Rade Vučićević, Inhaber von “Art-Ival” – Schoko-Premier

Quelle: eKapija Mittwoch, 12.05.2010. 04:16
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(Rade Vučićević)

Manche haben Schwäche für Schokolade, andere betrachten sie als süße Sünde. Manche glauben an ihrer heilenden Wirkung, andere dass es um ein Aphrodisiakum geht. Es gibt auch jene, für welche Schokolade ein hartes Geschäft darstellt und sogar mehr als Geschäft.

Im Einklang mit dem Motto „Die Zeit kann nicht verlängert werden, aber seine Qualität lässt sich leicht verbessern“, arbeiten Rade und Tatjana Vučićević seit zwanzig Jahren an der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, Forschung und Entwicklung. Mit Hilfe von alten, traditionellen Produktionsmethoden und durch Auswahl der besten Zutaten starteten sie als erste in Serbien die manuelle Herstellung von Schoko-Dragéęs. Die stolzen Hoflieferanten haben sich nach mehreren Jahrzehnten zu einer „serbischen Marke“ entwickelt.

- Bei einem Messebesuch in Deutschland haben wir uns mit dortigen Unternehmern getroffen. Um uns zu erklären, wie ein Produkt für den deutschen Markt aussehen sollte, wiesen sie auf unsere Dragéęs hin und sagten – „So sollten Erzeugnisse für unseren Markt aussehen!" – erzählte Rade Vučićević, Direktor des Unternehmens „Art-Ival“, Hersteller von erstklassigen Dragéęs, Pralinen und sonstigen Schokoartikeln namens „Premier“ am Anfang eines Interviews für das Wirtschaftsportal „eKapija“.

Tanz

Immer an der Grenze zum Ungewissen, vor dem ewigen Dilemma: fortführen oder alles aufgeben. Er hat alles in seinem Leben mit Energie und Ästhetik gewürzt und sein Maximum investiert. Er ist im sechhsten Lebensjahrzehnt, trotzdem spielt er. Und er hat sein ganzes Leben lang gespielt. Als er sich der Volkstanzgruppe des Heimatvereins „Branko Cvetković” angeschlossen und die Gruppe als Choreograph geführt hat, als er Souvenirs auf dem kroatischen Insel Brač oder Popcorn in Belgrad verkauft hat und jetzt, wenn er seinen Weg gefunden und sich endlich etabliert hat. Er wollte sich einfach nie verlangsamen, er arbeitet immer an neuen Projekten.

Nach allem, was er erlebt hat, sind ihm nur Lachfalten geblieben.

Er glaubt an Gott. Er hat immer das alte Sprichwort „Werde nicht hochnässig, wenn dir gut geht, demütige sich nicht, wenn die schlechten Zeiten kommen". Er hat keine Interesse an einem großen Reichtum, er lebt nicht, um zu arbeiten, sondern arbeitet, um zu leben. Als Inhaber eines erfolgreichen Handwerkbetriebs hat er nicht viel Geld, aber genug, um anständig zu leben.

Eine gesunde und glückliche Familie, Freunde, Reisen, Konzerte und Theaterbesuche – das erhöht die Qualität seines Lebens.

- Wir haben langjährige Freunde, aus Zeiten, als wir bei der Volkstanzgruppe waren. Sie üben verschiedene Berufe aus. Ich habe keine Freunde aus dem Businesswelt.

Er wurde in Belgrad, in einer Arbeiterfamilie geboren, in der er, genauso wie seine Schwester gelernt hat, dass man der Disziplin einhalten, sich verantwortlich benehmen und fleißig sein soll. Sein Diplomabschluss hat er an der Fakultät für Verkehrswissenschaften in Belgrad gemacht - an der Abteilung für Eisenbahnverkehr. Während des Studiums hat er sich einer Volkstanzgruppe bteilung für Eisenbahnverkehr.g, um angeschlossen und der Volkstanz hat nicht nur sein, sondern auch Leben seiner Frau und Kinder geprägt.

- Man hat früher nach dem "Schema“ – Diplomabschluss und dann Beschäftigung bei einer guten Firma bis Ruhestand - gelebt. Ich habe mich der Volkstanzgruppe "Branko Cvetković" angeschlossen und mein Studium ein wenig verlängert. Man hat mich zunächst zum Assistenten des Choreographen und später zum Choreographen gewählt. Das hat mich von meinem Studium entfernt, aber mich gleichzeitig ermöglicht, meine guten organisatorischen Fähigkeiten zu erkennen. In dieser Tanzgruppe habe ich alles gelern. Zehn Jahre habe ich diese Tanzgruppe geleitet und parallel eine Volkstanzgruppe "Oro" gebildet. Acht Jahre haben wir drei Monate in der Stadt Bol auf der kroatischen Insel Brač verbracht. Eine achtköpfige Tänzergruppe und vier bis fünf Musiker hat in dortigen Hotels aufgetreten. Ich war Leiter der Gruppe, habe aber in Pausen Flöten, Opanken und andere Souvenirs verkauft – mit großem Erfolg, muss ich sagen.

Ćira - Estradenmanager

Meine Frau Tatjana hat bei der Volkstanzgrupe des Heimatvereins “KUD Abrašević“ getanzt. Wir haben uns dort kennen gelernt. Unseren Sohn Aleksa haben wir 1988 und die Tochter Ivana 1990 bekommen. Wir haben in diesem Jahr eine Konzertagentur gegründet, um Konzerte, Theateraufführungen und sonstige Kulturveranstaltungen zu vermitteln.

- Unsere Volkstanzgruppe hat im Fernsehen aufgetreten sowie im Kulturhaus der Jugoslawischen Volksarmee in Belgrad. Ich habe damals einen Estradenmanager kennen gelern, der mich die Partnerschaft bei der Organisation von erwähnten Kulturveranstaltungen angeboten hat. Wir haben mit der Organisation von Konzerten in Dörfern um Šabac und Koceljeva begonnen. Auf das Plakat für unser erstes Konzert hat Ćira das Bild der Sängerin Svetlana Raznatovic – Ceca abbilden lassen – Sie war damals noch sehr jung, aber äußerst popular. Als ich Ćira am Tag des Konzerts gefragt habe, wann Ceca kommen sollte, antwortete er: „Das ist nur ein Werbetrick“. Wir waren nicht erfolgreich und mir war klar, dass meine Karriere in diesem Bereich zu Ende gekommen ist.

- Nach der Gründung des Unternehmens "Art-Ival" wurde die Konzertagentur ihm angeschlossen. In den letzten Jahren haben wir uns auf die Organisation verschiedener Unterhaltungsveranstaltungen orientiert – Schlussfeiern für Abiturienten und Absolventen, Neujahrsprogramme für Kinder u.Ä.

- Seit 1991 organisieren wir die Abi-Schlussfeiern im Hotel „Hyatt“. Hätte ich nur gewußt, dass wir jahrelang so erfolgreich zusammenarbeiten werden, hätte ich mich nur damit beschäftigt.

Wenn Frau entscheidet

- Wir waren konstant von Unruhe, Hast und einer übersteigerten Betriebsamkeit erfüllt. Immer auf Jagd auf Geld – wie alle andere. Meine Frau hat mich aber gezwungen, über unsere berufliche Zukunft zu denken. Ihre Worte waren entscheident. Ich habe mich um einen Standort für den Kiosk beworben und die Genehmigung ganz unerwartet erhalten. Wir haben inzwischen das Geschäft mit Popcorn gestartet. Wir haben sie auf zwei Standorten verkauft. Unser Logo „Kokice“ erinnerte an den Logo von Coca Cola – wir haben ihn genauso wie das Design der Uniformen, der Kioske und Verpackungen geschützt.

- Wenn wir den Kiosk aufgestellt haben, haben wir keine Ahnung davon, was wir hier verkaufen sollten. Wir haben beschlossen, Möbel selbst herzustellen und eine Kaffeerösterei zu eröffnen, aber parallel zu Kaffee verschiedene Süßwaren zu verkaufen. Erste Lieferanten haben wir mit Schecks bezahlt. Der Start war gut.

Rade erinnert sich daran, als sich 10-20 m lange Schlangen an der Rösterei gebildet haben.oee Sübel selbst herzustellen und eine Kaffeerösterei zu eröffnet unerwartet erhalten. fliche Zukunft zu denken.

- Die Konkurrenz ist mit der Zeit immer härter geworden. Der Handel war immer zu „einfach für mich“, ich wollte nämlich die Produktion starten. Nachdem wir eingesehen hatten, dass unsere Dragéęs sehr gefragt sind, begannen wir in dieser Richtung zu denken.

Sreta Banković

Als sie sich für die Produktion von Dragéęs definitiv entschieden haben, waren sie entschlossen, keine Experimente mit der Qualität zu machen. Das erste Erzeugniss musste einfach erstklassig im Geschmack sein und man konnte das nur mit Hilfe eines Experten erreichen.

Als Meister für handgemachte Schoko- Dragéęs haben sie den erfahrenen Lebensmitteltechnologen Sreta Banković engagiert. Misstrauisch und zurückgezogen war er äußerst reserviert dem ganzen Vorhaben gegenüber. Er hat sich mit Zeit zum wichtigsten Faktor in der produktion entwickelt.

Die Bedingungen in der ersten Werkstatt in der Belgrader Siedlung „Braća Jerković" waren sehr bescheiden, weil man sich nicht verschulden wollte und die Produktion aus eigenen Rücklagen finanziert hat. Nach dem angekündigten Abriss des Objektes haben sie ein Restaurant des ehemaligen Handelskette „C market“ in der Siedlung Konjarnik adaptiert und nach der Privatisierung von „C market“ die Produktion in einen eigenen Gewerberaum in Zemun verlagert.

Schoko-Galerie

Dragéęs und Pralinen der Marke „Premier“ werden aus feinster Schokolade erzeugt. Sie und andere Schoko-Köstlichkeiten von „Art-Ival“ können heute in allen größeren Supermärkten in Serbien gekauft werden. Trotz einer äußerst harten Konkurrenz in diesem Sektor gelang es dem Hersteller, Erzeugnisse in die USA, nach Tschechien, Italien, Malta, Mazedonien, Slowenien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina und Kroatien auszuführen.

Rade und Tatjana Vučićević sind stolz darauf, dass “Art Ival“ ausländische Käufer nur durch hohe Qualittä auf sich aufmerksam gemacht hat. Pralinen aus der „serbischen Küche“ wurden an de nMessen „Golfood“ in Dubai, "Fancy food" in New York, "Anuga" in Köln, "Grüne Woche" in Berlin sowie an der Nationalausstellungen in Wien, Frankfurt und Minsk präsentiert.

Für alle Schokofans in Belgrad hat man die spezialisierte Ladenkette "Galerija čokolade“ (Schoko-Galerie) gegründet.

- Ich habe inzwischen begriffen, dass unsere Erzeugnisse den besten Widerhall in spezialisierten Geschäften finden. Wir haben deshalb die Ladenkette „Galerija čokolade” gegründet, in der wir außer Standardartikel auch mehr als 80 neue Produkte – Pralinen, Trüffeln, Schokoladen, hausgemachte Kekse bieten – erklärt unser Gast.

Ich weiß nicht, was mich zum Stillstand bringen könnte. Ich weiß bereits, was mein nächstes Projekt ist, sagt er und kündigt die Cafés "Galerija čokolade", in denen man außer Kaffee feinste Trinkschokolade bieten wird.

- Es handelt sich um Experiment, an dem die ganze Familie teilnimmt. Meine Kinder studieren Betriebswirtschaftslehre. Auf diese Weise können sie uns zeigen, was sie wirklich gelernt haben und das theoretisch gelernte in der Praxis proben – sagt er.

Er sagt deshalb:

- Sie sind hier junge Herrschaften - Sie können die Geschäftsleitung übernehmen!

M.K.

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