Chance für Serbien, Investoren aus Indonesien anzuziehen - Können wir mit einem Land mit 237 Mio. Einwohnern zusammenarbeiten und wie?
(Jakarta, Hauptstadt Indonesiens)
Serbien könnte sich bald zu einem der Topziele der indonesischen Investoren in der Region entwickeln, erklärte der stellvertretende Handelsminister Indonesiens, Deddy Saleh, in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".
Saleh leitet eine indonesische Delegation zu Besuch in Serbien, die sich hier mit serbischen Kollegen im Rahmen eines Business-Forums getroffen hat. In der Delegation sind außer Bankiers, hochrangige Vertreter der Ministerien für Handel, auswärtige Angelegenheiten, Wirtschaft und Landwirtschaft, Vertreter des Investmentüros, der Wirtschaftskammer und die größten Hersteller von Kaffee, Kakao, Palmenöl, Verarbeiter von Fisch u.a.
Wenn es um Indonesien geht, können wir nicht den Warenverkehr auf dem gleichen Niveau erwarten. Das viertgrößte Land in der Welt zählt fast 237 Mio. Einwohner und Serbien nur 7 Mio.
Indonesier kennen die Potenziale unserer Wirtschaft und des Marktes sowie unsere gute geostrategische Lage.
(Deddy Saleh)
- Die Zusammenarbeit zwischen unseren zwei Ländern war bisher auf gute politische und diplomatische Ziele begrenzt. Wir möchten jetzt feststellen, ob sich unsere wirtschaftlichen Bezeiehungen verbessern lassen. Uns ist bekannt, dass der Warenverkehr zwischen unseren zwei Ländern im Vorjahr den Wert von nur 6 Mio. US-Dollar erreicht hat. Er könnte aber das Niveau von 1% unseres Bruttoinlandsprodukts erreichen. Das bedeutet fast 1 Mrd. US-Dollar - erzählte Deddy Saleh im exklusiven Interview für "eKapija".
- Wir betrachten Serbien nicht als einen neuen Markt, sondern als Teil einer Region und den Kern der Investitionsentwicklung in diesem Teil Europas - so der Gast.
Das Land mit 240 Mio. Einwohnern verlasse sich mit 60% auf die heimische Wirtschaft und hängt nicht so viel von den Handelsbeziehungen mit anderen Ländern. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 830 Mrd. US-Dollar 2011 war Indonesien das 16. in der Welt.
- Wir sind stolz darauf, dass unser Wachstum zum größten Teil auf der Erhöhung des einheimischen Verbrauchs beruht - so Saleh.
Indonesien ist der weltweit größte Hersteller von rohem Palmenöl. Das Land ist auch für die Produktion von Gumi, Kakao, Kaffee und Gewürze bekannt. Serbien führt Gummi, organische Chemikalien, Schuhe, Bekleidung, elektrische Maschinen aus Indonesien ein und Schuhe, Bekleidung, optische Hilfsmittel und elektrische Ausstattung aus. Saleh glaubt, dass wir gemeinsame Investitionen für die Herstellung für Drittmärkte benötigen. Die Regierung Indonesiens sei bereit, den Bau von Regionalzentren für den Handel mit den wichtigsten Exportartikeln zu unterstützen.
(Samuel Samson)
- Die geostrategische Lage Serbiens ist sein größter Vorteil. Alle, die aus Europa nach Asien wollen, müssen durch serbien fahren. Das ist das Herz Europas. Waren, die wir nach Europa exportieren, muss durch ihr Land transportiert werden. Wir erwarten viel von eueren Freihandelsabkommen mit Russland, der Türkei, Kasachstan, CEFTA-Ländern... Wir betrachten Serbien als Markt mit 800 Mio. Verbrrauchern - sagte der indonesische Botschafter in Belgrad, Samuel Samson, für "eKapija".
Indonesien möchte deshalb ein Vertriebszentrum für Rohstoffe in Serbien gründen. Aus Indonesien können Tee, Kaffee, Kautschuk hier geliefert werden... Wir könnten nach Indonesien Mais, Soja, Fleisch (Botschafter weist auf seine Spitzenqualität) ausführen.
Wir müssen ihnen zeigen, wo sie investieren könnten, unterstreicht der Botschafter Samson. Man möchte durch diesen Besuch die Bereitschaft für Investitionen zeigen und wir sollten ihnen, als gute Gastgeber, helfen, betont er.
Indonesische Unternehmer seien vor allem an Städten in den Sonderwirtschaftszonen interessiert. Sie haben sich bereits mit Vertretern von "Tigar" aus Pirot getroffen und sollten schon heute Vertretern der Gemeinde Kraljevo begegnen.
Jelena Đelić