Licht aus Guca - Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerks "Energoobnova" im Frühling 2012 - Dokumentation für noch eine Anlage vorbereitet
Das Wirtschaftsportal "eKapija" verleiht auch in diesem Jahr Ende März seinen traditionellen Preis für das Investition des Jahres "Aurea". Die Auswahl der besten Investition 2011 hat begonnen, und wir haben inzwischen jene Unternehmen besucht, die im Vorjahr in die engere Wahl gezogen worden waren, um uns mit ihren bisherigen Ergebnissen bekannt zu machen.
Das erste Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) in Serbien, gebaut vor mehr als einem Jahr, sollte im Frühling in Betrieb genommen werden. Der Projektant der innovatorischen Anlage im Dorf Dragacica bei Guca, Maschinenbauingenieur Milan Filipovic, erklärt, dass er die notwendige Finanzierung gesichert habe sowie dass er ungeduldig auf die Inbetriebnahme des Kraftwerks wartet. Man wird hier Strom und Wärme aus Maissilage und Klee erzeugen.
- Abgesehen von einem Start-Kredit des Entwicklungsfonds im Wert von 25.000 Euro habe ich den Bau des Heizkraftwerk ohne Kreditverschuldung finanziert. Das hat gedauert. Ich habe inzwischen die Finanzierung gesichert und erwarte die Inbetriebnahme in diesem Frühling - so beginnt unser Interview mit dem Ingenieur Filipovic, Inhaber des Unternehmens "Energoobnova", noch immer begeistert wie beim Projektstart. Sein Projekt wurde im Vorjahr für den Preis "Aurea 2011" für die Investition des Jahres nominiert.
- Die Versorgung mit Rohstoffen ist gesichert, für eineinhalb Jahre im Voraus - von unseren Feldern und von Kooperanten. Wir transportieren und bereiten Silage selbst vor - erklärt unser Gast.
- Wir können 100% des Rohstoffbedarfs selbst decken, aber das ist nicht notwendig. Wir möchten, eigentlich, 100% der Rohstoffe von Kooperanten erwerben. Mais wird jedes Jahres in Serbien gesät, so dass wir keinen Mangel befürchten müssen!
Alle Beteiligten sollten auf diese Weise profitieren, nicht nur er, behauptet Filipovic.
- Ich bin überzeugt, dass Biogaskraftwerke eine große Entwicklungschance für Serbien darstellen. Sie könnten mehrere tausend Landwirte beschäftigen - glaubt Milan Filipovic.
- Es handelt sich um ein kleines Projekt, aber multiplizieren Sie es mit 10 und noch einmal mit 10 und berechnen die Effekte. Wir könnten genauso viel Arbeiter wie "Zastava" oder sogar mehr beschäftigen. Ich glaube an mich und an alle anderen, die ähnliche Projekte weltweit umsetzen.
Unser Gast nutzt die Gelegenheit, auf die Bedeutung der Umsetzung solcher Projekte in der ganzen Welt hinzuweisen.
- In der Bundesrepublik Deutschland gibt es 6.000 große Biomasseheizkraftwerke, in Indien 10 Mio. und in China auch 10 Mio. kleinerer Biogasanlagen - und bei uns? - fragt sich Filipovic.
- Solche Anlagen verbrauchen unterschiedlichste Kraftstoffe - Schlachtabfälle sowie Abfälle aus Bäckereien und Molkereien, Brennereien, Brauereien und Obstaftfabriken ...
Das kleine Heizkraftwerk in Dragacica verfügt über einen Biokonverter mit einer Kapazität von 6.000 kWh Strom jährlich mit der Nennleistung von 75 kW/h. Das Kraftwerk wird ca. 1,5 t Biomasse jährlich nutzen und Filipovic erklärt, dass man als Brennstoff "alles, was verfault" nutzen könne. Er glaubt, dass die Anlage bis Ende 2012 an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wird.
- Eines der Nebenprodukte des Kraftwerks ist Humus, den man als flüssigen Dünger verwendet. Um hier bereitgestellte Wärme effizient zu nutzen, werden wir hier mehrere Kunststoffgewächshäuser montieren und Erdbeeren oder ähnliche Kulturen bauen.
(Biomasse auf dem Landgut in Dragacica)
Man müsse nicht "besonders intellektuell begabt sein", um eine Biomassenkraftwerk zu projektieren", erklärte Milan Filipovic am Ende des Interviews und entdeckte uns, dass er bereits technisch Unterlagen für ein neues Kraftwerk vorbereitet.
Ethno-Dorf bereit für Gäste
Unser Gast entdeckt, dass nach der Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerks im Frühling sein Ethno-Dorf fertiggestellt werden sollte. Es handelt sich um einem Komplex, den er auf dem Bauerhof seiner Familie unweit von Guca gebaut hat.
- Es handelt sich um einen rekonstruierten Bauernhof, der in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts errichtet worden war. Der Komplex umfängt 18 Objekte, Weinkeller, Trockenanlage, Lagerraum, Bäckerei... Ich habe die Interieur selbst designt, ließ mich aber dabei von Fachleuten beraten - erklärt Filipovic, für Ethnologie begeisterte Maschinenbauingenieur.
Am Projekt des Ethnodorfes nimmt die ganze Familie von Milan Filipovic teil.
M.S.