Es gibt Investoren, aber nicht entsprechenen Bedingungen für Investitionen - Ist es die höchste Zeit für den Zusammenschluss der Börsen in der Region?

Quelle: eKapija Dienstag, 24.12.2013. 17:38
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Sechs regionale Börsen, sechs Direktoren und mehrere tausend Angestellten. Die Konsolidierung des Kapitalmarktes in der Region würde alles das abschaffen. Neben dem Mangel an politischem Willen ist das einer der Hauptgründe dafür, warum ein Zusammenschluss bisher nicht zustande gekommen ist, obwohl alle, Kapitalanleger, Börsenmakler und Börsendirektoren in der Region damit einverstanden sind.

Probleme mit Verwaltungsverfahren stellen das größte Hindernis für ausländische Investoren in Serbien und der Region dar, glaubt Sandra Janković, Managerin des in Kopenhagen ansässigen Investmentfonds "Danske Capital", die an der Diskussion im Rahmen der diesjährigen Konferenz der Belgrader Börse teilnahm.

- Man sagt hier, "Unser Markt ist attraktiv". Das stimmt, aber es gibt zahlreiche kleine Märkte, die vielleicht attraktiver sind. Man muss seine Aufgaben seriös machen und die Bedingungen für einen Zusammenschluss zwischen Börsen in der Region schafen. Mir ist leicht, in der Region zu investieren, vor allem weil ich die Sprache gut kennen. Es ist viel schwieriger für Ausländer, vor allem weil die meisten Unternehmen weder über Jahresberichte, noch über Prospekte und andere Materialien in englischer Sprache verfügt und keine IR-Abteilungen hat - sagte Janković während der Diskussion "Integration und Konsolidierung in der Regio - Ist es nicht die höchste Zeit? an der Konferenz der Belgrader Börse.

Wenn die Konsolidierung als Lösung für die Wiederbelebung der Kapitalmärkte in der Region jedes Jahres erwähnt wird, ist es nicht klar, warum es zu dieser Fusion noch nicht gekommen ist? Wer ist dagegen?

Daniel Nevidal, Mitglied des Vorstands von "Interkapital vrijednosni papiri" aus Zagreb ist der Meinung, dass die politische Elite etwas dagegen hat.

- Wir sind eine regionale Investmentgruppe und sind deshalb, vor allem, an einer gemeinsamen Handelsplattform interessiert. Die baltischen Länder haben das vor 30 Jahren eingeführt. Sie haben noch immer keine gemeinsame Börse, aber nutzen eine gemeinsame Handelsplattform - erklärt Nevidal.


Das würde internationalen Kapitalanlegern ermöglichen, das Konto in einem Land zu haben, aber die gemeinsame Lagerstelle, bzw. gemeinsame Einrichtung für Clearing und Settlement (physische Übereignung von Wertpapieren).

- Es gibt z.B. Investoren aus Kroatien, die Aktien von NIS gern kaufen würden, aber das ist zu teuer für sie - sagt Nevidal, überzeugt davon, dass Verwaltungsverfahren und die Nichtübereinstimmung das größte Hindernis für Investoren darstellen.

Er ist auch der Meinung, dass das Beharren auf einer nationalen Börse einen Markt nur in Isolation bringen kann.

Man wird nur schwer auf Macht verzichten

Die Idee der Fusion zwischen Börsen in der Region kann nur Monopolisten auf diesen Märkten stören. Große Spieler auf dem Wertpapiermarkt werden nur schwer auf ihre Macht verzichten, glaubt Ana Tripović, Direktorin von "Wise Broker".

Sie hat keine Zweifel daran, dass Idee der Fusion gut ist.

- Die Konsolidierung der Börsen würde uns ermögliche, das Dienstleistungsangebot zu erweitern und neue Produkte einzuführen. Die ganze Wirtschaft würde dadurch profitieren.

Der Zusammenschluss der Börsen ist ein wenig verspätet, aber wir sollten diese Idee nicht aufgeben. Ein guter Beweis dafür ist das Interesse, das Investoren für die Konferenz der Belgrader Börse gezeigt haben.

- Die größte Herausforderung für uns ist die Bildung einer einheitlichen Regulierungs- und Aufsichtsbehörde, die das ganze Verfahren kontrollieren würde. Wir brauchen Zeit für Cross-Border, Settlements und eine einheitliche Plattform - erklärt die Direktorin von "Wise Broker".

Belgrader Börse bereit für möglichen Zusammenschluss

(Gordana Dostanić)

Die Direktorin der Belgrader Börse, Gordana Dostanić, sagt, dass sie dieses Thema ständig auf die Tagesordnung bringen, weil sie die Meinung der Teilnehmer und Kunden hören möchten. Sie möchten auch wissen, wo man die Segmentierung und Veränderungen erweitert.

Es ist notwendig, die Aktivitäten nach dem Handel zu harmonisieren, die Erffnung der Konten und alles, was die Grundlage für die Anweisung und ihre Realisierung an der Börse vorausgeht. Wir sollten die Situation vermeinden, dass jedes Land spezielle gesetzliche Regelung hat.

Dostanić glaubt nicht, dass das Börsen-Management mit der Konsolidierung verzögert, um ihren Einfluss auf nationalen Börsen zu behalten.

- Ich bin nicht dieser Meinung. Ich denke, wir sind uns alle bewusst, dass wir nicht für uns existieren. Die Börse kann ohne Handel nicht bestehen, ohne Unternehmen und Investoren. Wenn wir diese Position behalten möchten, müssen wir auf Forderungen unserer Kunden eingehen - sagte Dostanić für "eKapija".

Die Belgrader Börse wäre bereit für die Fusion, meint sie.

- Und nicht nur die Belgrader Börse. Ich pflege Kontakt zu Kollegen in der Region und finde sie alle bereit für so etwas. Die Börsen können so etwas nicht selbst durchführen, die Konsolidierung hängt von den Regulierungsbehörden ab.

Besseres Angebot
(Miroslav Radaković)

Miroslav Radaković, Chef-Broker bei der "Sinteza Invest Group", glaubt, dass die Fusion der Kapitalmärkte in der Region in den folgenden Jahren unausweichlich ist, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit und Erkennbarkeit unserer Region auf der Investitionskarte verbessern möchten.

- Wir brauchen zunächst die politische Einigung darüber und dann die Übereinstimmung der Regeln. Es handelt sich um komplexe Prozesse, vor allem wegen des unterschiedlichen Entwicklungsniveaus einiger Märkte. Wir werden viel Zeit und Energie für die Implementierung brauchen - sagte Radaković für "eKapija".

Es gibt nur 3-4 Aktien auf dem einheimischen Kapitalmarkt, die man als attraktiv und geeignet aus der Perspektive ausländischer Kapitalanleger bezeichnen könnte.

- Diese Anzahl würde auf einem Regionalmarkt auf ca. 15 hochwertige und große Emittenten steigen und schließlich größere Portfolio-Investoren in unsere Region anziehen. Die Vereinigung würde zudem weniger Verwaltungsverfahren bedeuten, oft das größte Hindernis für institutionelle Investoren. Die Konkurrenz zwischen Brokern würde sicher zur Erhöhung der Dienstleistungsqualität und verstärkten Innovationen führen - sagt der Chef-Broker von "Sinteza".

Jelena Đelić

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