Donau als Star in Hollywoods Kassenschlagern - Standorte im Donaugebiet gewählt, ideal für Dreharbeiten nationaler und internationaler Filmproduktionen
(Đerdap-See)
Der serbische Teil der Donau "verbirgt" fast 260 Standorte, ideal für Dreharbeiten nationaler und internationaler Filmproduktionen.
Diese Zahlen stammen von der Serbischen Filmassoziation (SFA), deren Vertreter in den letzten vier Monaten, bzw. seit dem September 2013, mehrere Städte und Kommunen im Donaugebiet im Rahmen des Projekts "Vorbereitung des Donaugebiets in Serbien für die Hauptrolle in Filmen" besichtigt haben, um sich mit ihren kulturellen, historischen und natürlichen Ressourcen geeignet für die Filmproduktion bekannt zu machen, gab Ana Ilić, Exekutivdirektorin der SFA, an eier Pressekonferenz am Donnerstag (30. Januar 2014) bekannt und unterstrich, dass es nur um die erste Phase des Projekts geht.
- Von insgesamt 81 Städten und Kommunen im serbischen Donaugebiet haben wir 34 als geeignet für die Filmproduktion identifiziert, aufgrund ihrer Attraktivität, Brauchbarkeit für Dreharbeiten und Struktur der kommunalen Verwaltung. SFA hat in der vergangenen Zeit Städte Smederevo, Sombor, Požarevac und Pančevo sowie Stadtbezirke Savski Venac und Vračar in Belgrad als "film Friendly" zertifiziert. Im Rahmen dieses Projekts wurden neue 28 Städte und Kommunen markert: Apatin, Bač, Bačka Palanka, Bela Crkva, Boljevac, Bor, Golubac, Inđija, Kladovo, Loznica, Majdanpek, Negotin, Novi Beograd, Novi Sad, Obrenovac, Palilula, Pećinci, Ruma, Sremski Karlovci, Stara Pazova, Stari grad, Surčin, Veliko Gradište, Voždovac, Vršac, Zemun, Zrenjanin und Zvezdara - sagte Ilić.
Erwähnte Städte und Kommunen verfügen über geeignete und verschiedene Standorte für Dreharbeiten, sowie über Verwaltungspotenziale für die Standardisierung von Drehgenehmigungen und Verfahren, als Voraussetzung für die Teilnahme am "film friendly" Programm. Man hat Vertretern der öffentlichen Hand und des Privatsektors interviewt und sie mit der möglichen positiven Auswirkung der Filmindustrie auf die Entwicklung der Wirtschaft bekannt gemacht, sowie mit Bedingungen, die man erfüllen muss, um attraktiv für die Filmproduktion zu sein.
(Konferenz)
- So etwas wäre von größter Bedeutung für die Wirtschaft aller Städte und Gemeinden. 40% der Ausgaben bei Dreharbeiten entfallen auf den Einsatz von örtlichen Dienstleistern: Handwerker, Zulieferer von Ausstattung, für Transport, Catering, Restaurants, Möbel usw. Eine kleinere Filmproduktion (bis eine halbe Mio. Euro) engagiert mehr als 50 einheimische Zulieferer, und diese Anzahl steigt über 300 bei größeren Produktionen. Für jeden US-Dollar investiert in einen Film, erwirtschaftet die Stadt oder Kommune, wo Dreharbeiten stattfinden, zusätzliche 2,5 US-Dollar - erklärte die Geschäftsleiterin von SFA.
Von mittealterlichen Festungen bis Gehöfte und Kellereien
In der ersten Phase neu markierte Standorte wurden in Gruppen gegliedert - Natur, historische und kulturelle Denkmäler.
- In Hinsicht darauf, dass für historische Spektakel geeignete Standorte momentan am meisten gefragt sind, konzentrierten wir uns diesmal auf Festungen an der Donau aus verschiedenen historischen Epochen, von römischen Ruinen über mittelalterliche Festungen - sagte Ilić und fügte hinzu, dass die Liste außer Kalemegdan (Belgrad) auch Petrovaradin (Novi Sad), Bač, Smederevski grad, Golubac, osmanische Festung "Feht ul Islam" (dt. Bollwerk des Glaubens), Ram und andere sind.
Sehr interessant für die Filmindustrie könnten, laut SFA, Häfen in Belgrad, Novi Sad, Smederevo, Kladovo, Apatin und Pančevo sein, sowie die Reste der ruinierten Industrieriesen aus der Zeit des Sozalismus sein. Manche von ihnen sind völlig verlassen. Einige wie die alte Zuckerfabrik beim Hippodrom in Belgrad, "Viskoza" in Loznica, die alte Seidenweberei in Pančevo wurden bereits für Dreharbeiten gemietet. Einzigartig ist auch der europaweit tiefste Tagebau in in Bor, wo bereits einige Filme gedreht wurden.
- Die Natur im serbischen Donaugebiet ist äußerst schön und interessant, reich an potenziellen Standorten für Dreharbeiten. Das sind z.B. Naturschutzgebiet "Deliblatska peščara", Nationalpark "Đerdap", Nationalpark "Fruška gora", Reservat "Zasavica" und viele andere - unterstrich Ilić, dass wir ausländischen Filmemachern neben Seen, Wäldern, Höhlen u.Ä. auch Gehöfte, Ethnodörfer, Gestütte, Kellereien usw. bieten könnten.
Staatliche Förderung notwendig
Durch Vermietung von Standorten im Donaugebiet für Dreharbeiten könnte Serbien von 15 bis 20 Mio. Euro jährlich erwirtschaften und diese Summe würde von Jahr zu Jahr schrittweise steigen, erklärt Ana Ilić in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija". Es sei notwendig, eine Verordnung zu beschließen, nach welcher man ausländischen Filmproduzenten 20% der Ausgaben während der Dreharbeiten in Serbien erstatten würde.
- Fördermaßnahmen sind das erste Kriterium bei der Suche und Auswahl der Drehorte. 35 Länder weltweit haben diese Methode erfolgreich implementiert. Kroatien ist eines der letzten Länder, das solche Fördermaßnahmen eingeführt und fast sofort Produzenten von Fernsehserien "Game of Thrones" und "Borgia" angezogen hat. Das Kultusministerium ist sehr optimistisch, wenn es um einen von SFA vorgeschlagenen Verordnung über Fördermaßnahmen geht, sagte sie.
Milica Stefanović aus der Nationalallianz für kommunale wirtschaftliche Entwicklung NALED erklärt, dass die Serbiesche Filmassoziation Städte und Gemeinden mit einem günstigen Umgebung für Dreharbeiten markiert genauso wie NALED Gemeinden mit dem günstigen Geschäftsumfeld zertifiziert. Die Verordnung über Föderung der Filmindustrie kommen mit einer Verspätung von 576 Tagen, weshalb Gemeinden mehrere Mio. Euro verloren haben.
(Kalemegdan)
Projekt im Wert von 312.000 Euro
Das Projekt "Vorbereitung des Donaugebiets in Serbien für die Hauptrolle in Filmen" wird im Rahmen des von der Europäischen Kommission und der Austrian Development Agency finanzierten Projekts zur wirtschaftlichen Entwicklung des Donaugebiets (312.000 Euro) realisiert.
- Im Rahmen des Projekts, das bis März 2015 realisiert wird, wird das Team der Serbischen Filmassoziation die Zusammenarbeit mit den Kommunen fortsetzen, um ihre administrativen Kapazitäten für die Erfüllung der Ansprüche der Filmindustrie zu stärken, und sie ihre Wirtschaftliche Entwicklung durch Schaffung neuer Arbeitsplätze, Gewinnerhöhung und Förderung ihrer Kultur, Geschichte und Natur fördern - kündigt Ana Ilić an.
Alle Standorte im Donaugebiet, Städte und Gemeinden, werden Chance für die internationale Präsentation bekommen, in Hinsicht darauf, dass die Serbische Filmassoziation Ende März dieses Jahres zum fünften Mal an der Internationalen Messe für Drehorte in Los Angeles auftreten wird. Die Messe wird von der Internationalen Asosziation von Filmkommissionen AFCI veranstaltet, und SFA ist ihr Mitglied seit 2009. Das Thema der diesjährigen Präsentation ist die Donau.
Chance für Drehorttoruismus
Miloš Milovanović aus der Touristischen Organisaiton Serbiens betont, dass die Vermietung von Standorten für Dreharbeiten ein großes Potenzial für die Entwicklung von Tourismus darstellt. Es handelt sich um die kostenlose Werbung für eine Stadt oder Gegend. Der Filmtourismus hat sich zu einem internationaler Trend entwickelt. Das touristische Angebot lässt sich idealerweise auf die im Kino gewonnenen Vorstellungsbilder ein, vermarktet sie als imaginär vermittelten Zugang zu realen Orten, die den Filmorten durch und während der Reise zur Seite treten. Die Vorstellungsbilder eines Ortes oder einer Region spielen in ihrer touristischen Vermarktung eine zentrale Rolle, und es nimmt nicht Wunder, dass zunehmend Film und Fernsehen als Quellen genutzt werden. Der bereiste Ort wird so zu einer Art "Zwischenwelt", in der im Kino Gesehenes und vor Ort Erlebtes zusammenwachsen.
I.M.