Ortsumgehung hat höchste Priorität - Serbien erfüllt finanzielle Verpflichtungen gegenüber "Fiat", infrastrukturelle Projekte verzögern sich

Quelle: eKapija Dienstag, 09.07.2013. 16:37
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Die Regierung Serbien hat alle finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Automobilhersteller "Fiat automobili Srbija" (FAS) erfüllt, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija". Infrastrukturelle Projekte haben sich dagegen verzögert. Der Bau einer Ortsumgehung um Kragujevac, einer Strße, die das Automobilwerk in dieser Stadt mit dem Verkehrskorridor 10 verbinden sollte, und die Modernisierung der Strecke Lapovo-Kraljevo gehören zu den Vertragsverpflichtungen der Republik.

Keines der beiden Projekte wurde bisher realisiert. "Fiat" besteht auf der Ortsumgehung als die höchste Priorität.

- Die serbische Regierung hat alle finanziellen Verpflichtungen gegenüber "Fiat" rechtzeitig und planmäßig erfüllt. Infrastrukturelle Projekte haben sich dagegen verzögert, aber wir hoffen auf ihre schnelle Vollendung. Die Fertigstellung einer Ortsumgehung, die den Transport beschleunigen und erleichtern würde, hat absolute Priorität für uns. Jeden Tag fahren mehrere hundert Farzeugtransporter aus dem Werk in Kragujevac ab und wir planen eine erhebliche Produktionssteugerung in der nächsten Zeit - erzählt Diego Velini, Entwicklungsmanager bei FAS, in einem Interview für "eKapija".

Die Frage der Ortsumgehung um Kragujevac ist unentschieden. Es ist noch immer unbekannt, ob man sie auf der nördlichen oder südlichen Seite der Stadt bauen wird. Die Entscheidung sollte, wie "eKapija" erfährt bis Ende des Monats getroffen werden.

Obwohl der Bau der südlichen Ortsumgehung eine der Bedingungen im Anhang des Vertrags mit "Fiat" ist, startete die Stadt die Initiative zum Bau einer 17 km langen nördlichen Ortsumgehung, die das Problem mit dem Transport durch den Stadt lösen und zugleich die Forderungen von FAS erfüllen würde.

- Wir haben "Fiat" den Entwurf der nördlichen Umgehung präsentiert und verhandeln momentan darüber. Sie sind mit unserem Vorschlag zufrieden, müssen aber auf die Zustimmung aus Turin warten. Bis Ende dieses Monats sollte entschieden weren, ob wir eine nördliche oder südliche Ortsumgehung bauen werden. Erst dann können wir etwas Präziseres zu Fristen sagen - sagte Nebojsa Zdravkovic, stellvertretender Bürgermeister von Kragujevac, für das Wirtschaftsportal "eKapija".

Die südliche Ortsumgehung, die bis Ende 2014 vollendet werden sollte, ist zum größten Teil gebaut. Hier fehlt nur ein Tunnel, der die Straße und das Autobahnkreuz mit dem Eingang in FAS verbinden sollte. Sein Bau würde den Staat ca. 20 Mio. Euro kosten. Diese Lösung ist viel besser für "Fiat".

- Neben dem Werk führen ein Industriegleis und die südliche Ortsumgehung, die nicht nur den Transport von "Fiat"-Autos, sondern das Leben von 80.000 Bewohner von Kragujevac auf dem rechten Ufer des Flusses Lepenica erleichter würde - erklärt Velini.

Bis die definitive Entscheidung über die umstrittene Ortsumgehung getroffen wird, versucht die Stadt eine Alternative zu geben und erweitert die Tankosiceva Straße bei Silos. Das Ministerium für regionale Entwicklung und kommunale Verwaltung stellte 2 Mio. Euro für diese Investition bereit.

-Wir haben vorgeschlagen, einen Teil der Straße mit Ampeln zu versehen. Diese Straße und sonstigen sechs plus drei Brücken, errichtet von der Stadt Kragujevac und dem Ministerium für regionale Entwicklung und kommunale Verwaltung, sollten "Fiat" eine Alternative geben - erklärt Zdravkovic.

Umstrittene Straße

Heiße Kontroversen erregte die Straße Kragujevac-Batocina, die das Werk von "Fiat" mit dem Verkehrskorridor 10 bzw. der Autobahn Belgrad-Nis verbinden sollte. Die erwähnte Straße ist seit der Unterzeichnung des Vertrags mit "Fiat" 2008 die Verpflichtung der Regierung Serbiens. Die Teilstrecke, die durch Kragujevac führt wurde inzwischen für unsicher erklärt.

- Ankündigungen der Gemeinde Batocina zufolge erwarten wir die Eröffnung der Straße Kragujevac - Batocina im September dieses Jahres - erzählte der Entwicklungsmanager von FAS für "eKapija".

Die Genehmigung wurde nach zweieinhalb Jahren Mitte April erteilt, erklärt Diego Velini. In Hinsicht darauf, dass das Verkehrsministerium die Teilstrecke, die durch Kragujevac führt, für unsicher erklärt hat, wartet man auf die definitive Entscheidung über diese Frage. Davon hängen folgende Schritte ab.

- Wenn das Ressortministerium diese Teilstrecke für sicher erklärt, können wir sie legalisieren und den Bau fortsetzen. Es gibt anspruchsvollere Teilstrecken, deren Bau noch niht begonnen hat. Wir hoffen auf größere Fortschritte bis Ende des Jahres - so Velini.

Wir konnten im Ministerium für regionale Entwicklung keine Information zur definitiven Entscheidung über die Sicherheit und das Schicksal dieser Verkehrsstraße bekommen. Sie sollte, früheren Ankündigungen zufolge, bis Ende 2012 eröffnet werden.

Ivana Bezarević

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