Bulgarien stoppt alle Arbeiten an South Stream

Das bulgarische Energie- und Wirtschaftsministerium hat zum zweiten Mal den Bau des bulgarischen Abschnitts der Gasleitung "South Stream" gestoppt. Bulgarien fordert, das Projekt in Übereinstimmung mit den neuen Forderungen der europäischen Gesetzgebung zu bringen.

Der zuständige Minister hat angewiesen, nicht nur den Bau einzufrieren, sondern hat auch verboten irgendwelche Verträge im Zusammenhang mit dem Projekt abzuschließen. Angewiesen wurde, dass alle Beteiligten sich vollständig den Forderungen der Eurokommission unterzuordnen haben.

Die Europäische Kommission hat am 3. Juni 2014 Bulgarien gebeten, alle Arbeiten zu diesem Projekt einzustellen. Anfang Juli erklärte jedoch der Außenminister Bulgariens nach Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen, Bulgarien werde die Arbeiten fortsetzen.

Zu einem früheren Zeitpunkt erklärte Bulgarien, dass das Projekt sehr wichtig für Bulgarien ist und auch für die gesamte Europäische Union.

Dann geschah Ende Juli in Bulgarien eine politische Krise und der Premierminister trat zurück. Die Regierung blieb im Amt und wartet nun auf die Wahlen im Oktober.

Das Projekt "South Stream" könnte nach Fertigstellung 63 Mrd. Kubikmeter Gas durch das Schwarze Meer und die Länder Süd- und Zentraleuropas transportieren. Das erste Gas sollte Ende 2015 strömen. Seine volle Leistungsfähigkeit sollte das Projekt im Jahre 2018 erhalten.

Begonnen hatten die Bauarbeiten im Jahre 2012 und am 31. Oktober 2013 wurde die erste Schweißnaht auf bulgarischem Territorium gezogen. Am 24. November 2013 begannen die Bauarbeiten in Serbien.

Das Projekt umgeht die Ukraine und wäre somit eine Alternative, falls die Ukraine entweder Russland oder Europa mit einem Transitembargo bedroht.