"Energo Zelena" verarbeitete 500 t Tierkadaver aus überfluteten Gebieten - Produkte aus Überresten von Tieren werden in Herstellugn von Gummibonbons, Kapselhüllen, Nagellack usw. angewandt
("Energo Zelena" in Inđija)
Fast 500 t Tierkadaver aus den überfluteten Gebieten in Serbien wurden bisher im Werk "Energo Zelena" in Inđija verarbeitet, fast 95% der Gesamtmenge.
Die Anlage hat während der Notsituation in drei Schichten gearbeitet, erfahren wir vom Mangaer Dejan Basarić beim Besuch in "Energo Zelena". Vom 17. bis 28. Mai wurden ca. 660 t Tierreste verarbeitet. Diese Menge umfasst 164 t Abfälle aus Bosnien und Herzegowina. Die Verarbeitung von Tierkadavern aus überfluteten Gebieten in Serbien sei, laut Worten der Geschäftsleitung, fast zu Ende geführt, aber man erwartet intensivere Lieferungen aus Bosnien und Herzegowina. Die Gesamtmenge in Bosnien und Herzegowina wird auf 1000-1500 t geschätzt, sagte Basarić.
Tom Hanson, Direktor der "Grennworks Holding", Aktionärs von "Energo Zelena", sagt, dass diese Anlage eine der wichtigsten belgischen Investitionen in Serbien darstellt, im Wert von 21,5 Mio. EUR.
"Energo Zelena" ist momentan die einzige, umweltfreundliche Recyclinganlage für tierische Abfälle in Serbien und der ganzen Region, im Einklang mit serbischen und EU-Gesetzen.
Die Anlage ist mit der modernsten Technologie für die Verarbeitung von Tierresten und -abfällen ausgestattet und kann bis 150.000 t Abfälle jährlich bzw. 20 t/Stunde verarbeiten.
Verträge mit Schlachthöfen werden für das ganze Jahr unterzeichnet. Es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Tiere, die ein Schlachthaus haben muss, um mit ihnen zusammenzuarbeiten, sagte Hanson dem Wirtschaftsportal 2eKapija".
Belgische Investoren haben seit der Eröffnung des Werks den serbischen Markt gründlich analyisiert. Er hat große Potenziale, vor allem in der Fleisch- und Milchindustrie, sagt Hanson. Ihm ist deshalb nicht klar, warum man hier Milch und Fleisch einführt.
Sehr sauber, Geruch trotzdem sehr stark
Der Produktionsdirektor Dejan Milošević zeigte Journalisten alle Sektoren in der Anlage, von der Emfangsstation für Kadaver und Tierabfälle, über Tanks, in denen sie gekocht werden, bis zum Betrieb, wo man Fertigprodukte gewinnt.
- Nach dem Kochen im großen Tank, wird Wasserdampf auf einer Temperatur von 800 Grad Celsius verbrannt - erklärt Milošević.
- Reste, die Eiweiße und Fette enthalten, werden getrennt und für die nächsten Verarbeitugnsphasen vorbereitet. Knochen und Fleisch werden gemahlen und später als Brennstoff verwendet, und technisches Fett wird für die Herstellung von Biodiesel genutzt. "Energo Zelena" gehört deshalb zu Anlagen mit 0% Abfällen - unterstreicht der Produktionsdirektor.
Das Unternehmen arbeitet mit dem größten Teil der Schlachthäuser in Serbien, sagt Dejan Basarić dem Wirtschaftsportal "eKapija". Fertigprodukte werden, z. B. an "Lafarge" verkauft, das sie als Brennstoff verwendet. Knochen- und Fleischmehl sind Zwischenprodukte, die nach Tschechien und in andere EU-Länder ausgeführt und dort weiterverarbeitet werden.
Die Hallen in "Energo Zelena" sind sehr sauber, aber man kann den unangenehmen Geruch überall spüren. Durchschnittliche Löhne sind hier, wie wir erfahren, weitaus über dem Republikdurchschnitt.
Das Unternehmen beschäftigt 53 Arbeiter, 52 davon aus Inđija und nur einen aus Belgien.
Gummibonbons aus Recyclat
Tierische Abfälle werden in drei Kategorien gegliegert, aufgrund des Gesundheitsrisikos für Menschen und Tiere.
Zu Kategorien 1 und 2 gehören Tierreste und Nebenprodukte aus Schlachthäusern, Farmen udn Fleischfabriken, die gefährlich für die Gesundheit der Menschen und Tiere sind.
Zur Kategorie 3 gehören Nebenprodukte tierischer Herkunft, die ungefährlich sind.
Solche Abfälle dürfen überhaupt nicht durch unsachgemäße Trennung miteinander vermischt werden. Wenn nur ein Teil der Abfälle aus der Kategorie 1 bei der Trennung oder beim Transport mit Abfällen aus der Kategorie 3 vermischen würe, musste man die ganze Menge als die Kategorie 1 behandeln.
Zur dritten Kategorie gehören Haut, Blut, Innereien, Hörner und Knochen, die man von gesunden Tieren gewinnt.
- Sie werde in Tierfutter, Kosmetikmittel (Lippenstifte, Nagellacke) verarbeitet - sagt Hanson. Diese Rohstoffe werden für die Herstellung von Kapselhüllen für Antibiotika und sogar von Gummibonbons verwendet! Solche Abfälle sind absolut ungefährlich für Menschen und Tiere, wiederholt Hanson.
Jelena Đelić