Tatijana Rapp, Inhaberin der Marketing- und PR-Agentur "Fešta" - Frau mit Ideen

Quelle: eKapija Montag, 09.01.2012. 05:28
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(Fotolična arhiva)
(Tatijana Rapp)

Die Beständigkeit und Klarheit hat sie ihren deutschen Genen zu verdanken. Die künstlerische Offenheit ermöglichte die Entwicklung einer unerschöpflichen Kreativität. Ehemalige Schauspielerin hat ihre Liebe für die Bühne zunächst als Organisator im Nationaltheater und später in Madlenianum, der ersten privaten Oper in Serbien gezeicht und heute durch Veranstaltung zahlreicher, vorwiegend Kulturveranstaltungen.

Tatijana Rapp besitzt heute die Marketing- und PR-Agentur "Fešta". Anstatt als Direktorin, wie üblich, stellt sie sich lieber als "Idea-Woman" vor. Die ungewöhnliche Berufsbezeichnung beschreibt vielleicht am besten die einunvierzigährige Belgraderin.

Wenn jemandem gelingt, Theaterleute zu organisieren, sollte alles anderes viel leichter sein, dachte Tanja, wie man sie wegen ihres ungewöhnlichen Vor- und Familiennamens häufig nennt. Und sie hat bald fünf Modeschauen in einem Tag während der Belgrader Modewoche veranstaltet.

- Alle möchten in der ersten Reihe sitzen, viele fühlen sich als VIP-Persönlichkeiten und sie müssen ihnen diplomatisch erklären, dass die Kapazität der ersten Reihe limitiert ist - so beginnt unser Interview mit Tatijana Rapp.

Neu Belgrad

Neu Belgrad ist Zentrum ihrer Welt. Sie den größten Teil der Erde bereist, mehrere Traumorte besucht, behauptet trotzdem, dass dieser Teil der serbischen Hauptstadt eine besondere Rolle in ihrem Leben spielt.

- Ich erinnere mich an die Zeit, als "Sava Centar" von Wiesen umgeben war.

Tatijana war damals nur sieben Jahre alt, erinnert sich aber noch immer an die ersten Konzerte, die dort stattgefunden haben. Genauso wie heute besuchte sie auch damals regelmässig alle Kulturveranstaltungen in der Stadt.

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Noch in der Sekundärschule erwarb sie die Basiskenntnisse in der Organisation der Veranstaltungen, was sich sowohl an der Uni als auch im Beruf als hilfreich erwiesen habe.

Sie war die letzte Generation, die die reformierte, berufsorientierte Sekundärschule spezialisiert auf die Organisation von Kulturveranstaltungen besucht hat. Fast mit allem, was sie später an der Uni lernen sollte, hatte sie sich bereits in der Sekundärschule bekannt gemacht - Film- und Theatergeschichte ...

Sie besuchte als Kind die Schauspielschule, zunächst bei Zora Bokšan, und später beim berühmten Professor Mika Aleksić. Sie spielte in mehreren Hörspielen, die von der staatlichen Rundfunkanstalt ausgestrahlt wurden. Mit damaligen Kollegen trifft sich noch heute.

Die Schauspielkunst habe sie viel in der Karriere geholfen. Sie habe gelernt, wie man kommuniziert und seine eigene Meinung ... kann.

- Wenn Sie etwas verkaufen möchten, wie Dienstleistungen in meinem Fall, haben sie meistens nur eine Chance, jemanden zu überzeugen, Zeit für sie zu finden, sie zu hören oder noch einmal zu treffen.


Sie studierte zunächst die Kunstgeschichte, wechselte im zweiten Studienjahr zum Studium der Theater- und Filmwissenschaft in Belgrad. Sie habe diese Entscheidung nie bereut. Sie habe noch damals begriffen, dass sie keine Karierre in Museen machen will.

Sie machte ihren Abschluss als Theater- und Rundfunkproduzent


Karriere

Unsere Gästin ist stolz auf ihren beruflichen Werdegan. Noch während des Studiums hat sie das Praktikum im Nationaltheater in Belgrad gemacht. Sie war auch die erste, der man das Praktikum bezahlt hat.

- Ich war einfach der Meinung, dass jeder für seine Anstrengung bezahlt werden sollte.

Sie war im Theater für die Organisation zuständig, und die Schauspieler haben sich mit der Zeit an ihre Entschlossenheit gewohnt. Als sie einsah, dass sie dort nicht fortschreiten kann, verließ sie das Theater.

Sie wurde für jeden der bisherigen Posten von anderen empfohlen und ist deshalb davon überzeugt, dass Kontakte für Schaspieler und Beschäftigte im Marketing und PR von größter Bedeutung seien.

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Eine Empfehlung hat sie ins Madlenianum, das erste private Operhaus in Serbien, gebracht. Sie blieb dort sechs Jahre als Programmorganisator. Besonders schön war die Rückkehr zur Uni, aber diesmal als Assistentin an der BK Akademie. Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen, gegenseitige Förderung der Kreativität waren einfach unschatzbar für sie.

Tika aus "C market"

Marketing habe sie immer angezogen. Ohne viel Erfahrung startete im Marketing-Sektors, zunächst im Radio B92. Sie schlug ihren Kollegen bald vor, die Supermarktkette "C market" als Kunde zu gewinnen.

- Sie sagen mir "Tika Todorović? Keine Chance ihn zu gewinnen". Ich habe seine Telefonnummer gefunden, ihn angerufen und fast eine Stunde mit ihm gesprochen. Das war unser wichtigster Kunde in den nächsten zwölf Monaten.

Die Anekdote, in welcher eine Anfängerin dank ihrer Begeisterung und Beharrlichkeit den Marketingdirektor des stärksten Einzelhandelsunternehmen in Serbien gewinnt, wird wahrscheinlich noch heute nacherzählt, als Beweis, das nichts unmöglich ist.

Ihre Marketing- und PR-Kenntnissen erweiterte sie später in der Agentur "Pristop". Die ersten Arbeitstagen in einer PR-Agentur waren echter Schock für sie, die bisher alles durch direkte Kontakte - Treffen oder per Telefon - erledigte. Die ganze Kommunikation, sogar mit Kollegen im Nebenbüro, verlief über E-Mail.

Als ihr klar wurde, dass sie unzufrieden ist sowie dass andere Agenturen sie auch keine besseren Bedingungen bieten können, startete sie ihr privates Geschäft. Trotz der eben ausgebrochenen Wirtschaftskrise eröffnete sie 2008 die Agentur "Fešta". Sie ist noch immer ihr Schutzzeichen.

Kreative Mitarbeiter

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Die Kreativität ist Kriterium Nummer eins bei der Auswahl der Mitarbeiter. Ihr folgen Professionalismus und Verantwortung. Fristbewußtsein. Die Möglichkeit, sich auf ihr Team zu verlassen.

- Ich glaube nicht, dass ich "One woman show" und dass ich selbst ausreichend bin.

Sie lernte in anderen Firmen die Teamarbeit zu schätzen. Jedes Teammitglied ist wichtig und sie illustriert das mit folgendem Beispiel: "Behandeln sie die Putzfrau im Theater nicht mit Respekt, könnte es passieren, dass die Bühne nicht sauber gemacht wird und dass die Probe scheitert".

Sie ist aber auch maximal selbstständig, duldet keine Autoritäten, insbesondere die falschen.

Maßgefühl

Die Öffentlichkeitsarbeit in Serbien sei, ihrer Meinung nach, nicht so leicht, vor allem in Hinsicht auf die Anzahl der sogenannten PR-Manager. Man muss einen besonderen Weg zu jedem Kunden bahnen, sich jedem einzelnen maximal widmen und dabei nicht aufdringlich sein. Sie glaubt, dass Journalisten bereits gemerkt haben, dass sie ihnen nie zu oft anrufen oder unter Druck setzen würde.

- Die Ergebnisse meiner PR-Mitteilungen sind quantitativ nicht so groß, ihre Qualität ist - erklärt die Direktorin von "Fešta" stolz.

Zwischen Beruf und Privatleben balancieren

Wie die meisten erfolgreichen Menschen ist Tatjana Rapp auch der Meinung, dass man zwischen beruflichen Erfolgen und Privatleben balancieren muss.

Ihr Sozialleben ist sehr intensiv und reich. Sie besucht regelmässig Theaterpremieren, mag Konzerte und man kann sie auch an Modeschauen treffen

Sie hat noch immer Energie, Kaffeehäuser und Klubs zu besuchen. Freunde werfen ihr oft vor, dass sie wieder "irgendwo bummelt". "Mehr Zeit in der Natur" - das ist ihr Neujahrsvorsatz für dieses Jahr. Sie will sich deshalb im Frühling Bergsteigern anschließen.

Reisen seien ihr "Auslassventil", Regenerierungskur und Geburtsort für neue Ideen. Die Insel Maui (Hawaii) sei noch immer das meist exotische Reiseziel, das sie besucht habe. Lissabon rage unter allen anderen europäischen Städten heraus, als Ort, in dem sie zu ersten Mal unsere Landsleute getroffen habe, die dort leben und arbeiten, und sich trotzdem nicht als Fremde fühlen.

Sie ist überzeugt, dass die größten Erfolgen sie erst erwarten. Erst, wenn sie eine eigene Familie hat, wird sie sich als vollendet fühlen.

Jelena Đelić

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