Coca Cola: Getränke auf serbischem Markt ohne BVO
Bromiertes Pflanzenöl (kurz BVO) wird nicht und wurde nie in Coca Cola-Getränken für den europäischen Markt genutzt, teilte der internationale Konzern am Dienstag (6. Mai 2014) in Serbien.
Der Softdrinkhersteller Coca Cola mischt bislang in einige seiner Getränke bromiertes Pflanzenöl, kurz BVO. Die Chemikalie wird unter anderem auch als feuerhemmendes Mittel genutzt. Man findet es in Polstermöbeln und in feuerfester Kleidung.
Weil das weder besonders gesund ist noch sich appetitlich anhört, ist BVO in Lebensmitteln in der Europäischen Union verboten. In den USA dagegen mixte Coca Cola den Brandentschleuniger bislang in seine Energiedrinks der Marke Powerade sowie in Fanta und einige andere Zitronen- und Orangenlimonaden. Damit soll jetzt Schluss sein. Der umstrittene Zusatzstoff werde weltweit aus den Produkten des Unternehmens entfernt, teilte Coca Cola mit. Die Änderung betrifft die USA, Kanada und Lateinamerika. Bis zum Ende des Jahres soll die Chemikalie aus allen Drinks verschwinden.
Bromiertes Pflanzenöl ist in geringer Dosierung von der US-Lebensmittelbehörde FDA in Getränken zugelassen. Genau genommen wird es seit 1977 von der FDA als "vorübergehend zugelassen" gelistet.
Coca Cola verwendet BVO, um Aromastoffe gleichmäßig in dem Getränk zu verteilen. Studien zufolge können sich die bromierten Pflanzenöle im Körper sammeln und werden durch die Muttermilch übertragen.
Es gibt Hinweise darauf, dass sie zu Fruchtbarkeitsproblemen führen können, die Pubertät frühzeitiger einleiten, neurologische Schäden verursachen können und die Schilddrüsenhormone verändern.
Eine andere Studie belegte schon 1971, dass Briten damals durchschnittlich höhere Brom-Werte aufwiesen als Deutsche und Niederländer. Zu dieser Zeit war bromiertes Pflanzenöl in Großbritannien noch erlaubt, in Deutschland und den Niederlanden dagegen schon verboten.
Auch Einzelfälle weisen darauf hin, dass es nicht unbedingt gesund ist, Brandentschleuniger zu trinken. 1997 wurde ein Mann ins Klinikum der Universität Kalifornien eingeliefert. Er litt an Gedächtnisverlust, Zittern, Müdigkeit, Verlust der Muskelkoordination, Kopfschmerzen und einer Augenlidlähmung.
Während in der EU Verbraucherschützer schon lange empfindlich auf solche Zusatzstoffe reagieren, waren die Amerikaner lange schmerzfrei. Zuletzt formt sich aber auch in den USA immer häufiger Widerstand gegen unnötige Chemikalien in Lebensmitteln. Anfang des Jahres beugte sich beispielsweise die Fastfood-Kette Subway dem öffentlichen Druck, Azodicarbonamid aus seinen Broten zu verbannen.
Der Zusatzstoff wird unter anderem auch verwendet, um Yoga-Matten herzustellen. Auch hier war es eine Online-Petition, der den Konzern zum Einlenken zwang. Subway rühmt sich, die gesunde Alternative unter den US-Fastfood-Ketten zu sein.