Nikos Veropoulos, Inhaber des Unternehmens Veropoulos - Wir haben noch vor 15 Jahren an Serbien geglaubt und wir setzen unsere Investitionen fort
(Nikos Veropoulos) Das Unternehmen Veropoulos ist schon 15 Jahre in Serbien präsent, als die erste ausländische Einzelhandelskette, die einen Baugrundstück in Serbien nach 2000 gekauft hat, erinnert uns der Inhaber, Nikos Veropoulos.
- Wir haben das Unternehmen in Serbien 2002 gegründet und waren damals die ersten, die sich getraut haben zu investieren, in einer Zeit, als alle anderen das Land entweder vergessen, oder es absichtlich vermieden haben - so Veropoulos.
Dieses 1973 in Athen gegründete Familienunternehmen betreibt mehrere Supermärkte in Serbien und will das Geschäft weiter ausbauen.
Wir haben mit dem Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens, Nikos Veropoulos über Ergebnisse in den letzten 15 Jahren in Serbien und Pläne für die Zukunft gesprochen.
eKapija: Sie feiern derzeit das 15-jährige Jubiläum in Serbien. Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen in der vergangenen Zeit?
- Ich bin mit unseren ersten 15 Jahren in Serbien sehr zufrieden. Unsere Ankunft in Serbien nach dem Wandel 2000 war geplant. Wir sind mit dem Wunsch gekommen, eine Menge Geld zu investieren und für eine lange Zeit zu bleiben.
Ehrlich gesagt, wir wurden damals von unseren Mitbewerbern in Griechenland belacht. Jetzt weinen sie und wir lachen. Wir möchten natürlich noch mehr Supermärkte in Serbien eröffnen, aber die griechische Krise hat uns gezwungen, viel vorsichtiger in unseren Plänen zu sein.
eKapija: Sie haben Ihr Geschäft in Griechenland vor zwei Jahren verkauft. Wie wichtig war diese Entscheidung für das Unternehmen und wie hat sie sich auf Ihre Operationen auf den verbleibenden Märkten ausgewirkt?
- Wir waren uns Probleme in Griechenland schon lange bewusst und waren der Meinung, dass es die höchste Zeit ist, unser Geschäft im Ausland zu erweitern. Der Verkauf der griechischen Sparte war keinesfalls einfach, aber es war ein kluger Schritt.
Unsere Entscheidung hat zu erwünschten Ergebnissen auf beiden Märkten geführt, wo wir weiterhin tätig sind. Der Erfolg in Serbien und in Mazedonien ist nicht zufällig, sondern die Folge der zusätzlichen Fokussierung und eines detaillierten Ansatzes. Mit 17 Supermärkten in diesen zwei Ländern haben wir im Laufe 2016 einen Umsatz im Gesamtwert von 110 Mio. EUR gemacht. Wir verfügen über Einzelhandelsfläche von rund 52.000 m2. In Hinsicht darauf, dass wir Inhaber fast aller Verkaufsstellen sind, übertrifft der Wert der Immobilien und der Ausrüstung 100 Mio. EUR.
Es gibt nicht viele Unternehmen mit dem gleichen Verhältnis zwischen Umsatz und Vermögenswert.
Wenn es um dieses Jahr geht, erwarten wir den Gesamtumsatz von 124 mio. EUR. Wir werden das Jahresende mit 1.600 Mitarbeitern, 20 Geschäften und 58.000 m2 Einzelhandelsfläche beenden.
eKapija: Wie ist die Marktposition von Veropoulos in Serbien?
- Ich würde sagen, dass wir in Serbien und Mazedonien, also auf zwei Märkten, auf denen wir heute tätig sind, weder groß noch klein sind.
Was uns von anderen unterscheidet ist die Tatsache, dass wir "das Gesicht und die Präsenz" in Serbien haben. Wir sind nicht so groß wie andere internationale Einzelhandelsketten, aber wir sind erkennbar und entschlossen, hier zu bleiben.
Veropulos hat in Serbien zwei Marken aufgebaut - Super Vero (6 Supermärkte) und Jumbo (4 Spielzeuggeschäfte).
Das stetige Umsatzwachstum, das wir verzeichnen konnten, war in Serbien in den letzten Monaten aufgrund von infrastrukturellen Arbeiten in Belgrad ein wenig verlangsamt. Die Arbeiten sind jetzt fertiggestellt, und ich erwarte, dass sich alles bald normaliseiren wird.
eKapija: Wie viel hat Veropoulos bisher in Serbien investiert und wie viel Mitarbeiter beschäftigen Sie?
- Wir beschäftigen derzeit 549 Mitarbeiter in Serbien. Ich bin, interessanterweise, der einzige Ausländer im Unternehmen, abgesehen von drei Kollegen aus Mazedonien, die mehr als 12 Jahren für Veropoulos in Serbien arbeiten.
In den ersten 15 Jahren haben wir 49 Mio. EUR in Gebäude und Ausrüstung in Serbien investiert. Rund 1,5 Mio. nur im Vorjahr und weitere Mio. in diesem Jahr.
Wir investieren aber nicht nur in Gebäude und Ausrüstung. Am wichtigsten sind Investitionen in die Dienstleistungsqualität, in günstige Preise und andere Anreize für Kunden. Vom Januar bis Oktober haben wir Rabatte im Gesamtwert von 228 Mio. Dinar auf verschiedenen Grundlagen gewährt.
Wir möchten unseren Kunden einen Service bieten, dem man vertrauen kann. Wir wollen, dass unsere Zulieferer und Partner uns vertrauen können und alle Verpflichtungen rechtzeitig erfüllen.
eKapija: Griechenland ist ein beliebtes Reiseziel für zahlreiche Touristen aus Serbien, sodass sie Prodkte aus Ihrer Heimat sehr gut kennen. Wie vorteilhaft ist die Tatsache, dass Vero verschiedene griechische Produkte bieten kann, die man nicht bei anderen Einzelhändlern finden kann?
- Wir sind stolz darauf, ein griechisches Unternehmen zu sein, wollen aber nicht nur als solches rekannt werden. Wir wollen unser Einzelhandelsgeschäft möglichst gut betreiben, unabhängig davon, ob wir aus Griechenland oder einem anderen Land kommen.
Dank der langjährigen Erfahrung wissen wir sehr gut, welche Produkte wir serbischen Kunden bieten können, was sich für ihre Küche, Kultur und den Geschmack eignet. Alles, was wir bisher aus Griechenland eingeführt haben, hat einen guten Widerhal auf diesem Markt gefunden.
eKapija: In Belgrad wurde vor kurzem das vierte Spielzeuggeschäft Jumbo eröffnet. Wie zufrieden sind Sie mit seinen Ergebnissen?
- Seit 2016 haben wir vier Jumbo-Geschäfte eröffnet. Dort werden Spielzeuge, Bürobedarf, verschiedene Produtke für Kinder und Haus geboten. Es handelt sich um ein interessantes Konzept, das trotz einer harten Konkurrenz sehr gute Ergebnisse erzielt.
Was sind Ihre Pläne für die kommende Zeit? Wird Vero außerhalb von Belgrad expandieren?
- Wir wollen das Geschäft, natürlich, weiter ausbauen. Sowhl organisch, als auch durch Eröffnung ovn neuen Supermärkte. Das hängt davon ab, wie schnell wir günstige und aussichtsreiche Standorte finden können. Unsere Pläne schließen auch den Umbau von bestehenden Supermärkten ein.
Wenn es um den weiteren Geschäftsausbau geht, müssen wir zwei Teile des serbischen Marktes - Belgrad und den Rest unterscheiden.
Die Konkurrenz in Belgrad ist auf dem europäischn Niveau. Es handelt sich um einen anspruchsvollen und sehr kompetitiven Markt, wo man sehr klug handeln und planen muss, um seine Position zu verteidigen.
Der Rest des serbischen Marktes ist auch sehr wichtig, aber der Umsatz und die Gewohnheiten der Kunden sind Anders. Man muss sich sehr gut mit lokalen Umständen auskennen, um gute Ergebnisse zu erzielen.
eKapija: Lidl wird 2018 seine ersten Objekte in Belgrad eröffnen, mindestens eines in der umittelbaren Nähe eines von Ihren Supermärkten. Gibt es, Ihrer Meinung nach, Raum für neue Anbieter auf dem Markt?
- Lidl ist noch einer, ein wenig unterschiedlicher Mitbewerber. Ich bin aber der Meinung, dass unsere Konkurrenten mehr auf uns aufpassen sollten.
eKapija: Wie wirken sich moderne Technologien und die Digitalisierung auf die Gewohnheiten und Entscheidungen der Kunden und dadurch auch auf die Veränderung von Geschäftsmodellen aus?
- Die Digitalisierung und der Online-Handel sind heute im Trend.
Ich bin der Meinung, dass wir diese Option in unserem Angebot haben müssen, aber dass sie nur in dicht besiedelten Städten ihre maximalen Ergebnisse erzielen kann, weil es dort sehr viele Bewohner gibt, die viel Arbeiten und keine Zeit für das Einkaufen haben.
Dies ist etwas, das die großen Städte Europas, Finanzzentren charakterisiert. In Städten wie Belgrad oder wie Athen ist der Teil des Marktes, der eine solche Art von Dienstleistung wirklich nutzen würde, noch immer sehr klein.
eKapija: Vero ist ein Familienunternehmen. Wie schwer war es, Familienunternehmen durch Generationenwechsel zu erhalten?
- Unser Unternehmen ist Resultat einer langen Familiengeschichte in dieser Branche, noch seit 1973. Wir sind weiterhin auf unser Geschćft fokussioert, wir wissen was wir wissen, wir tun was wir wissen und wir lieben unser Geschäft. Wir sind auf Innovationen und Fortschritte orientiert und sind nie mit den erzielten Ergebnissen zufrieden.
Veropoulos hat heute zwei Inhaber. Neben mir ist das mein Neffe Stratis. Wir sind die dritte und vierte Generation der Familie, die dieses Unternehmen fšhrt.Es passiert nicht selten, dass man uns sehr viel Geld für unser Unternehmen bietet. Man steht dann vor dem Dilemma - alles verkaufen und das Leben genießen, oder an der Spitze des Unternehmens bleiben. So etwas kommt in jeder Generation vor, und jeder von uns muss seine eigene Entscheidung treffen.
Es ist ein harter Job, den man einfach lieben muss, und ich will mich noch immer damit beschäftigen.
Miloš Vlahović