Immer mehr offene Ausschreibungen - Öffentlichen Beschaffugnen erreichen 147,6 Mrd. Dinar im ersten Halbjahr 2014

Quelle: eKapija Donnerstag, 18.09.2014. 17:56
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Der Wert der öffentlichen Beschaffungen erreichte 147,6 Mrd. Dinar im ersten Halbjahr 2014. 116,6 Mrd. Dinar entfallen dabei auf offene Ausschreibungen, und es gab direkte Verhandlungen ohne Ausschreibung im Gesamtwert von 5,2 Mrd. Dinar, unterstreicht Predrag Jovanović, Direktor der Behörde für öffentliches Beschaffugnswesens bei der Präsentation des Berichts über öffentliche Beschaffungen im ersten Halbjahr 2014.

Jovanović wies auf die erhöhte Disziplin bei der Berichterstattung, seitdem die Behörde die Anwendung des Gesetzes über öffentliche Beschaffungen überwacht. Insgesamt 4.843 Auftraggeber haben Berichte für das erste Halbjahr 2014 zugestellt, um 56% mehr als im Vergleichszeitraum 2013 - 3.109.

- Verschiedene Maßnahmen der Behörde haben dazu beigetragen, einschließlich 26 Anträge auf die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen jene, die keine Berichte erstattet haben - erklärt Jovanović.

Immer häufiger werden kleinere Beschaffungen vereinigt, zeigt der Bericht, insbesondere, seitdem der Gesetzgeber die Ausschreibungen auch für Beschaffungen von geringerem Wert vorgeschrieben hat, erzählte Jovanović dem Wirtschaftsportal "eKapija". Man hat früher Aufträge in mehrere Beschaffungen von geringerem Wert geteilt, um ihre Veröffentlichung auf dem Portal der Behörde für öffentliches Beschaffungswesen zu vermeiden, weil das alte Gesetz über öffentliches Beschaffungswesen das erlaubt hat.

- Das neue Gesetz verlangt die Veröffentlichung aller Beschaffungen auf dem Portal, und das macht die Aufteilung von Aufträgen unnötig. Die Beteiligung der Beschaffungen von geringerem Wert fiel von 19% im ersten Halbjahr 2013 auf 8% im gleichen zeitraum 2014. Das bedeutet, dass die Anzahl solcher Beschaffungen um 60% zurückging - unterstrich unser Gast und fügte hinzu, dass die Analysen zeigen, dass 11% solcher Beschaffugnen völlig unnötig waren. Sie wurde ausgeschrieben, nur um die Transparenz zu vermeiden.

Immer weniger Verhandlungen

Die Beteiligung der offenen Ausschreibungen als die wettbewerbsfähigste und transparenteste Form nahm erheblich zu: von 54% in den ersten sechs Monaten 2013 auf 86% im ersten Halbjahr 2014. Wir haben das Niveau der EU-Länder erreicht.

- Wir haben den Anteil der direkten Verhandlungen ohne Ausschreibung auf das Minimum reduziert, von 24% im ersten Halbjahr 2013 auf 4% im gleichen Zeitraum 2014. Der EU-Durchschnitt beträgt 5%. Der Wert solcher Beschaffungen fiel dabei von 26,8 Mio. Dinar 2013 auf 5,2 Mio. Dinar 2014 - so Jovanović.

Die offene Ausschreibung wurde durch Einführung eines Bieterregisters am 1. September 2014 erleichtert. Es zählt 4.378 registrierte Bieter.


(Predrag Jovanović)

- Das Verfahren wurde erleichtert, indem Bieter notwendige Beweise und Dokumente nicht bei jeder Bewerbung erneut einreichen müssen. Seit der Einführung des Registers bis Ende des vergangenen Jahres gab es insgesamt 1.610 registrierte Bieter. Diese Anzahl ist in diesem Jahr um 2.768 gestiegen.

Auftraggeber entscheiden sich immer häufiger für offene Ausschreibungen, und die Verhandlungen werden nur in besonderen Fällen verwendet. Jovanović wies auf Auftraggeber hin, die Verhandlungen ohne Ausschreibung auf das Minimum reduziert haben, obwohl es sich um sehr komplexe Beschaffungen geht. Es handelt sich um Unternehmen wie Übertragungsnetzbetreiber "Elektromreža Srbije" (0,63%), Verteilungsnetzbetreiber "Elektrovojvodina" (0,67%) und Krankenasse der Republik Serbien - RFZO (1,24%).

Man hat hier gespart

Jovanović wies auf Preisunterschiede bei direkten Verhandlungen und offenen Ausschreibungen hin. Das Medizinische Versorgungszentrum Čačak hat 2013 Reagenzien durch direkte Verhandlungen mit nur einem Bieter zum Preis von 30,2 Mio. Dinar gekauft. Die gleiche Beschaffung wurde 2014 durch offene Ausschreibung für 21,6 Mio. Dinar realisiert, also mit der Einsparung von 28%.

Der Geschäftsführer der Behörde für öffentliches Beschaffungswesen wies auf die Beschaffung des Medikaments "Kapecitabin" hin, wobei die Krankenkasse beträchtliche Mittel eingespart hat.

- Das Medikament wurde früher durch direkte Verhandlungem mit nur einem Bieter, aufgrund des Ausschließlichkeitsrechts, zum Preis von 239 Dinar pro Tablette gekauft. Bei einer offenen Ausschreibung 2014, die einen freien Wettbewerb ermöglicht, bot der gleiche Bieter dasselbe Medikament für 62 Dinar/Tablette bzw. zum viermal niedrigeren Preis. Das illustriert am besten, wie viel wir durch mehr freien Wettbewerb im öffentlichen Beschaffugnswesen einsparen können. Eine der Prioritäten der Behörde für öffentliches Beschaffungswesen im vergangenen Jahr war die Bekämpfung solcher Beschaffungen. Ohne freien Wettbewerb müssten wir Güter und Dienstleistungen unnötig teuerer zahlen - so Jovanović.

Mehr Wettbewerb - besseres Angebot

Das Hauptziel der Behörde sei die Förderung des Wettbewerbs im öffentlichen Beschaffungswesen, unterstreicht Predrag Jovanović. Die Anzahl der Angebote pro abgeschlossenen Vertrag ist inzwischen auf 2,7 gestiegen.

- Wir können mit dieser Anzahl zufrieden sein, in Hinsicht darauf, dass Polen die gleiche Anzahl aufweist. Ein Auftrag in der Slowakei zieht 2,1 Angebote im Durchschnitt. Slowenien hat ein wenig besere Ergebnisse - 3,6, Montenegro 3,1 und Deutschland und skandinavische Länder sieben bis acht - betont Jovanović.

Die Bemühungen um mehr Wettbewerb unter Bietern, Bekämpfung von direkten Verhandlungen und Ausnahmen vom Gesetz sowie andere Maßnahmen könnten Steuerzählern viel Geld einsparen, glaubt Jovanović.

Was stört Bieter?

Auf unsere Feststellung, dass viele Bieter, die von öffentlichen Beschaffungen abhängen, darauf hinweisen, dass die Preise niemals niedriger waren, weil das einzige Kriterium bei der Auswahl der niedrigste Preis und nicht mehr die Qualität des Angebots ist, antwortet Jovanović, dass sich die Beschreibung der Eigenschaften der Produkte und Dienstleistungen oft als Problem erweist.

- Wenn man bis ins Detail beschriebene Kriterien erfüllt, ist der Preis das einzige Kriterium für die Auswahl eines Bieters. Das bedeutet aber nicht, dass man dabei nicht an die Qualität denkt. Es passiert oft, dass Auftraggeber diese Kriterien nicht ausführlich erklären, weil sie keine Sachkundige sind. Vor der Ausschreibung müsste man sich darüber informieren, welche Kriterien hervorgehoben werden sollten, aber sie tun das oft nicht - erklärt Jovanović.

Obwohl Auftraggeber verpflichtet sich, die Beschaffung detailiert zu beschreiben, nutzt man in Anzeigen oft sogenannte CPV Codes, was Bietern die Durchsuche erschwert, glaubt Danijela Bokan, Assistentin des Geschäftsführers der Behörde für öffentliches Beschaffugnswesen.

- Sie sind verpflichtet, erwünschte Produkte und Dienstleistungne ausführlich zu beschreiben und einen präziseren, konkreteren CPV Code zu geben. Oft passiert aber, dass man das nicht tut, aus Unwissenheit, oder, um die unerwünschte Konkurrenten zu beseitigen. In Hinsicht darauf, dass der Gesetzgeber keine Strafe dafür vorgeschrieben hat, wird diese Methode oft von Auftraggebern genutzt. Wir könnten, vielleicht, Auftraggebern dazu gesetzlich verpflichten, obwohl so etwas in der EU nicht üblich ist - sagte Danijela Bokan für "eKapija".

Entwicklungsstrategie für öffentliches Beschaffugnswesen

Einer der wichtigsten Pläne der Behörde für öffentliches Beschaffungswesen in der kommenden Zeit ist die Abstimmung einer Entwicklungsstrategie für öffentliches Beschaffungswesen 2014-2018. Es handelt sich um eines der wichtigeren Dokumenten für den Prozess der Harmonisierung des Rechtswesens Serbiens an EU-Vorschriften für das öffentliche Beschaffungswesen

- Die Strategie ist von großer Bedeutung für Verhandlungen im Rahmen des Kapitels 5. Wir haben sie der Regierung zugestellt und warten jetzt auf die Abstimmung - sagt Predrag Jovanović am Ende.

Irina Milošević

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