Serbien vereinbart Stromimporte im Wert von 62 Mio. EUR?
Serbien habe bisher Stromimporte im Wert von 62 Mio. EUR vereinbart, sollte aber weitere 40 Mio. EUR dafür vorbereiten, erfährt die Belgrader Tageszeitung "Blic". Bestellter Strom sei noch nicht bezahlt worden.
- Es ist zu früh für jede Schätzung, aber es könnte passieren, dass Importe in diesem Winter den Wert von 150 Mio. EUR erreichen - behauptet die Quelle von "Blic".
Das hänge nicht nur von Strompreisen am internationalen Markt, sondern auch vom Produktionsvolumen im noch immer zum größten Teil überfluteten Tagebau "Kolubara" ab, behauptet diese Quelle. Je später man dort die Produktion aufnimmt, desto mehr Strom muss Serbien importieren.
Die Versorgung mit Braunkohle aus "Kolubara" sei momentan halbiert, sagte Milorad Grčić, Geschäftsführer des Tagebaus "RB Kolubara" für "Blic". Man hat bereits mit der Austrocknung mancher Teile des Tagebaus begonnen. Auf die Frage, wann man mit der Normalisierung des Abbaus rechnen könnte, antwortete er, dass die Produktion im August um 20.000 t gesteigert werden könnte. Man würde in solchem Falle 70% der Produktion vor dem Hochwasser übertreffen.
Das Problem mit dem Strompreis erschien nicht nur, weil man mit dem Strommangel im bevorstehenden Winter rechnen muss, sondern auch weil man den bestellten Strom sofort zahlen muss.
Nach der Berechnung des Finanzministeriums, die in der vergangenen Woche von der Regierung Serbiens erörtert wurde, sollten Strompreise um 30% und demnächt um zusätzliche 20% gesteigert werden, um das Geld für den Import zu sichern. Der Premier Aleksandar Vučić ist gegen diese Lösung.
Das Energieministerium teilte mit, dass man vor dem Beschluss, alle Faktoren und Folgen dieser Entscheidung erörtern muss.