Suche nach Investoren beginnt - Serbien bietet 502 Unternehmen zum Verkauf aus, 90.000 Arbeiter warten auf Auflösung ihres Schicksals
Die Agentur für Privatisierung schrieb heute 502 Staatsunternehmen zum Verkauf aus.
Auf der Liste der zu privatisierenden Unternehmen, veröffentlicht auf der Webseite der Agentur (www.priv.rs) befinden sich ehemalie Riesen wie der Landwirtschaftsbetrieb "Poljoprivredna korporacija Beograd" (PKB), Landwirtschaftskombinat "Kikinda", Stickstoffhersteller "Azotara Pančevo", Pharmaunternehmen "Galenika" ...
Interessenbekundungen sollten per Post, unmittelbar am Schalter der Agentur für Privatisierung oder elektronisch bis 15. September 2014 eingereicht werden. Die Ausschreibung betrifft 113 Unternehmen as dem Bereich der verarbeitenden Industrie, 83 Groß- und Einzelhandelsunternehmen und Reparatur von Kraftfahrzeugen, 73 IT- und Telekommunikatinsunternehmen, 67 aus dem Bereich Wissenschaft und Innovation, 51 aus Bauwirtschaft, 35 Lan-, Forstwirtscahft und Fischfang.
Dazu gehören auch 21 auf Transport, Beherbergung und Verpflegung spezialsierite Unternehmen sowie 16 as dem Bereich des Gesundheitschutzes und der Sozialfürsorge, 15 aus dem Finanzsektor und Versicherugnswesen, 13 aus der Verwaltung , sieben Strom- und Gasanbieer und sechs aus dem Sektor Bergbau.
Der Aufruf betrifft auch fünf auf die Wasserverssorgung und Wassermanagement spezialisierte nternehmen, vier Dienstleister, drei Unternehmen aus dem Bereich Kunst, Unterhaltung und Rekreation und je eines aus dem Bereich der Staatsverwaltung und Immobilienberatung.
Einheimische Medien- und Telekommunikationsunternehmen werdeni m Einklang mit dem neuen Gesetz über öffentliche Informationen privatisiert, gab die Agentur für Privatisierung bekannt. Die Ausschreibugn schließt aber keine Unternehmen ein, die Ivaliden einstellen, sowie Unternehmen aus dem Rüstungssektor.
Nach dem Ablauf der Frist für die Interessenbekundung ist die Agentur für Privatisierung verpflichtet, dem Wirtschaftsministerium Vorschläge für Privatisierungsmodelle und -methoden für jedes einzelne Unternehmen innerhalb von 45 Tagen zuzustellen, abhängig vom Interesse der Investoren.
Das neue Gestz sieht eine Frist für die Privatisierung aller Unternehmen auf der Liste vor: 31. Dezember 2015.
Interessierte Investoren hätten sich noch vor der Ausschreibung gemeldet, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija" in der Agentur für Privatisierung, die konstant im Kontakt mit potenziellen Investoren ist.
Die Agentur habe bereits beschlossen, Insolvenzverfahren in 30 Unternehmen auf der Liste zu eröffnen, sagte die designierte Direktorin der Agentur Marijana Radovanović in einem Interview für den Fernsehsender RTS. Es wäre ein großer Erfolg, wenn wir eine Hälfte dieser Unternehmen bis Ende 2015 privatisieren könnten.
- Die Agentur hat berits beschlossen ein Insolvenzverfahren in dreißig Unternehmen auf der Liste zu eröffnent. Das gleiche erwartet noch einige Unternehmen schon im Oktober dieses Jahres, wenn es erweist, dass wir kein Model, Methode oder Maßnahmen zur Privatisierung beschlossen können. Es wäre ein großer Erfolg für uns wenn wir bis Ende 2015 eine Hälfte der Unternehmen auf der Liste privatisieren könnten - unterstrich Radovanović im Tagesschau der Rundfunk- und Fernsehanstalt RTS. Das sollte im Einklang mit dem Gesetz und sozial verantwortlich durchgeführt werden.
Das neue Gesetz hat viele Sachen viel besser definiert.
- Verhaltensregeln für Käufer sind viel präziser definiert, z.B. Garantien, Kündigung von Kaufverträgen. Kriterien für die Qualifizierung, die Käufer vor der Privatisierung erfüllen müssen, werden mit Hilfe des Ministeriums und in manchen Fällen, wenn es um die strategische Partnerschaft geht, beschlossen - sagte Marijana Radovanović und fügte hinzu, dass die Agentür für die Bekämpfung von Geldwäsche dieses Verfahren überwachen.
Die Verluste der zu privatisierenden Unternehmen erreichten 2013 den Wert von einer halben Mrd. EUR. Der Wert ihres Vermögens wurde auf 6,8 Mrd. EUR geschätzt und ihre Verpflichtungen auf 6,6 Mrd. EUR - sagte Radovanović der Belgrader Tageszeitung "Blic".
- Das zeigt, dass es nicht leicht ist, einen Käufer für solche Unternehmen zu finden - so Radovanović, die einen Monat für den Verkauf von finaziell angeschlagenen Unternehmen hat. Diese Unternehmen beschäftigen fast 90.000 Arbeiter - so die Direktorin der Agentur für Privatisierung.
Eine Lösung für 40 Unternehmen in Sicht
Der serbische Premier Aleksandar Vučić gab am Mittwoch bekannt, er sei mit Ergebnissen eines Treffens mit Gewerkschaften der sanierten Unternehmen zufrieden und fügte hinzu, dass der Staat eine Lösung für 40 Unternehmen bald finden könnte.
- Wir sind überzeugt davon, dass wir einen strategischen Partner für 40 von 156 Unternehmen finden können - sagte Vučić an einer Pressekonferenz nech dem Treffen mit Vertretern des Verbandes der Selbstständigen Gewerkschaften unter der Leitung ovn Ljubisav Orbović.
Unternehmen wie Stickstofffabrik "Azotara", "Petrohemija", PKB, PIK "Bečej", "14. oktobar", "Petoletka" haben Vorrang für den Staat sagte er. Man sollte bald auch Probleme der Unternehmen wie FAP und Ikarbus lösen.
Jelena Đelić