Geschenk für große Unternehmen, Risiko für kleine - Werden die neuesten Steuererleichterungen für Neueinstellungen Einsparungen bringen und Arbeitslosigkeit verringern?

Wenn beschlossene Änderungen und Ergänzungen des Gesetzes über Lohnsteuer am 1. Juli 2014 in Krafttreten, können Arbeitgeber im Privatsektor die Erstattung eines Teils der Lohnsteuer und Sozialbeiträge für neue Mitarbeiter beantragen. Für die Einstellung von mindestens einem und max. zehn neuen Mitarbeitern werden Arbeitgeber 65% der errichteten Lohnsteuer erstattet bekommen, ferner 70% für 10-99 neue Mitarbeiter und sobgar 75% für mindestens 100 Arbeitnehmer.

Nach derzeit gültigen Parametern für die Lohnberechnung (Lohnsteuer von 10%, Freibetrag von 11.242,00 Dinar, Sozialbeiträge von 19,9% aus dem Lohn und von 17,9% auf Kosten der Arbeitgeber) müssen Arbeitgeber für einen Lohn von 30.000 Dinar insgesamt 48.565,72 Dinar ausgeben. Nach dem Inkrafttreten der beschlossenen Steuererleichterungen werden Arbeitgeber, mit Recht auf die Erstattung von 65% Lohnsteuer und Sozialbeiträge, 36.498,00 Dinar zahlen, bzw. 35.569,72 für die Erstattung von 70% und 34.641,43 Dinar für 75%.

Entrichtete Lohnsteuer und Sozialbeiträge sollten innerhalb von 15 Tagen nach der Einzahlung erstattet werden, bis 30. Juni 2016.

Der Gesetzeber wollte dadurch die Anmeldung von Schwarzarbeitern zur Sozialverscherung ermutigen und ausländische Investitionen fördern. Diese Einsparungen sind definitiv nicht unbedeutend, aber die hohe Steuerbelastung für bestehende Arbeitnehmer stellt ein großes Problem für die meisten Arbeitgeber dar.

Noch vor dem Beschluss der beschriebenen Steuererleichterungen warnte der Haushaltsrat davor, dass der gewählte Mechanismus gegen die gute Steuerpraxisv erstößt, weil er einen Unterschied in der steuerlichen Behandlung von gegenwärtigen und neuen Mitarbeitern in den nächsten zwei Jahren schaffen wird.

Inhaber eines Belgrader Unternehmens mit dreißig Beschäftigten meint, dass diese Änderungen die Lage eines kleinen Teils der Schwarzarbeiter in Serbien verbessern können. Das Gesetz entspricht gewiss großen Unternehmen, die in unseren Markt einsteigen, aber keinesfalls kleineren, die ums Überleben am Markt kämpfen.

- Es handelt sich um ein Geschenk für große, erfolgreiche Unternehmen, die Neueinstellungen ansonsten geplant haben. Kleinere werden davon aber nicht viel profitieren. Nach dem Juni 2016 können sie mit solcher Unterstützung nicht mehr rechnen, was ihre Steuerbelastung nur erhöhen wird.

Diese Maßnahmen wären viel wirkungsvoller, wenn sie bereits Beschäftigte betreffen würden, erfahren wir von einem Buchhalter aus Belgrad.

- Warum jemand seinen zehnten oder hundertsten Mitarbeiter zur Sozialversicherung anmelden würde, sogar wenn man ihn von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen vollständig befreien würde, wenn er seine Verpflichtungen für bestehende neun oder 99 Mitarbeiter nicht erfüllen kann.

Die Änderungen des Gesetzes über Lohnsteuer werden in weniger als ein Monat in Kraft treten, aber viele Details sind sowohl Arbeitgebern als auch Buchhaltern noch immer unbekannt. Was geschieht im Falle, dass das Arbeitsverhältnis beendet wird? Wie lange Mitarbeiter, für welche Lohnsteuer und Sozialbeiträge erstattet werden, nicht gekündigt werden dürfen? Dürfen sie durch neue Mitarbeiter ersetzt werden und unter welchen Bdingungen? Gibt es Pönalien, für wen und in welchen Fällen - alle diese Fragen wurden bisher nicht beantwortet.

- Das Gesetz ist, wie immer in Serbien, ungenügend, bzw. unklar und nicht präzis, so dass wier auf das Regelbuch und Meinung der Ressortministerien warten müssen - sagte der Buchhalter.

Ivana Bezarević