Strom und Wärme aus Maissilage - Österreichische GL&A Holding investiert 14 Mio. Euro in Biogasanlage in Alibunar

Quelle: eKapija Dienstag, 04.09.2012. 16:59
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Nach Bulgarien, Rumänien, Mazedonien und Bosnien und Herzegowina will die österreichische GL&A Holding die Investitionen in erneuerbare Energien in der Region in unserem Land fortsetzen. Es handelt sich um eine Biogasanlage in Ilandza im Wert von 14 Mio. Euro, die Anfang 2013 in Betrieb zu nehmen ist.

Mitte des vergangenen Jahres nahm man den Bau einer Biogasanlage auf einer Parzelle von 11 ha, die 24.000 MWh Strom und 29.000 MWh Wärme jährlich erzeugen sollte.

- Wir bauen momentan eine Biogasanlage von 3 MW bzw. drei Kraftwerke mit einer Leistung von je 1 MW. Es handelt sich um Technologie, die nicht nur Energie, sondern auch eine Menge an Nebenprodukten erzeugt. In der ersten Phase sollten 14 Mio. Euro in den Bau einer Biogasanlage und später weitere 5 Mio. Euro in Gewächshäusern investiert werden - erzählt Danko Vukovic aus der Belgrader Firma "Biogas Energy", Vertreter des österreichischen Investors, in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

Fast jedes biologisch abbaubare Material lässt sich als organische Substanz für die Herstellung von Biogas verwenden. In den Anlagen in Ilandza will man Maissilage und Schweinegülle als Rohstoffe für die Herstellung von Biogas nutzen.

Maissilage wird in primären Faulbehältern mit Schweinegülle vermischt und bis 38°C erwärmt, wodurch man den Prozess der anaeroben Gärung und Entstehung von Biogas startet. Biogas ist Nebenprodukt des Verfahrens, das aus 60% Methan, CO2 uns sonstigen Gasen enthält. Biogas wird dan gereinigt, um Schwefel und andere Stoffe zu entfernen, dann gekühlt und in einer CHP-Anlage zur Herstellung von Wärme und Strom verbrannt.

- Ein anderes Nebenprodukt der Vergärung ist Schlamm, der sich als sehr hochwertiger Dünger verwenden lässt. Er wird in ganz Europa als Fertigprodukt verkauft, hat aber bei uns noch nicht eine entsprechende Anwendung gefunden. Wir haben uns für den Prozess der Separation entschieden, um Flüssigkeit von Feststoffen zu trennen. Die Flüssigkei wird in einem großen Tank gespeichert, um später in unserem Bewässerungssystem als hochwertiger organischer Dünger mit einem hohen Stickstoffgehalt verwendet zu werden. Aus Feststoff wird Kompost erzeugt. Wir haben einen Vertrag mit der österreichischen Firma "Compost System", die hier eine Kompostieranlage mit einer Leistung von 16.000 t jährlich bauen sollte.

"Biogas Energy" erzeugt seit zwei Jahren Maissilage in der Gemeinde Alibunar - auf einer Fläche von 800 ha. 500 ha davon werden bewässert, so dass sie von der diesjährigen Dürre nicht viel betroffen wurden.

- Einen Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen haben wir gekauft, den anderen Teil gepachtet. Wir haben uns für Ilandza wegen des Kombinats "Agrostep" entschieden. Das Kombinat bebaut fast 1.200 ha und die ganze Fläche wird bewässert. Wir können mit ihnen Parzellen tauschen, weil wir eine Getreidesorte maximal 10 Jahre auf demselben Acker anbauen dürfen - erzält unser Gast und fügt hinzu, dass sie Bioabfälle von anderen Landwirten in der Gegend ankaufen möchten.

Die Biogasanlage, in dem Gülle verarbeitet wird. sollte die CO2-Emission um 32.000 t senken, behauptet man in "Biogas Energy".

- Die Anwendung von Schweinegülle und eine andere Technologie erhöhte unsere Investition um 15-20%. Schweinefarmen in Vladimirci und Banatski Karlovci stellen ein riesengroßes Umweltproblem dar. Sie verunreinigen Grundwasser, und vom unerträglichen Gestank im Sommer ganz zu schweigen. Diese Farmen können nur vorläufige Genehmigungen haben, bis sie diese Umweltprobleme lösen. Wir werden die ganze Menge von Schweinegülle übernehmen, befördern und in unserer Anlage verarbeiten lassen und dann auf Feldern wieder verwenden. Dank diesem Projekt wurden wir bei CDM registriert, einer Abteilung der Vereinten Nationen, Förderprogramm für Unternehmen, die die Umweltverschmutzung reduzieren.

Danko Vukovic sei zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Alibunar. Das Problem mit Genehmigungen entstünde, seiner Meinung nach, auf einer höhren Ebene, weshalb "Biogas Energy" mehr als ein Jahr auf den Baubeginn warten musste.

- Wir haben Projekte noch 2010 sofort nach dem Erwerb des Grundstücks erstellt und die ersten Vorbereitungen getroffen. Es hat sich herausgestellt, dass wir uns an mehr als zwanzig Stellen wenden müssen, um eine Baugenehmigung für diese Anlage zu erwerben. Das hat unsere Fristen verlängert. Wir haben uns für den schlüsselfertigen Bau entschieden und einen Vertrag mit dem Unternehmen "OAG Plannung" abgeschlossen. Das Unternehmen hat sich inzwischen mit der Firma "REHAU Energy Solutions" aus der Bundesrepublik Deutschland zusammengeschlossen.

Wärme für Gewächshäuser

Parallel zu Strom werden in dieser Biogasanlage auch 3,6 MW Wärme erzeugt. Das Unternehmen "Biogas Energy" will die Wärmeenergie für den Gemüseanbau in Gewächshäusern nutzen.

- Wenn das Kraftwerk zu 100% seiner Kapazitäten ausgelastet ist, und wir erwarten das im nächsten Jahr, werden wir die ersten Gewächshäuser auf 5 ha bauen. 55 Menschen aus der Gemeinde Alibunar sollten hier eine Beschäftigung finden. Die Auswahl der Gemüsesorten hängt von einer Durchführbarkeitsstudie der Firma "Certhon" aus den Niederlanden ab. Die Studie wird uns zeigen, welche Gemüsesorten hier meist rentabel sind.

"Biogas Energy" erwartet die Verlängerung der Verordnung über Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen. Sie gilt bis 1. Januar 2013.

Suzana Obradović

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