Polen interessiert auch an der Übernahme von "Mercator"
Zehn Tage nachdem man mit der Prüfung des Wertpapierprospekts der slowenischen Handelskette "Mercator" begonnen hatte, meldete sich noch ein potenzieller Käufer an: polnischer Investmentfonds "Sowiniec FIZ". Sein Inhaber und einer der reichsten Männer in diesem Land, Mariusz Świtalski, ist bereits für Investitionen in Einzelhandelsketten bekannt.
Der polnische Investmentfonds hat bereits die Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet, meldet "Finance". Das Verkäuferkonsortium von "Mercator" wartet aber noch immer auf ein unverbindliches Angebot, berichtet "Poslovni dnevnik".
Das Verkäuferkonsortium (die größten Aktionäre von "Mercator" - Brauerein "Pivovarna Lasko" und Banken) handelte im Einklang mit dem Gesetz und erlaubte neuen Bietern, sich um die Übernahme von "Mercator" zu bewerben. Unverbindliche Angebote für 53% von "Mercator" reichten bereits der kroatische Lebensmittelkonzern "Agrokor" von Ivica Toodoric sowie drei Venture-Capital-Fonds - "Mid Europa", "CVC Capital Partners" und "Bain Capital") ein. "Agrokor" habe, inoffiziellen Informationen zufolge, den höchsten Preis - 130 Euro je Aktie oder 480 Mio. Euro für das ganze Unternehmen geboten. Finanzielle Angebote der Fonds sind unbekannt, aber, angeblich niedriger im Vergleich zum Konzern von Ivica Todoric.
Der neue Kandidat hat sicher alle andere Teilnehmer überrascht, aber das sollte nicht die letzte Überraschung sein. Man spekuliert bereits darüber, dass der reiche Pole mit einem der Mitbewerber gemeinsam handelt.
Mariusz Świtalski ist Gründer von zwei größten Einzelhandelsketten in Polen - "Biedronka" und "Żabka", die er inzwischen verkauft hat. Das ist sein Modus Operandi - er übernimmt, oder gründet Handelsunternehmen, entwickelt sie und verkauft weiter. Er hat "Żabka" an "Mid Europa" verkauft, der sich bereits um "Mercator" bewirbt. Diese zwei Investmentfonds handeln in diesem Falle völlig selbststängig. Er hat die tschechische Tochter von "Żabka" an "Tesco" verkauft.