Tomasz Niegodzisz, Botschafter der Republik Polen in Belgrad - Serbien ist der wichtigste Wirtschafts- und Handelspartner Polens in der Region

Quelle: eKapija Montag, 18.12.2017. 03:27
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(Tomasz Niegodzisz) Polnische Investoren zeigen großes Interesse für Investitionspotenziale Serbiens, sagt Tomasz Niegodzisz, Botschafter der Republik Polen in einem Gespräch mit dem Portal eKapija, und erinnert zugleich an die wichtige Rolle Serbiens in der Region, sowie an die Freihandelsabkommen, die Serbien mit zahlreichen Ländern unterzeichnet hat.

Die Botschaft stellt Serbien "als ein interesaner Markt und Investitionsstandort und weist sowohl auf positive Seiten und Vorteile der möglichen Zusammenarbeit, als auch auf Hindernisse, auf welche Investoren stoßen können", erfahren wir von ihm

Der Botschafter Niegodzisz ist bereit, Serbien mit Rat und Tat in seiner Verwandlung in eine dynamische und stabile Wirtschaft zu helfen und empfiehlt zugleich Investoren aus Serbien, Polen als möglichen Investitionsstandort zu überlegen.

eKapija: Wie ist der aktuelle Zustand der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen unseren zwei Ländern?

- Serbien ist der wichtigste Wirtschafts- und Handelspartner für Polen in der Region. Wir haben die Potenziale für die wirtschaftliche Zusammeanrbeit trotzdem nicht maximal genutzt. Der Warenverkehr zwischen unseren zwei Ländern ist weiterhin auf einem hohen Niveau und er nimmt konstant zu. Seit 2010 hat er sich mehr als verdoppelt. Laut polnischen statistischen Angaben hat der Handelsaustausch zwischen Polen und Serbien 2016 den wert von 952,5 Mio. EUR erreicht. Vom Januar bis August 2017 wurde er um zusätzliche 18% gesteigert.

Unsere politischen Beziehungen sind auch gut, was intensive gegenseitige Kontakte beweisen.

Am Rande des letzten Gipfeltreffens zwischen den Regierungschefs Chinas und Zentral- und Osteuropas in Budapest hat die serbische Regierungschefin Ana Brnabic ihrer polnischen Kollegin Beata Sidlo begegnet. Im November dieses Jahres wurde in Warschau die zweite Tagung einer Polnisch-Serbischen gemeinsamen Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeiten veranstaltet, bei der die Zusammeanrbeit in Bereichen wie Verkehr, Landwirtschaft, Handel und Investitionen besprochen wurde.

eKapija: In der letzten Zeit wurden sehr oft polnisch-serbische Wirtschaftsforen veranstaltet. Wa sind konkrete Ergebnsse solcher Treffen?

- In den letzten Jahren wurden die Wirtschaftsforen einmal jährlich veranstaltet, und dass offensichtlichste Effekt ist die Präsentation der Möglichkeiten für die Zusammearbeit zwischen unseren zwei Seiten und die Ermutigung zur Entwicklung der Zusammenarbeit. Von Effekten solcher Treffen erfahren wir oft erst nach einer langen Zeit, wenn wir neue polnische Investoren am serbischen Markt merken. Polnische Unternehmen haben Potenziale Serbiens erkannt, auch außerhalb der früher definierten Geschäftskanäle. In der Textil- und Schuhindustrie sind bereits die Marken Reserved, CCC, 4F präsent. Polnische Kosmetikhersteller wie Ziaja, Inglot, Eveline, Dr Irena Eris sind auch in serbischen Markt eingestiegen.

(FotoASDF_MEDIA/shutterstock.com)
eKapija: Das polnische Unternehmen Orbis hat unlängst ein Hotel im Zentrum von Belgrad eröffnet, GTC setzt Investotionen durch den Bau eines Einkaufszentrums fort, Solaris wirbt um seine Busse... Wie interessiert sind polnische Unternehmer an Investitionen in Serbien?

- Polnische Investoren sind an den Investitionspotenzialen Serbiens interessiert, insbesondere in Hinsicht auf die Rolle ihres Landes in der Region, und die Ähnlichkeiten zwischen unseren zwei Wirtschaften.

Die Anzahl der E-Mails und Briefe, häufige telefonische Anfragen und Aktivitäten spezialisierten Unternehmen, welche Dienstleistungen wie Marktforschung und Informationen über Geschäftspotenzial bieten, zeigen, wei seriöse das Interesse ist.

Zahlreiche polnische Unternehmen wie z.B. Rafako, Tele-fonika (Kabelfabrik in Zajecar), Pol-Mot und Asseco sind seit Jahren am serbischen Markt präsent.

Während des erwähnten Treffens zwischen Regierungschefinnen Serbiens und Polens hat man sich über die Notwendigkeit einer intensiveren wirtschaftlichen Zusammeanrbeit einschließlich der erhöhten polnischen Investitionen in Bereiche wie Bergbau und Energiewirtschaft, Maschinenbau und Verteidigungsindustrie, Tourismus und Intensiveirung der Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen in beiden Ländern.

eKapija: Welche Bereiche sind für polnische Investoren am interessantesten? Wo gibt es Raum für die weitere Entwicklung?

- Unternehmen, die Interesse für den serbischen Markt zeigen, sind in verschiedenen Branchen wie z.B. Eisen- und Stahlmetallurgie, Agrarindustrie, Medizin, Industrie der grünen Technologien u.a. tätig.

Wir haben, außerdem, das intensivere Interesse polnischer Unternehmen am Pharmasektor in Serbien, ferner an der Agrarindsutrie und Landwirtschaft, Gemüse- und Obstverarbeitung, Landmaschinen und Pflanzung von Obst gemerkt.

Polen kann zugleich immer interessanter Markt für Serbien werden. Polen ist die sechststärkste Volkswirtschaft in der EU, mit einem BIP bei 70% des EU-Durchschnittsl. Polen wurde 2016 auf den Platz 25 im Doing-Business-Ranking der Weltbank eigestuft.

Nach Prognosen der Nationalen Bank Polens und der Europäischen Kommission wird ein Wachstum von 4,2% 2017 erwartet. Unsere Wirtschaft ist also stabil, mit einem fördernden Geschäftsumfeld für Unternehmer und Investoren. In unserem Land ist die Polnische Agentur für Investitionen und Handel tätig, mit der Aufgabe um Polen zu wirben und interessierte ausländische Investoren zu finden.

eKapija: Was sind die größten Vorteile Serbiens, wenn es um Anziehung ausländischer Investoren geht? Gibt es Raum für den Fortschritte?

- Serbien ist Land mit großer Regionaltradition und intensiven wirtschaftlichen Beziehungen zu seinen Nachbarn. Ein wichtiger Aspekt sind Freihandelsabkommen, die Serbien abgeschlossen aht. Es gibt abera auch andere positive Seiten, und einer der größten Vorteile für Polen ist z.B. die relativ kleine Entfernung zwischen unseren zwei Ländern, Verkehrsinfrastruktur und Ähnlichkeitne zwischen den Sprachen und Kulturen.

Dank seiner günstigen geographischen Lage ist Serbien in der Lage ausführliche landwirtschaftliche Produkte zu erzeuge, die ich auch persönlich sehr mag.

eKapija: Und was lässt sich verbesern?

- Nicht klare gesetzliche Regelungen sind aus dem Blickwinkel unserer Unternehmer sehr oft sehr problematisch. Wir begreifen auch, dass Erwartungen der Investoren, die am Einstieg in diesen Markt interessiert sind, sehr oft die Möglichkeiten hiesiger privatisierter Unterehmen übertreffen.



(FotoAndrei_R/shutterstock.com)
Eine ähnliche Situation hatten wir in Polen in der Zeit der wirtschaftlichen Transformation, als die Erwartungen ausländischer Partner die Möglichkeiten polnischer Unternehmen weitaus übertroffen haben. Wir haben es aber gaschafft, durchzukommen, und die polnische Wirtschaft ist derzeit dynamisch und stabil.

eKapija: Polen gilt als Land, das EU-Fonds am besten genutzt hat. Wie wichtig sind polnische ERfahrungen für Serbien? Was kann unser Land daraus lernen?

- Wir freuen uns darüber, als Land erkannt zu werden, die EU-Förderhilfe am besten genutzt hat.

Wir haben die Phase der politischen Transformation und die Möglichkeiten der Heranfürhungshilfe maximal und mit sichtbaren Ergebnissen genutzt, unter anderm dank der Modernisierung der industrieanlagen.

Wir freuen uns darüber, unsere Erfolge und Erfahrungen mit anderen zu teilen. Wir hoffen, Serbien dadurch zu helfen, ähnliche Fehler in der Zukunft zu machen.

eKapija: Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Polen und Serbien in anderen Bereichen?

- Ich habe bereits die gute politische Zusammearbeit erwähnt, möchte aber auch auf die Zusammearbeit im Bereich der Kultur hinweisen. Die Werke polnischer Autoren werden ins Serbische übersetzt, und die Bücher ihrer serbischen Kollegen ins Polnische. Vor einigen Tagen wurde das eben veröffentlichte Buch des bekannten polnischen Schriftstellers Vitold Gombrovic namens "Kosmos" präsentiert.

Polnische Künstler kommen gerne nach Serbien, und das serbische Publikum kann die Musik von Frederik Chopin regelmässig am Internationalen Chopin-Fest genießen, das periodisch in Belgrad veranstaltet wird.

Im letzten Monat, anlässlich des ersten Jahrestages des Todes von Andrzej Wajda wurde in der Jugoslawischen Kinemathek in Belgrad eine Retrospektive des weltweit bekannten polnischen Filmregisseurs veranstaltet.

Gemeinsam mit Partnern in Serbien - Gemeinden, Krankenhäusern, Schulen - realisiert di Botschaft verschiedene Projekte der Entwicklugnshilfe. Die Botschaft Polens hat zwischen 2007 und 2017 in Belgrad, im Rahmen des Programms der kleiner Finanzhilfen insgesamt 40 Projekte im Gesamtwert von 485.000 EUR umgesetzt.


eKapija: Können wir neue Aktivitäten der Botschaft in Serbien ankündigen? Wie werden sie weiterhin um Polen werben?

- Wir, meine Mitarbeiter und ich, bemühen uns maximal um die Herstellung von Kontakten mit Unternehmen und Menschen außerhalb von Belgrad. Auf unseren Reisen durch Serbien werden wir immer freundschaftlich empfangen. Wir waren in der letzten Zeit zu Besuch in Cacak, Vlasotince, Novi Sad, Nis, Smederevo, Krusevac, Kragujevac.

Ein großer Vorteil dabei ist die Möglichkeit, uns mit der Kultur, Sitten und Bräuchen verschiedener Regionen in Serbien bekannt zu machen. Unsere Besuche führen schließlich zur Organisation von Ausstellungen, Filmvorführungen usw. und wir können Informationen, die wir von Vertretern der kommunalen Verwaltung höhren, unseren Unternehmen übertragen.

Wenn es um Pläne der Botschaft während der Festtage geht, wollen wir die Glasmalerei-Ausstellung "Ikonostase des Lichts" in der Kathedrale des Heiligen Sava in Belgrad veranstalten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, und alle Interessenten zur Ausstellung einladen.

Miloš Vlahović

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