Lenovo übernimmt Motorola von Google
Google ist seine erst 2011 für 12,5 Milliarden US-Dollar übernommene Firmentochter Motorola Mobility los. Google-CEO Larry Page hat den Verkauf von Motorola Mobility für 2,91 Milliarden Dollar an Lenovo bekannt gegeben. Die Wettbewerbshüter in China und den USA müssen noch zustimmen.
Motorola hat sich bisher für Google als teures Verlustgeschäft erwiesen, obwohl Google kurz nach der Übernahme Maßnahmen zur Kostensenkung unternommen hatte. So wurde die Gerätevielfalt deutlich reduziert und 2013 erstmals ein komplett unter Google-Regie entwickeltes Smartphone vorgestellt.
In einem Markt, der von Samsung dominiert wird, fiel es Motorola aber weiter schwer, sich zu behaupten. Um die anderen Android-Partner nicht zu verärgern, konnte sich Google eine allzu offensive Unterstützung der eigenen Tochter nicht leisten. Enttäuscht haben auch die Motorola-Patente, die sich bisher nicht als wirksame Waffe gegen Apple und Microsoft erwiesen haben.
Lenovo würde sich mit der Motorola-Übernahme für einen relativ niedrigen Preis den US-Markt erschließen, auf dem die Firma bisher keine Rolle spielt. Weltweit liegt die Firma bei den ausgelieferten Smartphones bereits auf Platz 3 und profitiert vom starken China-Geschäft.
In den PC-Markt hatte sich Lenovo bereits durch die Übernahme des PC- und Server-Geschäfts von IBM und der Mehrheit an der Medion AG erfolgreich eingekauft. Laut Reuters soll Lenovo die Hardware-Sparte und einige Patente übernehmen, die restlichen Patente würden bei Google verbleiben.
Google ist mit dem Geschäft eine problematische Firmentochter losgeworden, mit der man nie etwas anfangen konnte. Wenn dadurch ein starker Samsung-Konkurrent entsteht, könnte Google doch noch von Motorola profitieren, denn die Samsung-Dominanz sieht man in Mountain View mit Sicherheit nicht gerne.