrukturelles Unternehmen betrachtet, der Verbrauchern den Zugang zu Erzeugnissen der slowenischen Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ermöglicht. Die definitive Entscheidung über ein strategisch wichtiges Unternehmen wie "Mercator" sollte, seiner Meinung nach, die unlängst gegründete Agentur für Investitionsmanagement treffen.