Duško Radović, stellvertretender Direktor des Unternehmens "Milšped" - Belgrad künftiges Vertriebszentrum Südosteuropas

Quelle: eKapija Mittwoch, 04.05.2011. 03:54
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Wie ein Unternehmen in die führende Marktposition gelangt, in welchem Maß ein Logistikzentrum rentabler als Produktionsunternehmen sein kann, warum das Dienstleistungsgewerbe am schnellsten wachsender Wirtschaftssektor in der modernen Welt und wie groß das Vertriebspotenzial der serbischen Hauptstadt Belgrad ist - alles das und viel mehr haben wir den stellvertretenden Direktor von "Milšpeda" Duško Radović gefragt.

Innerhalb von achzehn Jahren entwickelte sich "Milšped" zum Synonym des modernen Logistikanbieters in Serbien und in der Region - mit mehr als 700 Angestellten, 4.000 Kunden, einem eigenen Logistikzentrum und einem beneidenswerten jährlichen Umsatz.

Vollständige Dienstleistungen, die auf der integrierten Logistiklösungen beruhen, dass ist die Geschäftsphilosophie von "Milšped", erklärt unser Gast.

- Die Flexibilität, wenn es um die Anpassung an veränderte Marktbedingungen geht, kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistungsqualität, langjährige Erfahrung und Innovationen - das alles hat zur Entwicklung unseres eigenen, erkennbares geschäftlichen Systems beigetragen - so Radović.

In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" erzählt Duško Radović von Anfängen, Entwicklung, aktuellen Projekten und künftigen Investitionen.

eKapija: "Milšped" wurde 1993 gegründet. Was waren die wichtigsten Momente und Entscheidungen in der Unternehmensgeschichte?

- Die Erfolgsgeschichte von "Milšped" beginnt mit drei Angestellten, spezialisiert auf die Zollabfertigung. Mitte der Neunzigerjahren haben wir unser Tätigkeitsbereich auf die Organisation des internationalen Gütertransports erweitert und und später unsere eigene Lkw-Flotte gebildet. Wir haben 2000 die intgegrierte Dienstleistung eingeführt, die die Lagerung von Waren einschließt und unsere Marktposition beträchtlich gestärkt. Jede Entscheidung wurde gut durchgedacht bzw. wie beim Schachspiel fast zehn Züge im Voraus gerechnet. Die wichtigsten Entschiedungen wurden Ende der Neunzigerjahren und Anfang 2000 getroffen, als wir die Zusammenarbeit mit Europa intensiviert und uns mit Wünschen und Forderungen unserer Kunden im Bereich der Logistik bekannt gemacht. Wir haben rechtzeitig begriffen, dass Unternehmen, die in unseren Markt einsteigen, zusätzliche Dienstleistungen von uns verlangen werden, so dass wir dafür vorbereiten müssen. Der Warenverkehr mit dem Ausland nahm seit 2000 rapid zu. Uns ist gelungen, Kunden unter den großen internationalen Unternehmen zu finden. Es gab eine Zeit, als wir alle öffentlichen Ausschreibungen gewonnen haben.

- Wir sind heute in der Lage, dank unseren Kapazitäten, Technologie und Dienstleistungsqualität, auf Forderungen des modernen Marktes einzugehen und eine integrierte Dienstleistung auf einem Ort zu bieten. Außer einer Lagerhalle verfügen wir auch über einen großen Lagerplatz. Durch den Bau von zusätzlichen Kapazitäten wollen wir einen Logistikpark mit 50.000 m2 Lagerhallen und 60.000 m2 Lagerfläche im Freien - erklärt Radović.

eKapija: Wie ist die "Milšped" Group heute organisiert?

- Unser System besteht aus vier juristischen Personen: "Milšped" Belgrad, "Milšped Montenegro" Podgorica, "Milšped AML" und neu gegründetes "Milšped Mercurio". Unsere Dienstleistungen sind in zwei Bereiche gegliedert: "Freight Logistics" - internationaler Transport und Zollvermittlung einerseits und "Contract logistics" - die auf Verträgen im Bereich der Lagerung und Warenvertrieb beruht.

eKapija: Für Auto-Logistik haben sie "Milšped AML" gegründet. Was für Dienstleistungen bietet dieses Untenrehmen?

- "Milšped AML" ist einziger Bieter von Autologistik-Dienstleistungen in Serbien. Wir haben einfach Wünschen und Forderungen aller Glieder in dieser Kette erkannt, die Lieferanten, Hersteller und Vertreiber miteinander verbindet, und unsere Lösungen entwickelt und geboten. Unser Portefeuille enthölt unterschiedlichste Dienstleistungen - von der Übernahme und Beförderung eines Fahrzeugs bis Lieferung an Endkunden. In einem modernen PDI-Zentrum arbeitet unser Expertenteam, gebildet aus Maschinenbauingenieuren und Kfz-Mechaniker, ist in der Lage, jede technische Prüfung und Einstellungen durchzuführen.

eKapija: Ist das Unternehmen "Milšped Mercurio" nur für die Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller "Fiat automobili Srbija" (FAS) gegründet?

- Die "Mercurio Group" ist einer der größten Automobiltransporter in Italien und "Milšped" kann außer dem Transport die Zollabfertigung und Lagerung bieten. In Hinsicht darauf, dass wir das Potenzial des Herstellers aus Kragujevac erkannt haben - 100.000 Autos jährlich - gründeten wir ein gemeinsames Unternehmen, aber seine Ressourcen stehen auch anderen Auftraggebern zur Verfügung.

eKapija: Wie sehen die geschäftlichen Ergebnisse von "Milšped" im Vorjahr aus und was erwartet ihr von 2011?

- Nach dem mehrjährigen Wachstum verzeichneten wir 2009 zum ersten Mal einen sanften Umsatzrückgang. Das 22-prozentige Wachstum aus dem Jahre 2010 wurde in das Plan für 2011 eingebaut. Wir haben 2010 einen Umsatz von 38 Mio. Euro gemacht.

eKapija: Sie arbeiten mit zahlreichen Transportunternehmen im internationalen Güterverkehr. Was erwartet ihr von ihnen?

- Wir haben 2010 mehr als 29.000 Sendungen realisiert und ienen Umsatz von 18,5 Mio. Euro gemacht. 11 Mio. Euro davon entfallen auf unsere Subunternehmen. Wir arbeiten mit mehr als 600 solcher Unternehmen zusammen. "Milšped" folgt alle Trends am Markt, so dass wir immer mehr Transportunternehmen als exklusiver Partner engagieren werden. Wir erwarten von unseren Mitarbeitern ihre Position durch Arbeit, Einsatz und Qualität zu sichern.

eKapija: Transportpreise waren in den letzten Jahren beträchtlich höher für den Import, als für den Export. Hat sich das verändert?

- Wir bemühen uns darum, dass Preise für den Export erhöht und an Preise für den Import angepasst werden. Das Verhältnis liegt momentan bei 2:1. Der Export spielt in der letzten Zeit immer dominantere Rolle im Straßenverkehr. Der Verband "Internationaler Transport" hat deshalb eine Initiative für den Preisausgleich gestartet.

eKapija: Gibt es Outsourcing im Logistik-Sektor in Serbien? Wir vorteilhaft ist die Entscheidung, die Lagerung und Beförderung von Gütern Profis anzuvertrauen.

- Große Unternehmen nutzen Outsourcing als strategischen Instrument zur Reduzierung von Kosten und Preisen, Verbesserung der Liquidität und Konzentration auf die Basistätigkeit. Viele einheimische Unternehmen folgen diesem Trend. Früher gab es keien Logistikanbieter am Markt, weshalb Produktions- und Handelsunternehmen in die Entwicklung eigener Logistik investieren mussten. Wir sind, aber, in der Lage, durch Verbindung gleicher Forderungen unterschiedlicher Auftraggeber Transport- und Lagerungskosten zu senken - das gehört zu den Basisprinzipien der Logisitik. Der Transport einer Palette ist beträchtlich teuerer, wenn ein Unternehmen das selbst tun muss, als, wenn man das einem anderen anvertraut, der noch zwanzig Paletten liefert. Die Einhaltung der vereinbarten Lieferfrist ist neben niedrigeren Kosten, Geschwindigkeit und Genauigkeit die wichtigsten Faktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit eines Logistikunternehmens am heutigen Markt sichern können.

eKapija: Welche neue Dienstleistungen bereitet ihr für euere Kunden vor?

- Wir möchten den internationalen Lkw-Straßentransport eintwickeln, weil der größte Teil des serbischen Warenverkehrs mit Europa darauf entfällt. Wir werden uns, darüber hinaus, auf die sogenannte "Contract Logistic" bzw. Lagerung, Vertrieb und Kontrolle von Warenvorräten konzentrieren. Wir haben eines der seriösesten nationalen Vertriebssysteme entwickeln, durch welches täglich fast 3.200 Sendungen geliefert wreden.

Im Einklang mit der aktuellen Nachfrage am Markt will man weiterhin in die Entwicklung der Diensltistungen für die Automobilindustrie investieren.

eKapija: Wie sehen euere neue Investitionspläne aus?

- Wir investieren in die Stärkung des Systems, erweitern das Dienst- und Produktangebot und versuchen, die Qualität unserer Dienstleistungen zu erhöhen. Besonders sorgfältig arbeite man an der Entwicklung der Effizienz, Einführung moderner Software Lösunngen und Ausbildung von Angestellten. Ende des letzten Jahres unterzeichnete das Unternehmen mehrere große Verträge: mit "Podravka" und später mit FAS, "Ball Packaging" usw. Man wartet jetzt auf mehrere große Ausschreibungen. Das Unternehmen hat mit der Umsetzung eines Projekts zum Bau eines Logistikparks in Krnješevci. Es handelt sich um 50.000 m2 in Lagerhallen und zusätzlichen 60.000 m2 im Freien. Das Projekt "City Logistic" sieht die Eröffnung eines Lagerraums in der Nähe der Stadt vor, geeignet für kleinere Lieferwagen, die ins Stadtzentrum einfahren dürfen.

Auf welche Weise können wir Belgrad zum regionalen Vertriebszentrum für Konsumgütern entwickeln?

- Serbien hat eine ideale geografische Lage für das regionale Logistikzentrum. Sechs Staaten und sechs unterschiedliche Zollsysteme in der Region machen diese Investition unausweichlich. Seriben hat in den Neunzigerjahren den Kampf um Südosteuropa verloren, gegen Budapest, das sein Primat übernommenhat. Im bekannten Ring um das Zentrum von Budapest wurden 2 Mrd. Euro investiert. Imposante Logistikzentren können am Stadtrand von Budapest gesehen werden. Das kontinuierliche Wachstum der Märkte in ehemaligen jugoslawischen Republiken hat Budapest in den Hintergrund gedrückt. Die ungarische Hauptstadt wird immer ferner und enger. Man will jetzt Vertriebszentren in einem der Westbalkanländer bauen lassen. Die Umgebung von Belgrad scheint als eine logische Auswahl. Unsere geschäftliche Kontinuität geht in dieser Richtung.

M.K.

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